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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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ein falsches Wort - und es käme zu ernsten Folgen.
    »Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe. Aber ich will nicht, dass er dich anpumpt, wenn er es nicht zurückzahlt«, fuhr Phoebe niedergeschlagen fort. »Er schuldet mir mittlerweile über hundert Pfund, und ich habe die letzten vier Male bezahlt, als wir ausgegangen sind. Das war auch der Grund, weswegen wir nicht länger auf der Party geblieben sind. Ich dachte, Ricky würde eine Flasche mitbringen, doch das war nicht der Fall. Als ich es bemerkte, war es mir so peinlich.«
    Cara zuckte vor Wut zusammen. Sie kannte nichts Schlimmeres als jemanden, der ständig schnorrte, immer pleite war und auf Kosten anderer lebt. Noch schlimmer war die Sorte Mann, die nicht einmal für einen Abend im Restaurant bezahlte. Cara erwartete von Partnern nicht, dass sie jedes Mal die Rechnung beglichen. Sich als Paar die Rechnung zu teilen, erschien ihr jedoch nur recht und billig. Bei Ricky reduzierte sich offenbar sein Anteil aber auf etwa zwanzig Prozent. Und um diese zwanzig Prozent überhaupt zu bestreiten, musste er sich Geld leihen.
    »Warum ist er immer bankrott?«, fragte sie beiläufig.
    Phoebe zuckte mit den Schultern. »Er kauft jede Menge Klamotten.«
    Tatsächlich? Cara staunte, denn Rickys ausgesprochen legere Kleidung machte den Anschein, als ob er sie auf einem Flohmarkt im Regen gekauft habe. »Was kauft er denn, Unterhosen von Gucci?«, scherzte sie.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Phoebe mit verzerrtem Gesicht. »Er meint, die Sache zwischen uns sei aus, weil er Zuneigung brauche und glaubt, dass ich ihn nicht wirklich liebe.« Sie begann zu weinen.
    Cara umarmte Phoebe und tat ihr Bestes, sie zu trösten, Sie benötigte drei Tassen gezuckerten Tee, eine Packung Kekse und eine lange Diskussion über das Thema, weswegen alle Männer einfach gemein waren. Nachdem sie das Ritual der Kerlebeschimpfungen abgehakt hatten, wurde Phoebe wieder lebendig. Sie sprach darüber, wie verrückt sie nach Ricky sei, wie nett er ihr gegenüber war und wie sehr sie es liebte, wenn er sein Gesicht so süß verzog, wenn er etwas nicht begriff.
    Das wird recht häufig der Fall sein, dachte Cara und verkräuselte die Lippen, setzte jedoch schnell wieder ein mitfühlendes Lächeln auf.
    »Du hast Recht, Cara«, stimmte Phoebe ihr anschließend zu und wischte sich die verbliebenen Tränen ab. »Ich muss das Thema Geld mit ihm diskutieren und ihm sagen, dass ich ihn liebe, mir aber Sorgen darüber mache, wenn er nie einen Pfennig in der Tasche behält.«
    Das war allerdings nicht der Wortlaut, den Cara ihr empfohlen hatte: »Sag ihm, dass du ihn nicht immer aushalten kannst, während er sein Geld verjubelt. So geht es einfach nicht.«
    Die wieder gut gelaunte Phoebe erhob sich vom Sofa und hüpfte ins Badezimmer, während Cara, von ihrer Rolle als Oberputzfrau, Trösterin und Teekocherin erschöpft, sich zurücklehnte und gähnte.
    Sie blickte auf ihre Uhr und erstarrte.
    In einer knappen dreiviertel Stunde sollte sie an Ewans Fußballplatz stehen und ihn antreiben. Die Örtlichkeit war mindestens eine Stunde Busfahrt entfernt. Sie würde sich ein Taxi bestellen müssen, und auch das würde eine halbe Stunde brauchen. Es blieben also... fünfzehn Minuten, um sich fertig zu machen. Verdammter Mist, verfluchter, dreckiger Mist auch!
    Obwohl sie bei Phoebe am Abend zuvor so getan hatte, als ob sie in ihren Armeehosen und der dicken Lammfelljacke gehen wollte - »es wird eiskalt sein, außerdem ist es keine richtige Verabredung« - spielte Cara jetzt mit dem Gedanken, sich etwas herzurichten. Nur um Ewan zu zeigen, dass sie auch wie eine richtige Frau und nicht immer wie die knallharte Type mit Schuhgröße einundvierzig in Kampfausrüstung daherkommen konnte.
    Doch der Eile wegen würde sie so ein Vorhaben noch etwas zurückstellen müssen, dachte sie und sprang auf.
    »Phoebe«, rief sie, während sie zum Telefonhörer griff, um das Taxi zu bestellen. »Raus aus der Dusche, es ist ein Notfall!«
    Das Spiel hatte bereits begonnen, als sie das Feld entlangrannte. Jetzt zitterte sie nicht mehr vor Kälte, denn sie war an der falschen Stelle aus dem Taxi gestiegen und musste noch fünf Minuten joggen, um zum Tatort zu gelangen.
    Viele Sportsfreunde hatten sich versammelt. Die Leute stampften mit den Füßen und standen dicht beieinander, um sich gegenseitig zu wärmen, während eine eisige Brise schneller als der Ball über das Spielfeld wehte. Es war ein bitterkalter Februartag, wenn auch

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