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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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einem von Olivias altrosa Sarongs über ihrem marineblauen Bikini herumzulaufen.
    Ihre Haare waren zu einem unordentlichen Pferdeschwanz zusammengebunden, ihre Füße von der Straße staubig, und ihr Make-up bestand lediglich aus weißer Lippenpaste, um sich vor der Sonne zu schützen. Dennoch kam sie sich wunderschön vor, und wenn Max jetzt neben ihr angehalten und sie nach wohin auch immer eingeladen hätte, wäre sie mitgefahren. Sie hätte keine Umstände wegen ihrer Frisur machen müssen, noch wegen der Wimperntusche noch wegen der Frage, ob sie wie ein hastig zusammengeschnürtes Bündel aussah. War das nicht die Wirkung, die ein Urlaub haben sollte? Oder war dies die Wirkung, die Max auf sie ausübte? Evie lächelte beim Laufen und war glücklich in ihrer Traumwelt.
    »Evie, lass uns heute Abend essen gehen. Nach der Arbeit bist du sicher müde. Ich möchte dich irgendwohin ausführen, wo es romantisch ist.« Max lächelte sie an.
    Wie hatte er wissen können, dachte sie liebevoll, dass sie vollkommen erschöpft war und die Vorstellung, jetzt noch zu kochen, einfach nicht ertragen konnte? Aber so war er eben, dieser Max Stewart! Er schien jeden ihrer Gedanken zu erraten, jedes ihrer Gefühle.
    Wer sonst würde ihr abends ein Schaumbad einlassen, wenn sie eine schmerzhafte Periode hatte? Wer sonst würde sie neben sich auf das Sofa ziehen, ihren verkrampften Bauch streicheln und ihr sagen, er habe eine Pizza bestellt, mit der er sie später wie eine Kranke fütterte?
    Wer sonst würde morgens noch vor der Arbeit bei der Reinigung vorbeifahren, weil er wusste, dass sie ihre Mittagspause lieber am Schreibtisch verbrachte, als sich durch den dichten Verkehr zu kämpfen? Wer sonst würde sie mit einem Frühstück im Bett mit einer wunderschönen rosa Rose an ihrem ersten Jahrestag überraschen?
    »Ich würde zu gerne essen gehen«, gestand Evie und umarmte ihren Mann. Sie staunte immer noch über ihr unglaubliches Glück, dieses außergewöhnliche Exemplar erobert zu haben. »Nach meinem Büro kann ich kaum mehr als Bohnen auf Toast bewerkstelligen.«
    Max vergrub das Gesicht in ihrem Haar; atmete ihren Geruch ein und schnaufte zufrieden, was sie so gerne hörte. »Alles klar, Liebling. Wenn ich kochen könnte, würde ich es übernehmen. Aber du weißt ja, was für eine Katastrophe ich in der Küche bin, also lass uns einfach ausgehen. Ich kann es nicht mit ansehen, wenn mein Liebling den ganzen Abend gebeugt am Herd steht. Es sei denn, du hast schon wieder Lust auf Spaghetti...«
    Es war eigenartig, dachte Evie, während Cara die riesigen Tore der Villa Lucia öffnete. Ihre Träume hatten sich vollkommen verändert: weniger phantastisch, viel wirklicher. Und Max spielte eine Rolle. Max, Max und noch mal Max! Die glutäugigen Sarazenen und nordischen Prinzen, die sie auf ihre Yachten mitnahmen, vereinten sich nun in einem markanten Gesicht mit fragenden blauen Augen und einem herzerwärmenden Lächeln. Alle ihre Helden waren zu Max Stewart verschmolzen. Und an Stelle von Yachten und Luxushotels ging es jetzt um ein gemütliches Zuhause, in dem Max, Rosie und sie überglücklich zusammen leben konnten. Sie brauchte sich nicht mehr spektakuläre Walzer in bodenlangen Abendkleidern auszumalen, wenn sie davon träumen konnte, auf ihrem alten Sofa fernzusehen und sich an Max zu kuscheln, während er sie umarmte.
    Vida räumte gerade die Spülmaschine aus und sang mit ihrer rauchigen Stimme Lieder von Ella Fitzgerald, als die Heimkehrerinnen die Küche betraten. Rosie schenkte ihnen allen Mineralwasser ein und fügte noch etwas Zitrone und Eiswürfel hinzu - was sie zu Hause niemals machten.
    »Meine Lieben«, rief Vida aus, und ihre Miene drückte reine Vorfreude aus. »Ich hatte es vollkommen verschusselt. Evie, du wirst mir dafür ewig grollen.«
    Sie ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen. Mit einem Untersetzer, auf dem ein dunkelrot gekleideter Flamencotänzer abgebildet war, fächelte sie sich Luft zu. Sie waren so hübsch, dass Evie sich vor ihrer Abreise noch welche kaufen wollte. Vida hatte etwas Ähnliches in einem Laden am Hafen gesehen. »Wofür werde ich dir ewig grollen?«, fragte sie.
    »Wegen deinem letzten, noch unverheirateten Frauenabend natürlich«, erklärte Vida. »Es tut mir so Leid, aber ich habe es einfach vergessen. Heute also ist es so weit, meine Damen!« Sie strahlte sie alle drei an.
    »Wunderbar, eine echte Sause nur mit uns Frauen!«, rief Rosie hocherfreut.
    »Super«, stimmte Cara

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