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Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Geh Ich Auf Meine Hochzeit

Titel: Geh Ich Auf Meine Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Kelly
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die blasse Wintersonne tief am Himmel hing.
    Ihre Augen brannten vom Wind, als Cara schließlich neben zwei stark geschminkten Frauen stand und Ewan auszumachen versuchte. Sie wusste noch nicht einmal, welche Farbe die Trikots seines Teams hatten. In ihren weißen Shorts sahen sie alle gleich aus. Zweiundzwanzig Männer entweder in roten oder schwarzen Pullovern mit haarigen, vor Kälte blau angelaufenen Beinen.
    Die Männer mit den roten Trikots schienen zu verlieren, da ihre Gegner fast durchgängig am Ball waren und die meisten Tore schossen. Dem Torwart des schwarzen Teams war ganz sicher nicht kalt, denn er rannte wie wild in seinem Bereich herum, wenn der Ball gefährlich nah an sein Tor flog.
    »Kommt schon, St. Helen!«, kreischte eine der beiden Frauen neben ihr, eine winzige Blondine in einem riesigen blauen Anorak.
    »Los, los, los!«, schrie ihre Freundin, eine Rothaarige in einem schwarzen Daunenblouson.
    St. Helen, das kam Cara bekannt vor. Sie musterte die Spieler mit den roten Trikots etwas genauer. Der Stürmer von St. Helen im hinteren Teil konnte Ewan sein. Seine Haare wehten im Wind, und er war drahtig und athletisch. Und schnell, dachte sie, als er mit einem anderen Spieler zusammen über das Feld fegte, um den Ball abzufangen. Die Menge wurde unruhig und lauter, als St. Helen den Ball übernahm.
    »Kommt schon, St. Helen, Tor, Tor, Tor!« und »Gib das Leder ab, Dems!« war zu hören, während die Fans des anderen Teams wütend aufschrien.
    Leider ging der Schuss von Ewans Mitspieler weit daneben, und die Mädchen in ihren Anoraks sackten enttäuscht zusammen.
    »Etwas mehr Glück beim nächsten Mal, Michael und Ewan!«, brüllte die Rothaarige, deren glänzende rote Lippen vor Kälte zitterten.
    Ewan drehte sich zu ihr um und entdeckte Cara.
    »Hallo!«, rief er und winkte.
    Die Fans in ihrer Nähe drehten sich um, um zu sehen, wem er zuwinkte. Die Mädchen in den Anoraks musterten sie.
    Cara errötete und winkte zurück.
    »Dann bist du also Ewans Freundin Cara«, gurrte die Rothaarige, deren niedlicher lila Samthut ihre Locken wunderbar zur Geltung brachte. »Er hat uns schon von dir erzählt. Komm und treib ihn mit uns zusammen an«, forderte sie Cara auf. »Wir sind seine Freunde. Ich bin Arlene und mit Michael zusammen«, fügte sie stolz hinzu. »Das ist der, der eben fast ein Tor geschossen hätte. Und Barbara geht mit Dave, der links außen.«
    »Kuckuck!«, quietschte Barbara, als ob sie das noch unterstreichen wolle, Dave blickte auf, und einer der Gegenspieler prallte mit ihm zusammen. Beide fielen zu Boden.
    Barbara kicherte nervös. »Hoffentlich hat er sich nicht verletzt.«
    »Wird nur eine Gehirnerschütterung und zwei gebrochene Rippen sein, mehr nicht«, beruhigte Cara sie, die selbst ein Fan von Arsenal war und es überhaupt nicht schätzte, wenn Zuschauer die Spieler ablenkten.
    Beide Frauen brachen in albernes Gegacker aus. »Du hast ja richtigen Galgenhumor«, meinte Arlene. »Stimmt doch, nicht wahr, Babs?«
    Cara lächelte verkrampft und trat einen Schritt zurück. Weswegen stand sie eigentlich neben ihnen? Und was sollte das heißen, dass Ewan ihnen alles über sie erzählt hatte?
    Bis zur Halbzeit war es ihr gelungen, etwa zwei Meter Abstand zwischen sich und die beiden Mädels in ihren Anoraks zu schaffen. St. Helen hatte lediglich zwei Tore schießen können.
    »Hallo, Cara«, sagte Ewan, der mit einem breiten Grinsen im Gesicht aus dem Schlamm auftauchte. »Wie ich sehe, bist du gut hierher gekommen und hast auch schon Babs und Arlene kennen gelernt.«
    Die beiden waren damit beschäftigt, dem verwirrt dreinblickenden Dave und dem mit Erde beschmutzten Michael aufgeregt zuzuwinken. Doch wie zwei Schoßhündchen, die ihren Namen gehört und nun auf einen Leckerbissen warteten, drehten sie sich zu Ewan um und lächelten.
    »Sie sind wirklich nett, nicht wahr?«, meinte er liebevoll und fuhr sich mit der verschwitzten Hand durch sein ebenso verschwitztes Haar.
    »Ja, genau«, erwiderte Cara freundlich, dachte jedoch, dass sie nicht neun Pfund fünfzig auf ein Taxi verwendet hatte, um sich just mit der Art von Frauen abzugeben, die sie unter normalen Umständen nicht ausstehen konnte. Übertrieben aufgedonnert sahen Arlene und Babs aus, als ob sie sich für die Disko und nicht für ein Fußballspiel an einem eiskalten Februartag zurechtgemacht hätten.
    »Ich habe sie gebeten, nach dir Ausschau zu halten«, gestand Ewan. »Du solltest dich hier nicht vollkommen verloren

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