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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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zu. »Das passt mir gut in den Kram. Max und Papa werden wir wohl hier lassen müssen. Sie können ja in eine der Hotelbars gehen und mit den Cocktailfräuleins flirten.«
    »Heute Abend steht also?«, fragte Vida.
    »Aber ja doch, gerne«, meinte Evie mit leiser Stimme. »Meine letzte Nacht in Freiheit! Dafür sollte ich mir eigentlich etwas Neues kaufen.«
    »Einkaufen!« Rosie war sofort dabei. »Noch besser. Ich gehe mich fertig machen.«
    Beim Durchsuchen der kostbaren Einzelstücke in einer winzigen Boutique wurde Evie klar, dass Vida eine vollkommen andere Art Kundin war als sie. Während Evie zunächst auf das Preisschild blickte, ehe sie den Gegenstand näher ins Auge fasste, unterzog Vida ein Kleidungsstück als Erstes einer eingehenden Prüfung, probierte es an, fragte sich, ob es ihr gefiel oder nicht, und blickte erst dann auf das Preisschild.
    Evie war bereits vor den enorm hohen Preisen für ein kleines glitzerndes T-Shirt zurückgeschreckt und betrachtete die Sachen jetzt nur, um sich zu beschäftigen. Es war ihr klar, dass sie sich in diesem Hause nicht einmal einen Schlüsselanhänger würde leisten können. Cara und Rosie durchforsteten den Bikiniladen nebenan. Evie und Vida waren momentan die einzigen Kunden, und Vida verströmte eine wohlhabende Aura. Die Bedienung stand hoffnungsvoll neben ihnen, denn sie hatte eine potentielle Käuferin mit einer goldenen Kreditkarte gewittert.
    »Evie, schau mal hier«, meinte Vida und zog ein kupferfarbenes Cocktailkleid hervor. Es hatte einen tiefen Rückenausschnitt, und die vorderen Träger überkreuzten sich über dem eingenähten BH. Es war eine selten anzutreffende Kombination von aufreizend und stilvoll. »Das musst du anprobieren!«
    Evie betrachtete das Preisschild, das an einem seidenen Faden hing, und atmete scharf ein.
    »Bist du verrückt?«, fragte sie. »Das entspricht ungefähr einer monatlichen Kreditabzahlung für mein Haus, Vida. Ich verfüge nicht über das Scheckbuch des Sultans von Brunei.«
    »Nur still«, winkte Vida ab und drückte Evie das Kleid in die Hand. »Probier es einmal an. Ich würde dir gerne noch vor der Hochzeit etwas schenken. Und das hier könnte es sein. Komm schon!« Sie drängte Evie in die Umkleidekabine und kehrte wieder zu den Kleiderstangen zurück.
    Evie stand immer noch ganz verdattert vor dem Spiegel und betrachtete das wunderschöne kupferfarbene Kleid, als sich die kleine Tür öffnete und Vida ihr noch mehrere Probestücke reichte. Unmöglich konnte Evie diese Kleider selbst bezahlen und erst recht stand es außer Frage, sie sich von jemand anderem bezahlen zu lassen. Dennoch zog sie ihre helle Leinenhose und das Top aus. Es konnte nicht schaden, sich die Sachen einmal überzustreifen, sie waren so hinreißend schön.
    Als sie in das kupferfarbene Teil geschlüpft war und gesehen hatte, wie ausgezeichnet es ihr stand, war sie hin und weg. Sie betrachtete das vollkommen veränderte Bild im Spiegel und stellte sich vor, Max könne sie jetzt sehen. Seine Augen würden sich angesichts ihres in dem edlen Stoff sinnlichen Körpers etwas weiten, er würde bemerken, wie ihre Brüste sich oberhalb des mit Drahtbügeln versehenen Bustiers aufreizend zeigten. Zweifellos würde er die Luft anhalten, sie an sich drücken, ihren Hals küssen und ihren Reißverschluss öffnen. Er würde nicht anders können, als sich in sie zu verlieben, wenn sie so vor ihn träte. Der Wunsch, dieses Kleid zu besitzen, kämpfte mit dem Wissen, dass sie es sich wirklich niemals würde leisten können.
    »Hast du es an?«, erkundigte Vida sich.
    Evie trat aus der Umkleidekabine und kam langsam auf sie zu.
    »Oh!«
    Vidas Art die Luft anzuhalten war alles, was sie brauchte. Tatsächlich sah sie wunderschön aus in dem Kleid. Max würde es lieben.
    »Diese Farbe ist ein Hingucker, einfach phantastisch«, meinte Vida bewundernd. »Warum trägst du niemals solche Sachen, Liebes? Du siehst umwerfend aus!«
    »Ich weiß es nicht«, meinte sie benommen und bewunderte sich aus mehreren Blickwinkeln vor dem Spiegel. »Ich habe solche Farben noch nie in Betracht gezogen. Und Kleider dieser Preislage kann ich mir nicht leisten.«
    »Unsinn«, meinte Vida kurz angebunden. »Ich kaufe es. Du musst es einfach haben!«
    Die Bedienung ahnte ein gutes Geschäft und erschien mit einem Paar sehr hoher Stöckelschuhe und einem Schmuckstück, das wie ein Pfeil in Evies hellen Ausschnitt passte, als ob es Interessenten den Weg weisen wollte.
    »Keinen Schmuck«,

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