Gegenschlag Kopernikus
Liliputaner, die wir in der ganzen Welt zusammengesucht hatten, weil nur sie die Zwerge von Bawala V darstellen konnten, stimmten in den Zornausbruch des Urgroßvaters ein.
Neben mir stand Oberst Huang-Tai, Chef des chinesischen Raumjagdverbandes der Himmelsstürmer. Er stellte einen intergalaktischen Herrscher dar, der nur deshalb zum Mars gekommen war, um mit mir, dem großmächtigen Tumadschin Khan, den »Entscheidungsangriff« auf die Erde zu besprechen.
»Ich verlange demnächst einen Fallschirm«, tobte der Liliputaner-Großvater und raufte seinen schlohweißen Bart.
Die anderen Liliputaner, in der Maske von kurzleibigen, riesenköpfigen Zwergen, stimmten ihm zu.
Alf Trontmeyer, der fähigste Regisseur für trickreiche utopische Filme, sah hilfesuchend zu mir hinauf. Ich schwang mich über die flache Brüstung der luxuriösen Schwebeloge.
Minuten zuvor hatte ich mich noch der Illusion hingegeben, in einem technisch vollendeten Wunderwerk zu liegen. Als ich jetzt mit den Füßen nach der Strickleiter tastete, wurde mir wieder unsere Unzulänglichkeit bewußt.
Sie war erschreckend! Wir wollten einem Gegner, der die Erde mit einem Raumschiff hätte atomisieren können, vorgaukeln, wir wären tausendmal mächtiger als er. Versuchen Sie das einmal! Natürlich hatten wir die marsianische Technik. Aber da war der Ausdruck »Knopfdruck-Hausierer« absolut zutreffend.
Wir konnten viele Knöpfe betätigen! Ab und zu passierte etwas, was unseren Wissenschaftlern Schauer freudiger Erregung über den Rücken jagte. Zumeist gingen sie aber fluchtartig in Deckung. Die Dinge, die wir im Verlauf unserer waghalsigen Experimente schon die Luft geblasen oder anderweitig demoliert hatten, waren nicht mehr zu zählen.
Von bitteren Gefühlen geplagt, erreichte ich den Boden der Arena. Ein Offizier des Nachschubdienstes beschwerte sich über die maßlose Verschwendung von »Blut«.
Die Arena schwamm wieder einmal in der roten, schnell gerinnenden Flüssigkeit, die uns die chemischen Fabriken der Erde geliefert hatten.
Die neuen Frachter und Kreuzer der Plasmaflotte waren ununterbrochen unterwegs, um den Marsstützpunkt zu versorgen. Topthar war eine gigantische Stadt. Einen Teil davon hatten wir nach den Erfordernissen unseres Schauspiels ausbauen können. Logischerweise hatten wir uns auf jene Hallen, Säle und Etagen beschränken müssen, die von den immer noch funktionierenden marsianischen Atomkraftwerken mit Arbeitsstrom und Frischluft versorgt wurden.
Einzelne Abteilungen, die wir dringend benötigten, hatten wir unter ungeheurem Aufwand wiederherstellen müssen. So geschah es, daß neben den Reaktoren der Marsianer terranische Meiler standen. Sie waren zwar größer, aber sie leisteten vergleichsweise nichts.
»Herr General, ich muß mich beschweren«, schrie mich Don Esteban de Fereira an und schlug mit beiden Fäusten gegen meine Oberschenkel, da er meine Brust nicht erreichen konnte.
»Respekt, Kugelkopf«, knurrte hinter mir eine Stimme.
Ein schuppengepanzertes Ungeheuer, mit Fußeinlagen 2,20 Meter groß und auch genauso breit, funkelte mich aus seinem melonengroßen Auge an, das in Höhe der menschlichen Nase-Augenpartie angeordnet war. Dolchartige Reißzähne blitzten in dem spaltweit geöffneten Rachen. In den riesigen Pranken lag eine überschwere Laser-Intervallautomatik.
Ein scharfes Schwert war ein weiterer Bestandteil der Zyklopenbewaffnung. Über der Schulter hing ein marsianischer Thermostrahler, der reine Kernenergie verfeuerte.
Die »Zyklos« bildeten meine Leibwache. Die
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