Gegenschlag Kopernikus
verfügen. Ich lausche weiter.«
Ich war dem Kleinen dankbar. Er nahm mir einen großen Teil der Arbeit ab.
»Haben Sie gesehen, wie außerordentlich schnell Admiral Umirga den Katabt-Planeten vernichtete?«
Ich wandte mich an Admiral Prolof.
»Lassen Sie die Daten über Katabt VI in den Speicherbänken der Positronik streichen. Die Restplaneten des Systems können von allen lizensierten Völkern des Zweiten Reiches angeflogen werden. Der Erlös aus dem Beutegut ist zu neunzig Prozent an meine Staatskasse abzuführen.«
»Du bist der größte Angeber der Weltgeschichte!« meldete sich Hannibal. »Das war phantastisch. Unsere Gäste glauben dir jedes Wort.«
Ich verließ bereits die Funkzentrale. Überall wurde salutiert, oder man verbeugte sich devot.
Die neun Vertreter eines Volkes, das uns mit einem kleinen Raumschiff hätte unterwerfen können, beeilten sich, dem großmächtigen Tumadschin Khan zu folgen.
Bei dieser Gelegenheit stellte ich mich wieder auf den Geistesinhalt der Hypnos ein. Er war erschreckend und befriedigend zugleich.
Wir hatten unser Ziel erreicht. Es war diesen Intelligenzwesen nicht verborgen geblieben, daß ich vor der sogenannten Galaktischen Union Respekt empfand. Nein – sie hatten sogar die Angst empfunden, die ich in meine hochtrabenden Erklärungen und Bündnisangebote hineingelegt hatte.
Jetzt fragten sie sich, wie wohl die terranische Großmacht beschaffen sein müsse, wenn ich in solcher Sorge war, obwohl nur eine meiner Flotte schon über dreitausend Kampfschiffe zählte.
Ich nutzte die Situation und blieb stehen.
»Admiral Prolof, wo steht zur Zeit die hundertzwölfte Flotte?«
Der geniale Schauspieler begriff sofort meine Frage.
»Im Toba-System, Euer Verklärtheit.«
»Admiral Luchten soll zweitausend Schlachtschiffe abstellen. Sofort Katabt anfliegen. Ich halte es doch für besser, wenn wir den Freihändlern etwas auf die Finger sehen. Die letzten Abgabe-Betrügereien sollen sich nicht wiederholen.«
Prolof verschwand. Nun wußten die Hypnos, daß es sogar noch eine Flotte gab, die mit der Nummer hundertundzwölf bezeichnet wurde.
Ich rechnete schnell nach. Hundertzwölf Flotten mal dreitausend Einheiten im Durchschnitt ergab eine Gesamtstärke von dreihundertsechsunddreißigtausend Raumschiffen.
Mir wurde plötzlich schwindlig. Teichburg sah mich verstört an. Wahrscheinlich hatte er auch nachgerechnet. Ich mußte die Lage bereinigen.
»Wie groß ist die Schiffsbaukapazität Ihres Volkes?« wandte ich mich unvermittelt an die Hypnos. »Die Totalverluste in den ersten Monaten eines galaktischen Krieges mit der Union werden sich auf schätzungsweise fünfzigtausend Einheiten belaufen. Welche Materialreserven haben Sie? Bauen Sie Ihre Schiffe im vollrobotischen Bandverfahren und nach Großserien- Typenreihen, oder entwerfen Sie nach überholter Art jeden Neubau nach Sepa ratplänen? Nun reden Sie schon! Ihre kleinen Geheimnisse sind für mich ohnehin lächerlich. Können Sie mir sofort hunderttausend schwere und mittelschwere Einheiten zur Verfügung stellen oder nicht?«
Die Hypnos wußten nicht mehr genau, was sie antworten sollten. Die Ereignisse hatten sie moralisch niedergezwungen. Meine maßlosen Forderungen, die infolge des einzigartigen Trickfilmes sogar logisch wirkten, bedeuteten für sie den letzten Nackenschlag.
»Eure Verklärtheit – wir sind über unsere Schiffsbaukapazität nicht informiert«, log der Sprecher.
Ich winkte verächtlich ab und sagte beißend:
»Mir scheint, sie sind ein Volk mit grenzenlos überspitzten Vorstellungen von der eigenen
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