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Geheimakte: Das Vermächtnis von Nummer Sechs - das Erbe von Lorien

Geheimakte: Das Vermächtnis von Nummer Sechs - das Erbe von Lorien

Titel: Geheimakte: Das Vermächtnis von Nummer Sechs - das Erbe von Lorien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Platz zu machen.
    In diesem Moment schlüpfe ich aus der Zelle. Beinahe rutsche ich auf dem Boden aus, kann mich aber im letzten Moment fangen. Ich höre, wie mein Körper an der Wand entlangschrammt und weiß, dass sie mich da drinnen bestimmt entdeckt hätten.
    Eine weitere Horde kommt von der linken Seite auf die Zelle zugelaufen. Ich kann nur nach rechts ausweichen. Behutsam springe ich zur Seite.
Geschmeidig wie eine Katze.
    Es ist ein langer Gang. Ich versuche, mich so ruhig wie möglich zu verhalten. Meine nackten Füße machen nur sehr leise Geräusche, während ich laufe und immer weiter laufe. Zu Beginn habe ich Angst, aber dann kann ich es spüren: Freiheit. Nur ein Stück weiter geradeaus.
    Ich laufe schneller und setze nur mit den Fußballen auf, um die Geräusche noch weiter zu dämpfen. Mein Herz macht einen Satz, als ich aus dem Gang hinauskomme und mich im Zentrum des mogadorischen Hauptquartiers wiederfinde. Eine riesige Höhle, von der zahlreiche andere, ähnliche Gänge abgehen. Überall sind Überwachungskameras angebracht. Als ich sie entdecke, zieht sich mein Herz ängstlich zusammen. Aber dann erinnere ich mich daran, dass ich unsichtbar bin – sowohl für Mogs als auch für Kameras.
    Allerdings weiß ich nicht, wie lange.
    Eine Sirene ertönt. Das hätte ich mir eigentlich denken können. An jeder Ecke zucken blinkende Lichter, während sich das Alarmgeräusch weiter fortsetzt. Die hohen Wände der Höhle verstärken es um ein Vielfaches.
    Wahllos biege ich in einen anderen Tunnel ab.
    Ich komme an einer Anzahl weiterer Zellen vorbei, hinter deren Türen sich wahrscheinlich noch mehr Gefangene befinden.
    Ich wünschte, ich hätte die Zeit, ihnen zu helfen. Aber solange meine Unsichtbarkeit anhält, kann ich im Augenblick nur rennen und immer weiter rennen.
    Als ich aus dem Tunnel herauskomme und nach links laufe, sehe ich zu meiner Rechten einen großen, verglasten Raum. Er |73| ist von einem schimmernden, fluoreszierenden Licht erfüllt, das von Hunderten und Aberhunderten summender Computer ausgeht. In langen Reihen stehen sie auf Tischen und sind zweifellos damit beschäftigt, Spuren der anderen Mitglieder der Garde auszumachen. Ich laufe weiter.
    Dann komme ich an einem weiteren verglasten Labor vorbei, diesmal auf der linken Seite. Darin befinden sich ein paar Mogadori mit weißen Plastikanzügen und Schutzbrillen. Wissenschaftler? Chemiker, die Bomben basteln? Ich verzichte darauf, näher hinzusehen, und renne weiter. Mit Sicherheit arbeiten sie an irgendeiner Teufelei.
    Mein Hirn ist von dem schrillenden Alarmgeräusch sehr abgelenkt, gern würde ich mir die Ohren zuhalten. Aber ich brauche meine Hände, um beim Laufen das Gleichgewicht zu halten und meine Füße vorsichtig und lautlos aufzusetzen. Plötzlich fällt mir auf, dass es mir trotz meines eher groben Auftretens, meiner Jungenhaftigkeit und meines ständigen Kampftrainings erstaunlicherweise gelingt, sehr feminine Züge in mir wachzurufen – ich bewege mich leichtfüßig wie eine Ballerina.
    Der Tunnel endet in einer weiteren Höhle, die noch größer als die erste ist. Ich hatte angenommen, die erste Höhle sei das Herz des mogadorischen Komplexes, aber tatsächlich scheint es diese hier zu sein: eine riesige, gähnende Halle, die einen halben Kilometer breit und dabei so düster ist, dass ich das entgegengesetzte Ende kaum erkennen kann.
    Ich bin schweißnass und außer Atem. Es ist sehr warm hier drinnen. Wände und Decke sind mit riesigen Trägern und Holzkonstruktionen versehen, die die Höhle vor dem Einsturz bewahren sollen. Schmale, aus dem Fels herausgehauene Vorsprünge verknüpfen die zahlreichen Tunnel, die überall und in verschiedenen Höhen von der großen Halle abgehen. Über mir befinden sich ein paar aus Fels geformte, bogenförmige Übergänge, welche die verschiedenen Seiten der Halle miteinander verbinden.
    Ich hole tief Luft und wische mir den Schweiß von der Stirn.
    |74| Es gibt so viele Tunnel, doch keiner von ihnen weist in eine bestimmte Richtung. Mein Herz pocht. Ich könnte tagelang durch diesen riesigen Komplex irren, ohne den Weg nach draußen zu finden. Ich komme mir vor wie eine Laborratte, die sich vergeblich durch ein Labyrinth bewegt.
    Aber dann sehe ich es: ein winziger Strahl natürlichen Lichts, hoch über mir. Es muss einen Weg dorthin geben. Ich muss mich irgendwie an diesen steilen Wänden hocharbeiten. Das wird schon gehen.
    Gerade, als ich mich an einem der großen Holzgitter in

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