Geheimagentin Nikki Price
Westin. "Sind Sie noch dran?"
Scott atmete tief durch. Er wollte sich Dr. Westin nicht zum Feind machen, aber er wollte auch nicht klein beigeben. "Ich bin noch dran, David, und ich erwarte, daß ich mich einschalten kann, wenn es nötig ist. Ich bin sicher, daß ich bis heute nachmittag wieder Zugang haben werde."
"Heute noch? Es ist Wochenende. Ich kann es nicht ohne Zustimmung des Vorstandes veranlassen."
"David, so lange ich Sie kenne, haben Sie vieles ohne die Zustimmung des Vorstandes getan. Dem Computer zu befehlen, mir Zugang zu gewähren, ist lediglich eine technische Kleinigkeit. Ich gehe davon aus, daß ich spätestens am Montag einige Tests durchführen kann."
Es kümmerte ihn nicht, daß es wie eine Drohung klang. Im Gegenteil. Er unterbrach die Verbindung und starrte lange Zeit auf den leeren Bildschirm. Zorn und Niedergeschlagenheit kämpften in seinem Innern.
"He, Scott, wie viele Waffen hast du bereits mit dem Computer konstruiert?" murmelte er vor sieh hin. "Vier oder fünf. Zwei wurden sofort gekauft. Die anderen sind noch im Entwicklungsstadium und funktionieren nicht. Was wirst du also unternehmen, wenn sie fertig sind? Eine neue Waffe erfinden?
Computerspiele entwerfen? Oder in einer Autowaschanlage arbeiten?"
Ein Hauch von Vanille und Zimt war der erste Hinweis darauf, daß er nicht mehr allein im Raum war. Der zweite Hinweis waren Arme, die sich um seinen Nacken schlangen.
"He, gibt es nicht ein Sprichwort über Leute, die mit sich selbst reden?" Warmer Atem kitzelte ihn am Ohr.
Er lächelte und lehnte den Kopf zurück an Nikkis Brust.
"Nur, wenn sie sich selbst Antwort geben."
"Du hast dir selbst geantwortet." Sie massierte seine verspannten Schultern. "Probleme?"
"Große. Ich bin aus dem Hauptcomputer ausgeschlossen worden."
Sie ging um den Stuhl herum und trat an seine Seite. "Wie bitte?"
"Du hast richtig gehört. Westin hat mich ausgesperrt." Er stieß einen Fluch aus.
"Kann er denn einfach so etwas tun?"
"Er sagt, der Vorstand habe ihn dazu ermächtigt." Scott war froh zu sehen, daß Nikki eine seiner Jeans trug, so daß Harveys Männer sie nicht mit nackten Beinen gesehen hatten. Er erinnerte sich lebhaft, wie sie diese Beine um seine Hüften geschlungen hatte, und allein der Gedanke daran wirkte erregend "Sind die Auf Räumungsarbeiten oben beendet?"
Sie nickte. "Das neue Fenster ist eingesetzt, der Teppich ist gereinigt und desinfiziert, die Gardinen und das Bettzeug sind erneuert worden. Ich habe ihnen gesagt, daß Harvey mir seine goldene Kreditkarte versprochen habe, aber sie haben nur gelacht. Dabei habe ich tatsächlich geglaubt, ich könnte nach Herzenslust einkaufen."
Scott unifaßte ihre Taille und zog sie auf seinen Schoß. "Ich hätte nicht gedacht, daß du der Einkaufstyp bist."
"War ich auch nicht." Sie schlang die Arme um seinen Nacken. "Aber in Baton Rouge habe ich Frauen kennen gelernt, die süchtig danach sind, und die haben mich wohl angesteckt."
Sie senkte die Stimme. "Weißt du eigentlich, daß es Geschäfte gibt, die nichts als sexy Dessous verkaufen?"
Er schluckte. Die Vorstellung von Nikki in hauchdünner Seide und Spitze wirkte sehr aufreizend. "Ach ja?"
Sie lächelte verführerisch. "Ja." Sie blickte sich in dem Raum um, der mit Computern, Druckern und den verschiedensten technischen Geräten ausgestattet war. "Ich möchte dich etwas fragen. Nach allem, was du erzählt hast, bist du sehr behütet aufgewachsen und hast dich fast ausschließlich der Wissenschaft gewidmet. Trotzdem wirkst du nicht wie ein typischer Wissenschaftler. Du bist zugänglich und gefühlvoll. Wie kommt das?"
"Meine Eltern haben mich übertrieben behütet, weil sie der Meinung waren, einen Weltklasse-Wissenschaftler
heranzuziehen", antwortete er mit einem mißbilligenden Lächeln. "Aber sie waren auch sehr liebevoll. Sie waren der Meinung, daß Streicheleinheiten das beste Mittel gegen Kummer und Schmerz seien."
"Ich war acht Jahre alt, als ich das letzte Mal umarmt wurde.
Von meiner Mutter, weil ich einen Rechtschreibtest fehlerlos hinbekommen hatte", murmelte Nikki leise. "Drei Tage später war sie von uns gegangen."
"Wie ist sie gestorben?" hakte er leise nach.
"Eine geplatzte Ader im Gehirn. Mein Vater kam erst vier Tage nach der Beerdigung nach Hause, weil es ihm wichtiger war, seinen Auftrag zu Ende zu führen. Er sagte uns, daß wir als seine Kinder nicht weinen dürften. Mädchen waren keine Ausnahme."
Scott schloß sie mitfühlend in die Arme und hielt
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