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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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angesichts seines an sie gepressten Körpers nachzugeben.
    Seine und ihre Lippen verschmolzen miteinander, und sie wusste, dass sie mehr von ihm wollte. Sie wollte seinen Körper an ihrem fühlen, sie wollte Stunden damit verbringen, jede einzelne Rippe, jeden Quadratzentimeter seidiger Haut, jede Sehne zu erkunden...
    »Mama, bist du hier draußen?«
    Sie schreckten auseinander, als ob ein Blitz sie getroffen hätte. Evie ließ sich auf einen Liegestuhl fallen, und Max hechtete zur Hauswand. Als Rosie ihren Kopf durch die Tür steckte, starrte er gelangweilt auf den Pool.
    »Ach hallo! Ich dachte, du wärst schon zu Bett gegangen«, sagte Rosie.
    »Hast du das?«, gab Evie sich gelassen. »Ich wollte mich nur noch etwas abkühlen, ehe ich nach oben gehe. Max hatte denselben Gedanken.«
    »Im Ernst, ich bezweifle, dass diese Blumen in Irland gedeihen würden«, sagte er, als ob man sie bei einem Gespräch über die andalusische Flora unterbrochen hätte und nicht bei einem verführerischen Zungenspiel. »Was für Erde hast du denn in deinem Garten, Evie?«
    Sie unterdrückte ihren Impuls zu lachen. »Sauren Boden. Für Rhododendren sehr gut geeignet.«
    »Also wirklich!« Rosie seufzte entnervt. Sie lehnte sich an ein Mäuerchen, streckte ihre langen, künstlich gebräunten Beine aus und bewunderte die Lederpantoletten, die sie am Nachmittag nach langem Handeln in den Bergen erstanden hatte. »Hier sind wir an einem der romantischsten Orte der Welt und sitzen alle trübselig zu Hause herum - anstatt in einem tollen Club das aufregende spanische Nachtleben zu schnuppern. Obendrein unterhaltet ihr euch über saure Böden!« Frustriert schnaubte sie auf. »Hoffentlich wird es nicht jeden Abend so werden. Ich wollte doch mal was erleben!«
    Evie wagte nicht, Max anzusehen, sonst wäre sie in hysterisches Gegacker ausgebrochen.
    »Cara und du, ihr solltet einen Abend zusammen ausgehen«, bot sie stattdessen an. »Ihr beide ganz alleine.«
    »Wirklich?« Vor Überraschung griente Rosie über alle Backen. Sie hüpfte auf ihre Mutter zu und umarmte sie heftig. »Du wirst es nicht bereuen, Mama! Ich werde mich ausgezeichnet benehmen! Ich muss halt nur mal vor die Tür, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Verstehe schon«, meinte Evie ernst. »Pass auf dich auf, mehr will ich dazu nicht sagen.«

13
    Es war drei Uhr nachmittags, die Zeit also, in der alle Spanier Mittagsruhe halten und die Sonne brennt wie ein Feuerball. Evie müsste bald in den Pool steigen, sonst würde sie trotz aller Sonnenlotion, mit der sie sich ständig einrieb, krebsrot.
    »Evie, ist in deiner Flasche noch etwas drin?«, erkundigte Cara sich schläfrig von ihrem Liegestuhl aus, der hinter dem von Rosie stand.
    Ohne den perfekt sitzenden Sonnenhut noch das Buch auf ihren Knien aus dem Lot zu bringen, warf Evie die blaue Plastikflasche mit Sonnenschutzfaktor zwölf ihrer Schwester zu. Die Flasche landete auf Rosies flachem Bauch, der nach fünf Tagen intensivster Bräunung an die Farbe von Kaffee erinnerte.
    »Aua!«, plärrte sie und schreckte hoch. »Wozu brauchst du denn einen so hohen Lichtschutzfaktor?« Sie warf einen Blick auf die Flasche. »Ich benutze Faktor vier«, fügte sie noch mit dem Stolz der faltenfreien Jugend hinzu.
    Diesmal verrutschte Evies Sonnenhut, als sie sich entsetzt aufrichtete. »Faktor vier!«, rief sie aus. »Du wirst Hautkrebs bekommen, du dummes Ding! Schmier’ dich sofort mit etwas Stärkerem ein.«
    »Ach, Mama«, stöhnte Rosie und legte sich wieder zurück. »Bitte keine Panik! Meine Haut ist dunkler als deine. So wie die von Max. Er braucht nur fünf Minuten in der Sonne zu sitzen, und schon ist er schwarz.«
    Der Gedanke an Max lenkte Evie kurzfristig ab. Sie hatte ihn nur ein einziges Mal sich sonnen sehen, gestern für ungefähr eine Stunde. Sein eingeölter Körper hatte sie in seiner halbnackten Herrlichkeit fast umgehauen. Verglichen mit Simon, der einen knochigen und etwas hageren Körper besaß, wirkte Max athletisch: kräftige, breite Schultern, die sich zur schlanken Taille hin verengten, und lange, muskulöse Beine.
    »Woher hast du denn diese Narbe?«, hatte Rosie ihn gefragt und auf eine unregelmäßige, leicht erhobene Narbe gedeutet, die von seinem linken Oberschenkel bis fast zu seinem Knöchel reichte. Evie hatte dieselbe Frage stellen wollen, sich allerdings nicht getraut.
    »Vom Bergsteigen«, gab er Auskunft. »Das ist mir dann zu gefährlich geworden. Ich habe mir meine Knie ruiniert und kann

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