Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp

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dass er auf Fhost einen Menschen verletzt hatte, war schlimm genug.
    Khedryn trank den letzten Schluck Kaf und fuhr sich dann mit dem Handrücken über den Mund. »Ich kann dich verstehen, Jedi-Freund. Das ist eine persönliche Angelegenheit, und du fühlst dich verpflichtet, ihr auf den Grund zu gehen. So etwas habe ich auch schon erlebt – allerdings ging es bei mir nicht um Visionen und Monde … Aber egal.« Er wandte sich zu Marr um. »Wie können wir ihm seine Bitte abschlagen? Immerhin will er uns fünftausend Credits im Voraus zahlen, nur, um auf der gefrorenen Oberfläche eines Mondes mitten im Nichts nach dem Sinn der Dinge zu suchen – und alles, was wir dort finden, gehört uns. Das ist ein wirklich faires Angebot.«
    »Das sehe ich ebenso«, sagte Marr.
    »Dann ist es also beschlossen.« Khedryn klopfte mit seiner Tasse auf den Tisch.
    »Ich sagte aber zweitausend Credits im Voraus«, warf Jaden ein.
    »Wirklich?« Khedryn kratzte sich am Ohr.
    Jadens Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Na schön«, sagte er, »dann eben fünftausend.«
    Khedryn grinste. »Noch etwas Kaf?«, fragte er, während er sich seine dritte Tasse einschenkte.
    Jaden blickte auf seine eigene Tasse hinab. Sie war immer noch zu zwei Dritteln voll. »Nein, danke.« Nach einem kurzen Zögern hob er den Kopf und blickte den beiden ins Gesicht. »Und … danke.«
    »Marr, gib schon mal den Kurs ein«, forderte Khedryn seinen Freund auf. »Wir machen uns sofort auf den Weg.« Anschließend wandte er sich wieder an Jaden und streckte ihm die Hand entgegen. »Dann haben wir also eine Abmachung?«
    Jaden ergriff die Hand und schüttelte sie. »Wir haben eine Abmachung. Ach ja, und, Captain …?«
    Khedryn zog fragend die Augenbrauen in die Höhe.
    »Ich sehe in deine Augen, und in ihnen entdecke ich dasselbe, was du in meinen siehst. Was ist es, wonach du suchst?«
    Das Lächeln auf Khedryns Lippen verwandelte sich in eine Grimasse. »Ich suche nach Schrott. Damit verdiene ich meinen Lebensunterhalt, schon vergessen? Lass dich davon nicht irritieren.« Er deutete auf sein schielendes Auge. »Es lässt mich die Dinge auf eine andere Weise sehen, aber das ist auch schon alles.«
    Jaden nickte. »Ich verstehe.« Doch er wusste, das Khedryn log. Genau wie der Jedi suchte er nach etwas, um die klaffende Leere in seinem Innern zu füllen.
    Jaden folgte Khedryn ins Cockpit, wo Marr bereits wieder an den Instrumenten saß, und nachdem der Captain der Schrottkiste sich in seinen Sitz hatte fallen lassen, nickte er dem Cereaner verschwörerisch zu. »Zeigen wir ihm die Aufzeichnung.«
    Marr nickte. »In Ordnung.«
    Er verschwand kurz und kam mit einem schimmernden Datenkristall und einem tragbaren Computer wieder. Nachdem er den Kristall hineingesteckt und ein paar Tasten gedrückt hatte, erfüllte das Rauschen eines offenen Kanals den winzigen Raum, gefolgt von einer schwachen, sich wiederholenden Tonsequenz. Die Nachricht war völlig unverständlich, wie Marr gesagt hatte, aber obwohl sich keine bekannte Sprache daraus ableiten ließ, erinnerte die wiederkehrende Klangfolge doch an eine uralte Beschwörung.
    Jaden beugte sich näher an den Lautsprecher des Computers heran, das Gesicht vor Konzentration verzerrt, und als er dabei seinen Arm auf die Rückenlehne des Pilotensessels stützte, stellte er fest, dass er eine Gänsehaut hatte. Das Signal waberte durch das Cockpit wie ein Echo aus der Vergangenheit, die Stimme eines Geistes, der sie durch die Wände der Jahrzehnte hindurch anrief – und Jaden kannte diesen Geist …
    Der Cereaner drehte sich in seinem Sessel herum. »Ich habe bereits mehrfach versucht, die Nachricht zu entschlüsseln, aber …«
    »Ich kenne diese Tonfolge«, unterbrach ihn Jaden. »Es ist ein imperiales Signal, vermutlich ein automatischer Notruf, ganz wie ihr vermutet habt.«
    Zwischen seinen Schläfen erklang wieder die flehentliche Stimme aus seiner Vision: Hilf uns! Hilf uns!
    Seine Stimme zitterte leicht, als er sprach. »Bringt mich zu diesem Mond!«

8. Kapitel
    Die Vorbereitungen für den Hyperraumsprung waren abgeschlossen, und Khedryn blies eine KauStim-Blase nach der anderen auf, um sie anschließend platzen zu lassen. Das Geräusch klang wie Blasterfeuer, und allmählich begann es, Jaden zu irritieren.
    »Kaust du immer KauStim vor einem Sprung?«, fragte er den Piloten.
    »Vor jedem Start, vor jeder Landung, vor jedem Hyperraumsprung … und manchmal auch dazwischen, wenn ich glaube, dass die Situation