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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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anzuhören.
    »Also schön.« Er machte einen Schritt auf den Tisch zu – als sich plötzlich eine hoch aufragende Gestalt zwischen ihn und den Fremden schob.
    »Man erwartet dich am Sabacc-Tisch«, sagte Marr, den Blick auf den Menschen gerichtet, die Hand auf dem Griff seines Blasters. »Reegas wird bereits ungeduldig.«
    Khedryn runzelte die Stirn. »Reegas?«
    »Ja.« Marrs Augen wanderten zu seinem Freund hinüber. Eine stumme Frage lag in ihnen. Was ist los?
    Das fragte Khedryn sich auch gerade. Einen Augenblick lang hatte er völlig vergessen, weswegen er hergekommen war.
    »Reegas, richtig.« Er nickte langsam. Natürlich. Reegas. Sabacc.
    Der Schrottsammler wandte sich mit einem entschuldigenden Lächeln an den Menschen. »Wie ist dein Name, Freund? Und woher kennst du mich?«
    Die Enttäuschung zauberte rote Flecken auf die Wangen des Mannes. »Woher ich Sie kenne, ist unwichtig. Wichtig ist nur, dass ich Ihnen ein interessantes Angebot unterbreiten möchte.«
    »Und dazu sollst du auch Gelegenheit bekommen, wenn dir so viel daran liegt. Aber nach dem Spiel, ja?«
    »Captain …«
    »Er sagte nach dem Spiel«, bekräftigte Marr scharf.
    Khedryn warf seinem cereanischen Freund einen tadelnden Seitenblick zu. Er konnte sich schon selbst um diese Angelegenheit kümmern. »Wie war noch gleich dein Name?«, fragte er den Fremden dann.
    »Jaden Korr.«
    »Na schön, Jaden Korr, das ist Marr. Marr – Jaden. Und du hast also ein unter Umständen lukratives Angebot für uns?«
    Korr verschränkte die Arme vor der Brust. »Ja.«
    »Wir sind immer auf der Suche nach lukrativen Angeboten«, meinte Marr.
    »Ja, das sind wir.« Khedryn nickte. »Wir reden nach dem Spiel. Wenn du möchtest, kannst du uns auch zusehen. Eine Runde Sabacc ist bestimmt interessanter als eine Partie Grav-Ball, die vor vier Standardmonaten ausgetragen wurde.« Er deutete auf den Vidschirm hinter der Bar.
    Korr blickte Khedryn und Marr durchdringend an, und seine Augen schienen geradewegs in ihre Seelen zu blicken. »Ja, das ist es vermutlich«, murmelte er dann.
    Von seinem Tisch in einer der Nischen aus beobachtete Kell, wie der Mensch Khedryn Faal ansprach, und noch im selben Moment wusste er, dass er seinen Jedi gefunden hatte. Er musterte ihn eingehend, sein Gesicht, seine Augen. Bei dem Gedanken daran, wie die Suppe dieses Mannes wohl schmeckte, fuhr er sich unwillkürlich mit der Zunge über die Lippen. Ungeduld erfasste ihn, und so warf er ein paar Credits auf den Tisch und erhob sich.
    Seit zwei Standardwochen war er nun unentdeckt durch die Straßen, Cantinas und Spielhöllen von Farpoint gestreift. Während er sich über den Planeten, die Stadt und ihre Bewohner kundig gemacht hatte – dabei immer auf der Suche nach seinem Jedi –, hatte er sich von den Schlafenden in seinem Schiff ernährt. Nun waren sie alle tot, und er hatte schon befürchtet, sich ein Opfer unter den Einheimischen suchen zu müssen, weil er mit seinen Nachforschungen nicht weiterkam.
    Doch nun hatte sich das alles innerhalb weniger Sekunden geändert.
    Ironischerweise hatte Kell den Jedi schon ein paarmal gesehen, in Bars und auf dem Marktplatz. Er hatte sich als Schrotthändler aus den Kernwelten ausgegeben und sich nach Käufern umgehört. Dabei hatte er seine Machtsignatur so gut verwischt, dass sie nicht einmal den scharfen Sinnen des Anzati aufgefallen war. Nun hatte er jedoch einen fatalen Fehler begangen: Er hatte einen Gedankentrick angewendet, um Khedryn Faal von etwas zu überzeugen – offensichtlich war dieser für den Jedi von einer gewissen Bedeutung.
    Diese Information rückte die Steine des Puzzles in eine neue Position. Faal war der Schlüssel. Er würde Kell zu dem Zeichen führen, von dem Wyyrlok gesprochen hatte. Daran hatte der Anzati nun keinen Zweifel mehr.
    Er hatte bereits Gerüchte darüber gehört, dass die Schrottkiste einen vielversprechenden Fund gemacht hatte. Derartige Geschichten gab es in Farpoint jedoch wie Sand am Meer. Daher hatte Kell anfangs angenommen, dass es sich auch bei diesem Bericht nur um heiße Luft handelte.
    Wenn der Jedi allerdings Kontakt mit ihm aufnahm, sogar seine Jedi-Kräfte einsetzte, um seine Meinung zu ändern, dann musste mehr an dieser Geschichte dran sein. Die Fühler in seinem Gesicht zuckten. Bestimmt war Faal über das Zeichen gestolpert, und es würde Kell nicht überraschen, wenn er es auf einem eisbedeckten Mond gefunden hätte, über dem ein blauer Gasriese am Himmel hing.
    Unentdeckt

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