Geh Ich Auf Meine Hochzeit
Kaffeelöffel aus der Hand, denn sie schien für diese Aufgabe zu schwach. »Franz Lieber, ein deutscher Regisseur, mit dem ich an der Miniserie über Strauss zusammengearbeitet habe. Er und seine Frau haben kürzlich einen Bauernhof nicht weit von hier gekauft. Offenbar ist ein ganzes Bataillon Schauspieler und Kameraleute seiner letzten Produktion bei ihm abgestiegen, um das Haus mit einzuweihen.«
»Jemand Berühmtes darunter?«, erkundigte Rosie sich angelegentlich.
»Eigentlich nicht«, erwiderte Max, der immer noch an der Kaffeemaschine herumhantierte. »Franz umgibt sich fast ausschließlich mit seinen Aufnahmeleuten doch sollen auch Ted Livingstone und Mia Koen da sein.«
»Ach so«, meinte Rosie, die an dem amerikanischen Charakterdarsteller Ted nicht interessiert war und keine Ahnung von Mia Koen hatte.
Bei dem Namen Mia ging jedoch Evie ein Licht auf. »Wer ist sie?«, fragte sie, die sich an den Namen erinnerte, aber nicht mehr wusste, woher sie ihn kannte.
Max drehte sich um, sah ihr jedoch nicht in die Augen. »Eine Schauspielerin«, meinte er beiläufig. Zu beiläufig.
»War sie nicht einmal ganz verrückt nach dir?«, zog Vida ihn auf. Ein verschmitztes Lächeln erhellte ihre schönen Züge. »Aus Atlanta, die Königin der Miniserie?«
Evie spürte heftige Eifersucht in sich aufflammen. Mia... ganz eindeutig hatte sie den Namen schon einmal gehört. Als Max und sie bei ihrem gemeinsamen Mittagessen überrascht worden waren und sie eine fiktive, hochschwangere Frau für ihn erfunden hatte, hatte er sie automatisch Mia genannt. So etwas sagt man nicht einfach so dahin -, es sei denn, der Name bedeutet einem etwas.
»Wir sind alle eingeladen?«, hakte sie misstrauisch nach. »Denkst du nicht, dass sie dich lieber alleine bei sich haben möchten?«
Max schüttelte den Kopf. Angesichts ihres scharfen Tonfalls malte sich Erstaunen auf seinem Gesicht.
»Wir können leider nicht mit«, meinte Rosie und klopfte Cara auf die Schulter. »Heute ist unser Abend, an dem wir beide alleine ausgehen. Und wir haben auch genau den richtigen Aufenthaltsort gefunden, nicht wahr, Cara?«
Cara nickte. »Ich trinke diesmal nur Wasser, Ehrenwort.«
»Dem schließt du dich hoffentlich an, Rosie«, mahnte Evie schärfer als beabsichtigt.
Den ganzen Morgen über versuchte sie einen ruhigen Augenblick mit Max alleine zu verbringen, um ihn wegen Mia auszuquetschen. Doch jedes Mal, wenn sie mit ihm alleine war, kam jemand vom Pool und suchte Mineralwasser oder latschte die Treppe mit der Sonnencreme in der Hand herunter, die sie oben vergessen hatten. Evies Wut steigerte sich minütlich, denn Max schien nicht die Bohne an einem Gespräch unter vier Augen interessiert. Offenbar machten ihm all die Störungen überhaupt nichts aus.
Schließlich holte Evie sich eingeschnappt ihr Buch, die Sonnenlotion und ihren Bikini, und knallte sich auf den Liegestuhl neben Rosie, die sich an ihrem letzten Tag in Spanien ganz der Intensivierung ihrer Bräune widmen wollte.
Als ihnen Vida von der Veranda aus zurief, sie führen alle zusammen zum Mittagessen an den Hafen, tappte Evie barfuß zurück ins Haus. Von der Hitze war sie schläfrig geworden, und es tat ihr Leid;, dass sie sich Max gegenüber so zickig benommen hatte. Doch er war weg.
»Er ist seinen Freund, den Regisseur, besuchen gefahren«, erläuterte Vida.
Und Mia. Evie zog sich das Herz zusammen.
»Erzähl mir doch ein wenig über diese Mia«, tat sie höflich interessiert. »Glaubst du, dass Max und sie wieder zusammenfinden könnten?« Evie bemühte sich sehr, die Tatsache zu verheimlichen, dass sich allein diese Frage wie eine Herzoperation ohne Narkose anfühlte.
»Ich habe sie nie persönlich kennen gelernt, aber ihr Ruf eilt ihr voraus«, weihte Vida sie ein. »Anscheinend ist sie schön und sehr anspruchsvoll, eine richtige Primadonna aus Georgia! Im Kino hat sie es niemals zu etwas gebracht, aber in der Art von Show, wie sie Max‘ Firma produziert, ist sie ein Star. Er arbeitet gerne mit ihr zusammen, denn ihr Name kann eine Show profitabel machen. Sicher bin ich mir nicht, aber ich glaube, sie hatten am Set einmal eine kleine Affäre laufen.«
Evie schluckte.
»Die ganze Zeit über war sie mit einem Country & Western-Sänger verheiratet. Das ist auch der Grund, weswegen mir Max nie wirklich erzählt hat, was sich da abspielte. Er befürchtete wohl, es könne mich schockieren.« Vida zuckte mit den Schultern. »Man behauptet, diese Dinge kämen im Show
Weitere Kostenlose Bücher