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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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tiefe Schatten, in deren Schutz die vier entlangliefen.
    Sie hatten fast das Ende des Gebäudes erreicht, als ein Truppenwagen die Straße entlanggerast kam. Brendan hatte an der Kreuzung genauso gute Arbeit geleistet wie bei dem Munitionslager. Die Quecksilber-Bogenlampen brannten nicht mehr, und die Straße wurde nur noch von dem Feuer hinter dem Gebäude und von den plötzlichen Blitzen beleuchtet, als ein Stapel Granaten nach dem anderen hochging. Der Wagen raste in Richtung Nordtor auf sie zu. Als er an dem Tanklager auf der anderen Seite der Kreuzung vorbeikam, wurde er langsamer und fing an, nach links abzubiegen, wo die Straße an der Nordgrenze des Munitionslagers entlang verlief.
    Sie warfen sich nahe an der Wand auf den Boden, aber der Autoscheinwerfer erfaßte sie trotzdem einen kurzen Augenblick lang. Der Wagen bog sofort nach links ab, um sie voll mit dem Scheinwerfer zu erfassen, fuhr aber dann wieder nach rechts und passierte die Kreuzung. Er kam direkt gegenüber zum Stehen. Stark wartete darauf, daß der Kopf des Fahrers beim Aussteigen sichtbar werden würde. Statt dessen lehnte sich der Mann über den Sitz und machte die Tür auf. Darauf folgte eine verwirrte Pause, bis Light anfing zu lachen. „Das ist Brendan!“ Sie hasteten alle in die Sicherheit des Wagens, zwei von ihnen geduckt und Welsh aufrecht, da er Eve trug. Keiner war glücklicher, den Wagen zu sehen, als Welsh es war.
    Light machte die Tür auf, und zusammen mit Welsh hob er Eve auf den Rücksitz. Brendan überließ das Steuer Stark und setzte sich hinten zu Eve und Light. Welsh stieg vorne ein und schloß die Tür hinter sich. Stark fuhr den Wagen rückwärts bis zur Kreuzung und links um die Ecke, um zu wenden. Der Wagen fuhr am Tanklager vorbei auf das Nordtor zu.
    Light sprach zuerst. „Wo hast du den her?“
    Brendan lachte. Sowohl er als auch Light wirkten immer wieder eher wie zwei Buben, die jemandem einen Streich spielen wollten, denn als Guerillakämpfer. Von den dreien hatte nur Stark die ruhige Kompetenz des Soldaten. Die anderen beiden sahen aus, als könnten sie aus purem Übermut genauso das Militärgefängnis angreifen, wie sie das Munitionslager sprengten.
    „Hat am anderen Ende des Gebäudes herumgestanden. Da war so ein Typ, der hat ihn mir eigentlich geschenkt. Seinen Kampfanzug hat er mir auch noch angeboten, der war mir aber zu klein.“
    Welsh drehte sich auf seinem Sitz herum. „Hast du…“ Er nickte zum Feuer hinüber, das offenbar seine Frage unterstreichen wollte und sich in diesem Augenblick durch explodierendes Phosphor in einen weißen Vulkan verwandelte.
    Brendan nickte. „Die Warterei ist mir zu langweilig geworden. Außerdem haben sie den anderen Wagen gefunden, und sie sind so massenhaft darum herumgelaufen, daß ich sicher bin, sie haben gefunden, was wir bei dir im Haus zurückgelassen haben. Zwei sind hineingegangen, aber ich dachte mir, das lenkt die anderen ab.“
    „Gut, daß du sie gelassen hast“, sagte Welsh. „All die Leute, die jetzt dort aus der Kaserne herauskommen, wären sonst hinter uns hergewesen. Wo kommst du denn jetzt her?“
    „Also, auf dem Parkplatz konnte ich nicht stehenbleiben, selbst mit ausgeschaltetem Licht nicht, und da bin ich eben ganz rumgefahren. Ich kann euch sagen, da rennen vielleicht Leute herum! Ein paar hätte ich fast überfahren, sie konnten gerade noch zur Seite springen. Sag mal, Stark, wie kommt das eigentlich, daß sie mich gegrüßt haben, weil ich sie fast umgefahren hätte?“
    „Was haben sie?“
    „Gegrüßt haben sie mich. Sogar die Leute, die zu den Bunkern gerannt sind, haben angehalten und mich gegrüßt.“
    Stark schüttelte den Kopf und schnaufte laut. Näher kam er an Lachen nicht heran. Die übrigen sahen sich nur an und zuckten die Achseln.
    „Du mußt einen Offizierswagen erwischt haben. Ist da auf der Tür über der Faust ein Stern?“
    „Zwei.“
    Welsh wandte sich Stark zu. „Ein General?“ Stark nickte.
    „Es war ein Stückchen weiter unten auf der Straße hier. Bei dem Tor ist rechts ein Bunker, und bis dahin gibt es nur Munitionslager. Um die Munition herum breiten sie sich aus. Da werden wahrscheinlich eine ganze Menge von ihnen sein, wenn wir vorbeikommen. Wir müssen uns verstecken.“
    Stark nickte, und Brendan nahm sein Cape ab, machte ein paar Klammern auf und breitete es über die drei Leute auf dem Rücksitz. So würde der Rücksitz selbst bei Licht dunkel, aber unbesetzt erscheinen.
    Sie kamen jetzt langsam

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