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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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Datameister.«
    »Sie werden wir auch brauchen.« Ihr Tonfall wurde schärfer. »Wir werden jede Hilfe brauchen, die wir bekommen können, einschließlich der Hilfe von Tristan. Speziell der Hilfe von Tristan.«
    »Und du würdest ihm vertrauen? Nach dem, was er getan hat?«
    Tristan wusste, dass es jetzt Zeit war, für sich selbst zu sprechen.
    »Ich hatte nie die Absicht, Mimiks Schaden zuzufügen – oder sonst jemandem. Ich habe nur meinen Auftrag erfüllt … das, was man mir gesagt hat … so wie ich das immer getan habe. Ich dachte, das sei mein entscheidender, letzter Schritt zur Selbstheit.«
    Krek schnaubte. »Selbstheit. Ja, das habe ich mir auch einmal einreden lassen.«
    »Aber jetzt habe ich eine gewisse Art von Selbstheit – ich bin ein Mimik ohne ein Glom. Und glaube mir, Krek, ich würde alles tun, um mich an Flagge zu rächen.«
    »Alles?«
    »Versteh mich nicht falsch. Ich will leben – jetzt mehr als je zuvor.« Er ging auf Krek zu. »Aber Flagge hat mich missbraucht … mich als ein Werkzeug für Massenmord missbraucht. Ganz gleich, wie lange ich lebe, ich werde das nie ganz sühnen können, wozu mich Flagge missbraucht hat. Aber ich kann es versuchen. Und deshalb bin ich bereit zu sterben. Hast du das gehört, Krek? Sterben! Wenn ich damit helfen kann, Flagge zu stürzen.«
    Krek starrte ihn einen Augenblick an und sah dann zu Okasan hinüber.
    »Glaubst du ihm?«
    »Ja«, sagte Okasan, »ich glaube ihm.«
    »Ich auch, verdammt. Aber die anderen zu überzeugen wird nicht leicht sein.«
    »Er will eine Chance, Flagge Schaden zuzufügen. Das sollten die anderen bei Proteus eigentlich ohne Mühe begreifen können.«
    »Ja, aber sie wollen eine Chance, ihm wehzutun!«
    »Bitte, sorge dafür, dass sie das nicht tun. Unterdessen werde ich mich um den Datameister kümmern und sehen, ob wir eine Möglichkeit finden, das Datencenter zu beschädigen.«
    »Und du kannst mit mir kommen, Mimik«, sagte Krek.
    Wenigstens nennt er mich nicht mehr »Verräter«, dachte Tristan.
    »Wir wollen sehen, ob wir meine Brüder davon überzeugen können, dass ich für dich eine nützlichere Art zu sterben gefunden habe.«

 
26
     
    »Wo gehen wir hin?«, fragte Lani, als die Raupe auf einen der Boulevards der Freizone einbog. Der Verkehr war spärlich, und der Fahrer kam schnell voran.
    »Mung hat einen Sicherplatz«, sagte Okasan. »Seit wir von dem Kaze-Holocaust gehört haben, hat er alle verfügbaren Informationen über das Flagge-Datencenter gesammelt.«
    »Das kann nicht viel sein. Selbst die Leute, die dort arbeiten, wissen fast überhaupt nichts darüber.«
    »Sie würden überrascht sein, wie viel wir uns im Laufe der Jahre aus Bruchstücken zusammengefügt haben«, sagte Okasan mit einem schwachen Lächeln. »Und mit Ihrer Hilfe hoffen wir, noch ein paar wichtige Lücken zu füllen.«
    »Bitte, erhoffen Sie sich nicht zu viel. Ich weiß sehr wenig über das Datencenter. Ich hatte nur Zugang zu den Bereichen, wo ich eingesetzt werde, sonst nirgends.«
    »Ich bin überzeugt, dass Sie mehr wissen, als Sie denken.«
    Lani hoffte das auch. Alle ihre im Datencenter tätigen Bekannten hatten nach Betreten der Anlage nur Zugang zu wenigen Stellen. Sie war überzeugt, dass das ganz bewusst so gehandhabt wurde. Vermutlich hatte nur eine Hand voll Leute in den oberen Etagen von Flagge Einblick in das gesamte Geschehen.
    Sie zuckte zusammen, als sie einen Polizeischweber von Flagge über ihnen dahingleiten sah. Ihr erster Instinkt war es, den Kopf einzuziehen, um ihr Gesicht zu verbergen; dann erinnerte sie sich daran, dass die Glaskuppel der Raupe eine Einbahnmembran war.
    Sie ergriff Okasans Arm. »Verfolgen die uns?«
    Okasan blickte auf und beugte sich dann zu ihrem Fahrer vor. »Was meinst du, Charl?«
    Charl zuckte mit den Achseln. Er hatte breite Schultern und einen breiten, gelben Haarstreifen, der über seine Schädelmitte verlief. Lani vermutete, dass er ein Mimik war, aber sie war sich dessen nicht sicher.
    »Der da ist gerade erst aufgetaucht. Hier draußen wimmelt es heute regelrecht von Rotköpfen. Das ist jetzt der Dritte, den ich gesehen habe. Die gehen längsseits, schweben ein oder zwei Sekunden über uns und drehen dann wieder ab. Ich glaube, wir fallen deshalb auf, weil heute so wenig Verkehr ist.«
    »Trotzdem«, sagte Okasan. »Ich denke, wir sollten besonders vorsichtig sein. Fahr ein paar Umwege. Wir müssen darauf achten, dass man uns nicht verfolgt.«
    Lani sah zu, wie der Schweber noch ein

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