Gegenschlag Kopernikus
Bildschirme flammten auf. Das Tosen von Schiffsgeschützen übertönte alle anderen Geräusche. Auf einer Großbildfläche erschien Captain Dogendal. Er salutierte.
»Admiral Umirga meldet sich befehlsgemäß, Euer Verklärt heit«, gab er bekannt. »Die hundertvierte Flotte greift an. Katabt VI leistet erbitterten Widerstand. Besondere Befehle, Euer Verklärtheit?«
»Ich komme in die Fernbildzentrale. Stellen Sie die Hyperfunkverbindung mit Umirga sicher. Halt – noch etwas. Geben Sie unterdessen an Umirga durch, der sechste Planet der Sonne Katabt sei zu vernichten. Ich dulde keine Revolution in meinem Reich. Lassen Sie die Hundertvierte angreifen. Die Hauptwelt der Katabter ist aus der Umlaufbahn zu entfernen. Umirga soll den Planeten in die Sonne stürzen lassen.«
»Verstanden, Euer Verklärtheit.«
Ich schritt rasch an den Hypnos vorbei. Sie waren überrascht. Die wenigen Szenen, die Dogendal auf die Bildschirme des Arbeitsraumes hatte einblenden lassen, hatten bereits niederschmetternd gewirkt.
»Kommen Sie mit«, rief ich den Hypnos zu.
Wir erreichten die Ortungs- und Fernbildzentrale. Als wir eintraten, lief soeben der erste Teil des Trickfilms. Auf den Schirmen glänzte das Flaggschiff der Hundertvierten.
Die gezeichneten Trickfiguren wirkten noch lebensechter als während der Generalproben, denn diesmal war das längst erwartete Publikum eingetroffen.
Eine riesige Flotte war zu sehen. Andere Schirme zeigten Ausschnitte aus den Zentralen. Admiral Umirga war auf einer weiteren Bildfläche zu erkennen. Dogendal unterhielt sich mit ihm. Die Tontechniker in den Studios vollbrachten wieder einmal Wunderdinge. Die Dialoge wurden annähernd frei gestaltet. Es kam darauf an, die Mundbewegungen und Szenen-Laufzeiten zu berechnen.
Die Hypnos schienen von dem dreitausend Meter durchmessenden Flaggschiff besonders beeindruckt zu sein. Umirgas Raumer war im Verhältnis zu den Hypno-Kreuzern ein Gigant.
Das Dröhnen der Energiegeschütze, Befehle und Robotdurchsagen mischten sich zu einem undefinierbaren Tosen.
Weitwinkelaufnahmen zeigten vorstoßende Schlachtkreuzerverbände. Flammende Atomsonnen entstanden dort, wo man soeben noch die silberglänzenden Leiber der katabtischen Einheiten gesehen hatte.
Schließlich konnten wir noch die Vernichtung von Katabt VI erleben. Von Superbomben in Stücke gerissen, raste er unter dem Zug von gewaltigen Rotatorstrahlern auf seine Sonne zu. Die letzten Kampfschiffe des Feindes vergingen in Atomgluten.
Dogendal erließ noch eine Anweisung und schaltete ab. Nur die Bildschirme mit den Völkerschaftssymbolen leuchteten weiterhin. Zirka vierhundert Welten standen mit der Marsstation des Tumadschin Khan in ständiger Verbindung.
Ich zog meinen Schulterumhang glatt und gähnte. Dann drehte ich mich nach den Hypnos um, die immer noch von den Kampfrobotern bewacht wurden. Roy Talun hatte seine Männer vernünftigerweise etwas zurückgezogen.
»Die Herren sind fassungslos«, teilte mir Hannibal mit. »Der Kommandant des großen Schiffes dachte sogar in Zahlen. Daraus ergibt sich ein interessantes Resultat. Er hält eine Flotte von der Stärke der Hundertvierten für gigantisch und fragt sich, ob wir die Nummernbezeichnung willkürlich gewählt hätten, oder ob wir tatsächlich über wenigstens hundertvier Flottenverbände verfügen. Du solltest ihn belehren! Es steht fest, daß man auf den Hypnowelten noch nicht in solchen Größenordnungen geplant hat. Also kann angenommen werden, daß die Hypnos nicht über so gewaltige Geschwader
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