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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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auf gleiche Höhe mit dem zweiten Lagerhauskommplex. Die Wachen dort grüßten sie, aber Stark machte sich nicht die Mühe zurückzugrüßen. Am Tor würde es noch genug Schwierigkeiten geben. Sie fuhren an dem Bunker vorbei, der zwar nur ein halbes Stockwerk über dem Boden hatte, dafür aber einige unter der Erde. Er war mit Plastikon verstärkt, und daher konnte er den Beschuß mit fast jeder konventionellen Munition aushalten.
    Keine der Türen stand offen, weil weiter oben an der Straße zuviel explodierte. Trotzdem wurde von innen her die Situation durch die Nachtsichtperiskope beobachtet, die aus dem Dach des Bunkers ragten. Durch sie würden sie den Wagen so gut wie bei Tageslicht sehen können, aber bis sie den Wagen überprüft hatten, wären sie schon vorbei und außer Reichweite.
    Das innere Tor war noch fünfzig und das äußere weitere hundert Meter entfernt. Stark trat voll auf die Bremse und brüllte: „Verdammte Scheiße!“ Der Wagen schleuderte erst nach rechts, dann nach links und rutschte dann seitwärts gegen das Stahltor, das die Straße blockierte. Der linke hintere Kotflügel wurde nach innen gedrückt und blockierte den Reifen. Der Motor blieb stehen, und Stark versuchte, ihn wieder in Gang zu bringen. Bei den ersten drei Versuchen klappte es nicht, aber beim vierten Mal sprang der Motor widerwillig an. Stark gab Gas, legte den Gang ein und ließ die Kupplung kommen. Es roch nach verbranntem Kunststoff, aber der Wagen rührte sich nicht. Stark zog die Handbremse an und stieg aus. Der Kotflügel war hoffnungslos in den Reifen verklemmt. Er drehte sich gerade um, um wieder einzusteigen, als die erste Granate vom Bunker einschlug.

 
12
     
    Der Einschlag war zwar zwanzig Meter links von ihnen, aber es konnte kein Zweifel darüber bestehen, worauf sie gezielt hatten. Was die Leute in dem Bunker betraf, so hätte es genausogut Tageslicht sein können, Light aber konnte ihre Visiere mit seinem Laser nicht treffen, solange er sie nicht sah. Der Bunker selbst war nur ein dunklerer Block in der Dunkelheit, aber selbst bei Tageslicht hätte es kaum eine Möglichkeit gegeben, die Linsen zu treffen, da sie tief in Schlitzen innerhalb der Plastikon-Beschichtung eingebettet waren.
    Stark streckte seinen Kopf in die Tür, um ihnen etwas zuzurufen, aber sie waren alle schon dabei, aus dem Wagen auszusteigen. Brendan zog Eve auf seiner Seite heraus und warf sie sich über die Schultern, wie Welsh es vorher getan hatte. Sie hatte nur ein Drittel seines Gewichts, und deshalb würde es ihm leichter fallen als Welsh, sie beim Laufen zu tragen. Die Sache stand nicht einmal zur Diskussion. Sie rannten auf die Baumreihe zu, die auf der anderen Straßenseite lag. Sie schafften es so schnell, sie zu erreichen, daß von dem Bunker aus nur zwei Granaten abgefeuert werden konnten, bis sie dort waren. Eine traf den Wagen selbst und die andere eine Mauer.
    Die Bäume gaben ihnen zwar einen gewissen Schutz, aber bald würde der Bunker sie unter Feuer nehmen und außerdem von dem Bunker in der nordwestlichen Ecke Feuerunterstützung anfordern. Sie rannten bis dicht an und dann parallel zu dem unter Strom stehenden Zaun, da sie hofften, daß ein Schuß, der zu hoch abkam, eine Lücke hineinreißen würde, durch die sie herauskommen konnten.
    Sie waren erst dreißig Meter in den Wald eingedrungen, als die Einschläge zeigten, daß die Schüsse zu kurz lagen. Ein paar Augenblicke später wurde das Feuer eingestellt, und auch sie blieben stehen. Stark drehte sich der Linie von Einschlägen zu, die ihrem Zickzackkurs wie eine Schlange gefolgt war, die sich seitwärts bewegt.
    „Hier muß irgend etwas in der Nähe sein, das zu treffen sie sich fürchten. Ich kann mich nicht daran erinnern, daß hier in der Gegend etwas gelagert ist.“ Die Bäume, die bisher als Deckung gegen Sicht von der Straße und vom Himmel gedient hatten, standen hier weiter auseinander. Stark hielt die Flüchtlinge bei einem dicken Pfahl an, der zwischen den sich lichtenden Baumreihen stand. Sie sahen nach oben, konnten aber den Himmel nicht sehen.
    Stark erkannte das Hindernis sofort. Es war ein Tarnnetz, mit dem eine Art Anlage vor Sicht aus der Luft oder zumindest aus dem aufsteigenden Gelände hinter der Universität geschützt werden sollte. Er drehte sich eine Sekunde lang der Gruppe zu und gab den Kameraden durch eine Bewegung zu verstehen, dort zu bleiben, wo sie waren. Brendan legte Eve auf den Boden, als Stark weiter unter dem Tarnnetz

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