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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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langer Zeit hatte Kell einige Aufträge für das damalige Imperium ausgeführt, und auch wenn die Erinnerung daran allmählich verblasste, erkannte er doch fast augenblicklich, dass es sich hierbei um ein imperiales Signal handelte. Seine Bedeutung blieb ihm allerdings ein Rätsel, und so setzte er den Dekodierer der Prädator auf die Nachricht an. Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann war der Text entschlüsselt.
    »Höchste Gefahr«, hörte man ein weibliche Stimme sagen. »Nicht nähern! Höchste Gefahr. Nicht nähern!«
    Khedryn führte Relin durch die Korridore der Schrottkiste zum Kontrollraum für den Traktorstrahlprojektor, der sich im Heck des Schiffes befand. Durch ein kleines, eckiges Sichtfenster konnten sie die Sternenjäger sehen, schmale, silber-schwarze Messerklingen, die sich ihnen in Kampfformation näherten. Khedryn fielen die Laserkanonen an ihren Flügeln auf. Noch hatten sie das Feuer nicht eröffnet, aber das konnte eigentlich nur noch eine Frage von Sekunden sein. Der riesige Kreuzer, von dem die Jäger gestartet waren, hing hinter ihnen bedrohlich im All.
    »Löse die Rettungskapsel, Marr!«, befahl Khedryn über das Komlink. »Wir sind wendiger ohne diesen Metallklotz an unserem Hintern.«
    »Verstanden«, antwortete der Cereaner.
    Einige Sekunden später tauchte die Kapsel vor den Sichtfenstern auf, ein verformter, grauer Ball, der sich wild überschlagend auf die feindlichen Schiffe zuflog. Einer der Jäger-Piloten feuerte seine Laserkanonen ab, und die Kapsel explodierte zu einer Wolke aus kurzlebigem Feuer und Trümmern.
    »Stang, die sind echt schnell!«, meinte Khedryn. Sie würden es nicht rechtzeitig zu den Ringen des Gasriesen schaffen.
    »Klingen sind fliegende Kanonen«, erklärte Relin. »Sie haben nur sehr schwache Schilde. Ein Treffer und sie sind hin.«
    »Wie TIE-Jäger also. Diese Kerle scheinen seit jeher dieselben Prioritäten zu setzen.«
    Der Jedi blickte ihn kurz verständnislos an, dann hob er fragend die Hand. »Wie sieht es mit unseren Schilden aus?«
    »Ich sagte doch schon: Das hier ist ein Bergungsschiff, kein Schlachtkreuzer.« Khedryn stellte sich an eines der Sichtfenster und sah mit bangem Blick zu, wie die Klingen näher kamen. »Wir können dieser Feuerkraft keine zehn Sekunden standhalten.«
    Relin ging zum Kontrollpult hinüber. »Kann man den Traktorstrahl gezielt steuern?«
    »Steuern, ja. Gezielt, nicht wirklich. Wir benutzen den Projektor zum Abschleppen von Wracks. Er ist keine Waffe.«
    Die Augen des Jedi wanderten über die einfachen Kontrollen – eine Handvoll beschrifteter Knöpfe und Regler. »Heute wird er eine Waffe sein«, sagte er leise. »Wie kann ich von hier aus mit der Brücke in Kontakt treten?«
    Khedryn sah erst Relin, dann das Kontrollpult und dann die Jäger auf der anderen Seite der Transparistahlscheibe an. »Ich hoffe, du hast nicht vor, was ich glaube, dass du es vorhast. Wir werden gleich in die Ringe eintauchen. Die Massenverschiebung allein wird …«
    »Wenn sie uns in die Ringe hineinfolgen, werden uns keine noch so herausragenden Flugfähigkeiten retten. Wir müssen etwas unternehmen, um sie aufzuhalten, ehe sie uns abschießen. Stellt Ihr mich bitte zur Brücke durch, Captain?«
    Khedryn schluckte seine Widerworte hinunter. Dieser Jedi mochte verrückt sein, aber er hatte recht. Also aktivierte er das Bordinterkom.
    »Cockpit, könnt ihr mich hören?«
    »Laut und deutlich, Captain«, drang Marrs Stimme aus den Lautsprechern. »Diese Jäger kommen unvermindert näher. Wir haben gleich die äußeren Ringe des Gasriesen erreicht.«
    Khedryn schluckte. Er versuchte sich vorzustellen, welcher Anblick sich seinem Navigator wohl gerade durch die Cockpitfenster bot; ein Sturm aus Eis und Fels – von winzigen Splittern bis hin zu großen Brocken, 150 Meter im Durchmesser –, und das Ganze fünf Kilometer dick und über eintausend Kilometer breit, wenn man alle Ringe zusammennahm. Die Deflektorschilde der Schrottkiste würden sie vermutlich vor den kleineren Partikeln schützen, aber wenn Jaden einen der größeren Trümmer rammte …
    »Wehe, dieser Jedi zerstört mein Schiff!«, sagte er grimmig. »Marr, leite die gesamte Energie in die Frontaldeflektoren.«
    »In Ordnung, Captain.«
    »Und du zerstörst mein Schiff auch nicht, hast du verstanden?« Das galt Relin.
    Der Jedi reagierte allerdings nicht. Er hatte die Augen geschlossen, atmete tief und regelmäßig ein und aus. Er schien in eine Art Meditation vertieft.
    Khedryn

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