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Gegenschlag Kopernikus

Gegenschlag Kopernikus

Titel: Gegenschlag Kopernikus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Li­li­pu­ta­ner, die wir in der gan­zen Welt zu­sam­men­ge­sucht hat­ten, weil nur sie die Zwer­ge von Ba­wa­la V dar­stel­len konn­ten, stimm­ten in den Zorn­aus­bruch des Ur­groß­va­ters ein.
    Ne­ben mir stand Oberst Huang-Tai, Chef des chi­ne­si­schen Raum­jagd­ver­ban­des der Him­mels­stür­mer. Er stell­te einen in­ter­ga­lak­ti­schen Herr­scher dar, der nur des­halb zum Mars ge­kom­men war, um mit mir, dem groß­mäch­ti­gen Tu­madschin Khan, den »Ent­schei­dungs­an­griff« auf die Er­de zu be­spre­chen.
    »Ich ver­lan­ge dem­nächst einen Fall­schirm«, tob­te der Li­li­pu­ta­ner-Groß­va­ter und rauf­te sei­nen schloh­wei­ßen Bart.
    Die an­de­ren Li­li­pu­ta­ner, in der Mas­ke von kurz­lei­bi­gen, rie­sen­köp­fi­gen Zwer­gen, stimm­ten ihm zu.
    Alf Tront­mey­er, der fä­higs­te Re­gis­seur für trick­rei­che uto­pi­sche Fil­me, sah hil­fe­su­chend zu mir hin­auf. Ich schwang mich über die fla­che Brüs­tung der lu­xu­ri­ösen Schwe­be­lo­ge.
    Mi­nu­ten zu­vor hat­te ich mich noch der Il­lu­si­on hin­ge­ge­ben, in ei­nem tech­nisch vollen­de­ten Wun­der­werk zu lie­gen. Als ich jetzt mit den Fü­ßen nach der Strick­lei­ter tas­te­te, wur­de mir wie­der un­se­re Un­zu­läng­lich­keit be­wußt.
    Sie war er­schre­ckend! Wir woll­ten ei­nem Geg­ner, der die Er­de mit ei­nem Raum­schiff hät­te ato­mi­sie­ren kön­nen, vor­gau­keln, wir wä­ren tau­send­mal mäch­ti­ger als er. Ver­su­chen Sie das ein­mal! Na­tür­lich hat­ten wir die mar­sia­ni­sche Tech­nik. Aber da war der Aus­druck »Knopf­druck-Hau­sie­rer« ab­so­lut zu­tref­fend.
    Wir konn­ten vie­le Knöp­fe be­tä­ti­gen! Ab und zu pas­sier­te et­was, was un­se­ren Wis­sen­schaft­lern Schau­er freu­di­ger Er­re­gung über den Rücken jag­te. Zu­meist gin­gen sie aber flucht­ar­tig in De­ckung. Die Din­ge, die wir im Ver­lauf un­se­rer wag­hal­si­gen Ex­pe­ri­men­te schon die Luft ge­bla­sen oder an­der­wei­tig de­mo­liert hat­ten, wa­ren nicht mehr zu zäh­len.
    Von bit­te­ren Ge­füh­len ge­plagt, er­reich­te ich den Bo­den der Are­na. Ein Of­fi­zier des Nach­schub­diens­tes be­schwer­te sich über die maß­lo­se Ver­schwen­dung von »Blut«.
    Die Are­na schwamm wie­der ein­mal in der ro­ten, schnell ge­rin­nen­den Flüs­sig­keit, die uns die che­mi­schen Fa­bri­ken der Er­de ge­lie­fert hat­ten.
    Die neu­en Frach­ter und Kreu­zer der Plas­maflot­te wa­ren un­un­ter­bro­chen un­ter­wegs, um den Mar­s­stütz­punkt zu ver­sor­gen. Top­thar war ei­ne gi­gan­ti­sche Stadt. Einen Teil da­von hat­ten wir nach den Er­for­der­nis­sen un­se­res Schau­spiels aus­bau­en kön­nen. Lo­gi­scher­wei­se hat­ten wir uns auf je­ne Hal­len, Sä­le und Eta­gen be­schrän­ken müs­sen, die von den im­mer noch funk­tio­nie­ren­den mar­sia­ni­schen Atom­kraft­wer­ken mit Ar­beitss­trom und Fri­schluft ver­sorgt wur­den.
    Ein­zel­ne Ab­tei­lun­gen, die wir drin­gend be­nö­tig­ten, hat­ten wir un­ter un­ge­heu­rem Auf­wand wie­der­her­stel­len müs­sen. So ge­sch­ah es, daß ne­ben den Re­ak­to­ren der Mar­sia­ner ter­ra­ni­sche Mei­ler stan­den. Sie wa­ren zwar grö­ßer, aber sie leis­te­ten ver­gleichs­wei­se nichts.
    »Herr Ge­ne­ral, ich muß mich be­schwe­ren«, schrie mich Don Es­te­ban de Fe­rei­ra an und schlug mit bei­den Fäus­ten ge­gen mei­ne Ober­schen­kel, da er mei­ne Brust nicht er­rei­chen konn­te.
    »Re­spekt, Ku­gel­kopf«, knurr­te hin­ter mir ei­ne Stim­me.
    Ein schup­pen­ge­pan­zer­tes Un­ge­heu­er, mit Fuß­ein­la­gen 2,20 Me­ter groß und auch ge­nau­so breit, fun­kel­te mich aus sei­nem me­lo­nen­großen Au­ge an, das in Hö­he der mensch­li­chen Na­se-Au­gen­par­tie an­ge­ord­net war. Dolchar­ti­ge Reiß­zäh­ne blitz­ten in dem spalt­weit ge­öff­ne­ten Ra­chen. In den rie­si­gen Pran­ken lag ei­ne über­schwe­re La­ser-In­ter­vall­au­to­ma­tik.
    Ein schar­fes Schwert war ein wei­te­rer Be­stand­teil der Zy­klo­pen­be­waff­nung. Über der Schul­ter hing ein mar­sia­ni­scher Ther­mo­strah­ler, der rei­ne Kern­ener­gie ver­feu­er­te.
    Die »Zy­klos« bil­de­ten mei­ne Leib­wa­che. Die

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