Geheimagentin Nikki Price
Lied?"
"Weil ich gutgelaunt auf gewacht bin und das Lied der Situation entspricht."
"Ein guter Grund." Er zog sie ganz eng an sich und flüsterte:
"Wird es nicht Zeit, meine Hände einzusalben?"
"Sehr schlau, Dr. Carter. So hat gestern abend alles angefangen. Wie wäre es mit Frühstück?"
"Vorher oder nachher?"
Sie legte die Hände auf seine Brust und schob ihn von sich.
"Frühstück vorher. Ich habe Hunger, und zwar auf Essen, du Sexbesessener. Und wenn du schlau bist, stärkst du dich. Ich möchte nicht, daß du zu schnell ermüdest."
"Das brauchst du nicht zu befürchten", sagte er, doch er beschloß, ihr den Willen zu lassen, und deckte den Tisch. "Was passiert heute?"
"In etwa einer Stunde kommt der Trupp, um alles in Ordnung zu bringen." Nikki legte den Bacon und die Toastscheiben auf die Teller und stellte Ahornsirup auf den Tisch. "Heute nachmittag wird nichts mehr an die Stinkbombe erinnern."
Scott stocherte in seinem Essen. "Das alles klingt wie aus einem schlechten Krimi."
"Nicht ganz. In einem schlechten Krimi läge eine Leiche im Zimmer, und einer von uns würde des Mordes angeklagt." Nikki tauchte ein Stück Toast in Sirup und aß mit gesundem Appetit.
Scott verzog das Gesicht. "Das hätte uns gerade noch gefehlt." Ihm verlangte nach Nikki. Sie beim Essen zu beobachten, war eine weitere erotische Erfahrung für ihn. Sie war ein Genußmensch. Soviel hatte er in der vergangenen Nacht herausgefunden, und jetzt beim Frühstück beobachtete er das wieder.
Sie schaute auf. "Was ist? Ist dein Essen nicht in Ordnung?"
"Doch, es ist köstlich. Ich habe mich nur gerade gefragt, wie es kommt, daß du so besonders schön heute morgen bist." Er mußte lächeln, als sie hastig nach ihrer Kaffeetasse griff. Die überaus tüchtige Nikki Price, die nicht mit der Wimper zuckte, wenn ihr Zimmer bombardiert wurde, geriet wegen eines Kompliments in Verlegenheit.
"Ich bin nicht schön", murmelte sie in ihren Kaffee.
"Du solltest öfter in den Spiegel schauen. Du bist eine wunderbare Frau."
"Du vergißt, daß ich in meinen prägenden Jahren Football und Baseball gespielt habe und auf Bäume geklettert bin und keine Ahnung hatte, was ein Lippenstift ist. Ich habe nicht oft in den Spiegel geschaut." Sie spießte ein Stück Toast mit Sirup auf die Gabel und hielt es ihm hin.
Er nahm den Bissen und kaute genüßlich. "Worin besteht dein Geheimnis bei der Zubereitung?"
"Vanille und Zimt."
"Nächstes Mal sollten wir es auf unserer Haut probieren."
"Sirup wäre vielleicht noch besser."
"Hmm. Vielleicht funktioniert das", murmelte er unvermittelt. Mit entrücktem Blick legte er abrupt die Gabel nieder. "Ja, das könnte klappen", fügte er hinzu.
"Scott?" Als er nicht antwortete, schnippte sie mit den Fingern. "Scott Reynolds Carter!"
Wortlos erhob er sich und lief zur Labortür.
Nikki lehnte sich verblüfft auf dem Stuhl zurück. "Wenn du keinen französischen Toast magst, hättest du es sagen sollen!"
rief sie ihm lachend nach.
Sie erwartete keine Antwort und erhielt auch keine.
"Das muß einfach der Grund sein", murmelte Scott vor sich hin. Seine Finger flogen nur so über die Tastatur. Er hielt den Blick auf den Bildschirm geheftet und beobachtete, wie sich Nummern und Formeln veränderten.
Er öffnete das Inhaltsverzeichnis und überflog es von Anfang bis Ende, aber er fand nicht, wonach er suchte. "Verdammt, wo steckt diese Datei?"
Scott schloß sein Modem an, damit er den Computer im Institut anwählen konnte, in dem die gesuchte Datei gespeichert war. Er gab seinen Code ein, als er dazu aufgefordert wurde, und fluchte ... Auf dem Bildschirm erschien die Meldung Falscher Code. Kein Zugang.
"Was zum Teufel ist da los?" knurrte er, griff nach seinem Handy und gab eine Nummer ein. "Dr. Westin, würden Sie mir freundlicherweise sagen, warum ich nicht in den
Institutscomputer komme?"
"Carter, wie geht es Ihnen? Ich wußte gar nicht, daß Sie nicht mehr im Krankenhaus sind."
"Ich wurde gestern entlassen. Ich will wissen, warum ich aus dem Computer ausgeschlossen worden bin."
"Es ist lediglich eine Sicherheitsmaßnahme."
"Auf wessen Veranlassung?"
"Der Vorstand hat es beschlossen. In Anbetracht der Vorkommnisse ist zu befürchten, daß der Institutscomputer angezapft werden könnte. Natürlich erhalten Sie Zugang, wenn Sie hier arbeiten. Aber vorläufig wird der Zugang von Ihrem PC
aus verweigert."
Scott zählte im stillen bis zehn auf lateinisch, dann auf französisch.
"Dr. Carter?" fragte Dr.
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