Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp

Vom Netzwerk:

lieferte. Von den blinkenden Lichtern und Anzeigen wanderten seine Augen schließlich zu Marr hinüber. Die Aura des Cereaners leuchtete hell und stark in der Macht. An seiner Empfänglichkeit für die Energien des Universums bestand keinerlei Zweifel.
    Khedryn zwängte sich derweil in den Pilotensitz und aktivierte den Kommunikator. »Farpoint Flugkontrolle, hier ist die Schrottkiste . Wir starten jetzt.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, hoben sie ab. Der Frachter stieg senkrecht in die Höhe, und die Lichter der Scheinwerfer und der Hangar blieben unter ihnen zurück. Die Triebwerke zündeten, das Schiff richtete sich auf, und die Transparistahlscheiben des Cockpits gaben den Blick frei auf den nächtlichen Himmel.
    Khedryn klopfte die Brusttaschen seines Hemdes ab, dann wandte er sich fragend an Marr. »Hast du noch KauStim?«
    Der Cereaner zog ein Päckchen aus der Jackentasche und reichte es seinem Captain.
    »Danke.« Khedryn stopfte sich eine der kleinen Kugeln in den Mund und kaute genüsslich darauf herum.
    »Verschwinden wir von dieser Staubkugel«, murmelte er dann und schob einen Regler nach vorne. Der Antrieb der Schrottkiste heulte auf, und das Schiff raste durch die Atmosphäre des Planeten nach oben. Dem All entgegen – und den Antworten auf Jadens Fragen.

7. Kapitel
    Khedryn und Marr steuerten den Frachter aus dem Kraftfeld von Fhost heraus, und die völlige Stille des Vakuums dämpfte auch die Stimmen der Besatzung.
    »Welchen Kurs soll ich eingeben?«, fragte der Cereaner und deutete auf den Navigationscomputer. Sein Blick richtete sich erst auf Khedryn, dann auf Jaden.
    »Tja«, meinte Faal. Er machte mit seinem KauStim eine Blase und ließ sie platzen, während er sich im Sessel herumdrehte. »Jetzt ist wohl die Zeit gekommen, um endlich diese Unterhaltung zu führen, die wir so lange hinausgezögert haben.«
    Jaden nickte. »In Ordnung.«
    »Gehen wir ins Büro«, schlug Khedryn vor. Marr nickte, und so führten die beiden den Jedi in die im Zentrum des Schiffs gelegene Bordküche. Weder der Mensch noch der Cereaner hatte seine Blaster abgelegt, und Jaden erkannte, dass er ihr Vertrauen noch längst nicht gewonnen hatte.
    Eine Transparistahlscheibe in der Decke gab den Blick auf das All frei und nahm dem winzigen Abteil ein wenig von seiner Trostlosigkeit. In einer Ecke stand ein Tisch, auf zwei Seiten eingerahmt von fest im Boden verschraubten Bänken; die gegenüberliegende Wand wurde von schmalen Vorratsschränken und einer Bar dominiert. Dorthin wandte Khedryn sich nun. Er öffnete eine Schiebetür und holte eine große Kanne hervor, die er anschließend mit Wasser und drei kleinen Tüten Kaf-Pulver füllte. Er drückte den Knopf auf der Oberseite der Kanne und wartete einige Sekunden, bis das rote Lämpchen daneben erlosch. Der Geruch des aromatischen Getränks erfüllte die Bordküche. Immer noch auf seinem KauStim herumkauend, füllte Khedryn zwei Tassen mit der schwarzen, dampfenden Flüssigkeit, dann hielt er fragend eine dritte in die Höhe. »Jedi-Freund?«
    Jaden nickte. »Ja, bitte.«
    Khedryn reichte ihm seine Tasse, und als der Jedi den Kaf probierte, musste er an sich halten, um die entsetzlich bittere Flüssigkeit nicht sofort wieder auszuspucken.
    Khedryn grinste, als er sah, wie das Gesicht des Jedi sich verzog. »Wir mögen unseren Kaf stark.«
    »Wäre er noch stärker, müsste man ihn mit Messer und Gabel essen«, meinte Jaden.
    Khedryn grinste, dann nahm er neben Marr Platz. Dabei fielen dem Jedi zum ersten Mal die vielen Narben und Schwielen an den Händen des Schrottsammlers auf. Die Hände des Cereaners konnte er nicht sehen – sie befanden sich unter der Tischplatte, in der Nähe seines Blasters.
    »Bevor wir anfangen, würde ich dir gerne noch eine Frage stellen«, sagte Khedryn und schob das Kinn vor. »Vorhin, als du mich im Loch zum ersten Mal angesprochen hast – hast du da einen Jedi-Gedankentrick bei mir angewandt?«
    Jaden sah keinen Sinn in einer Lüge, also nickte er. »Ja, das habe ich.«
    Die beiden Personen ihm gegenüber spannten sich sichtlich an.
    »Ich dachte es mir fast schon«, brummte Khedryn schließlich. Er richtete sich auf und legte einen Arm auf die Lehne der Bank. »Also schön, kommen wir zum Geschäftlichen. Sollen wir etwas für dich bergen, Jedi?«
    Jaden ging nicht auf die Frage ein. »In Farpoint hörte ich, dass dieses Signal, auf das ihr gestoßen seid, ein automatisches Notrufsignal wäre.«
    »Wir glauben zumindest, dass es ein