Gegenwind
Familie und die engsten Freunde von Skywalker den Namen Luke benutzen hören.
»Meine Eltern nahmen als Kinder am Extragalaktischen Flugprojekt teil. Sie überlebten den Absturz. Ich wurde ungefähr fünfunddreißig Jahre nach dem Unglück geboren.«
Dieser unerwartete Einblick in Khedryns Vergangenheit überraschte Jaden. Er hatte geglaubt, dass die meisten der Überlebenden mittlerweile gestorben wären. Was bedeutete: »Du musst noch sehr jung gewesen sein, als Großmeister Skywalker und Mara Jade Skywalker dich retteten.«
»Ich war vierzehn.« Ein mattes Lächeln legte sich über sein Gesicht. »Mara war sehr nett zu uns allen. Regelrecht fürsorglich. Als die Nachricht von ihrem Tod uns auf Fhost erreichte, wollte ich es zunächst nicht glauben.«
Jaden musste an seine Vision zurückdenken – an Maras Stimme, die ihm auf dem eisbedeckten Mond zugeflüstert hatte.
»Ich war auch zutiefst betrübt«, sagte er. »Was ist mit deinen Eltern?«
Khedryn zuckte gleichgültig die Achseln, aber der Jedi spürte den Schmerz, der sich hinter dieser Fassade verbarg. »Sie starben, ehe wir von der Redoute gerettet wurden.«
»Das tut mir leid.«
Khedryn hob den Arm, und Jaden vermochte nicht zu sagen, ob nun zu einer abfälligen Bewegung, oder um die Erinnerungen zu verscheuchen. »Schon in Ordnung. So viel Zeit ist seitdem vergangen. Ich habe die halbe Galaxis bereist, mich an verschiedenen Berufen versucht – und bin schließlich beim Weltraumschrott hängengeblieben.«
Das Brummen von Swoopschlitten, die über dem Hangar vorüberflogen, ließ sie beide nach oben blicken. Jadens Hand wanderte zum Griff seines Lichtschwertes. Vor dem Hintergrund des sternenübersäten Nachthimmels sah er die blitzenden Scheinwerfer von mindestens einem halben Dutzend Maschinen.
»Könnten das Reegas Handlanger sein?«, fragte er.
Khedryn wusste es nicht. »Möglich ist es. Wir sollten uns auf jeden Fall beeilen und zusehen, dass wir von hier verschwinden.«
Sie schoben das Swoop und den Düsenschlitten in den Bauch der Schrottkiste . Der spärlich beleuchtete Frachtraum erinnerte Jaden unwillkürlich an einen Elektronik-Flohmarkt, zusammengestaucht auf wenige Quadratmeter. Entlang der Wände reihten sich Container, und in der Mitte des Raumes standen einige Kisten und Kästen mit Maschinenteilen, einige zerkratzt, andere verkohlt, die aus allen möglichen Kreuzern, Fregatten und Sternenjägern stammten, aber auch von Bodenfahrzeugen wie Landgleitern und imperialen Läufern. Dazwischen: aufgerollte Leitungen und Kabel, Monitore und größere Metallplatten. In einer Ecke standen zwei halb auseinandergeschraubte Swoops. Khedryn richtete den Finger auf sie. »Da hinüber!«
Sie stellten die Maschinen ab, und der Schrottsammler begann eilends, sie mit Magnetklammern festzumachen, während hinter ihnen die Rampe eingezogen wurde und die Frachtluke zuglitt.
»Du hast also die Macht eingesetzt, um mir bei der letzten Runde Sabacc gute Karten auf die Hand zu geben?«, fragte er unvermittelt.
Einen Moment war Jaden irritiert, dann nickte er. »Ja. Ich hätte eigentlich schon in der Runde davor eingegriffen, um zu verhindern, dass du den Kristall verlierst. Allerdings bemerkte ich zu spät, dass Reegas oder einer seiner Leibwächter ein elektronisches Kontrollgerät auf den Geberdroiden gerichtet hatte.«
Khedryn schlug mit der Faust auf den Sitz des Swoopschlittens. »Dieser Sohn eines kranken Bantha! Er hat also doch betrogen! Und dann besaß er noch die Dreistigkeit, mich als Betrüger zu beschimpfen!« Unter zusammengezogenen Brauen blickte er zu dem Jedi hinauf. »Tja, dann stehe ich wohl tatsächlich in deiner Schuld, hm?«
Jaden hatte nicht vor zu antworten. Khedryn hätte ihm aber auch überhaupt keine Gelegenheit dazu gegeben.
»Aber das bedeutet nicht, dass ich auf deinen komischen Vorschlag eingehe«, schob er hastig nach. »Geschäft ist Geschäft, du verstehst?«
Marrs Stimme dröhnte blechern aus dem Lautsprecher über der Tür. »Wir sind startbereit.«
Khedryn senkte die Lippen zum Komlink an seinem Kragen. »Wir sind auf dem Weg.«
Sie hasteten nach vorne in das enge Cockpit, wo Marr mit fliegenden Händen an den Instrumenten arbeitete.
Als Jaden seinen Blick über die Konsole wandern ließ, stellte er fest, dass die Modifikationen an der Schrottkiste sich nicht nur auf ihr Äußeres beschränkten. Unter anderem hatte man ihr einen Sensorverstärker eingepflanzt, der auch auf große Distanz genaue Daten
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