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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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hatte aussprechen wollen. Seine Beziehung zu Lani befand sich noch in einem sehr zerbrechlichen Stadium. Er wollte, dass sie in ihm einen Menschen sah, und er wollte ihr deshalb auch als Mensch gegenübertreten. Und auf keinen Fall wollte er ihr als Drachenmann unter die Augen treten.
    »Ich habe gemeint, was ich da sagte, dass jemand -«
    »Ja, da bin ich deiner Ansicht«, sagte Krek. »Jemand sollte ganz menschenähnlich bleiben – für alle Fälle.« Krek trat näher an ihn heran, und seine Stimme wurde leiser. »Aber damit es da keine Unklarheiten gibt, Mimik: Unser Hauptziel ist Okasan. Das ist der Grund, warum wir hier sind. Du weißt nicht, ob dein Datameister überhaupt in der Zitadelle ist. Aber wenn das der Fall ist und wir sie mitnehmen können, solange wir hier sind, dann meinetwegen. Dann tun wir das sehr gerne. Aber Okasan kommt zuerst. Ich will dich nicht dabei erwischen, wie du dich wegstiehlst, um nach dieser Frau zu suchen, solange wir unsere Mutter noch nicht gerettet haben. Ist das klar?«
    Tristan überlegte, ob er eine solche Bedingung akzeptieren konnte. Er wollte mehr als alles andere Lani und Okasan retten. Aber falls es darauf hinauslief, eine Wahl zu treffen, so würde sie auf Lani fallen.
    Aber wenn wir Okasan finden, wird sie wissen, wo Lani ist.
    »Ja, das ist klar«, sagte Tristan. »Okasan kommt zuerst.«
    »Habe ich darauf dein Wort? Dein Wort als Mimikbruder?«
    Tristan sah ihn scharf an. »Du würdest mein Wort akzeptieren? Ich habe dich schon einmal belogen.«
    »Ich weiß. Aber damals warst du noch nicht in der Familie.«
    Familie … wieder dieses Wort, dieses Gefühl.
    Tristan streckte dem anderen die Hand hin. »Also, mein Wort darauf.«
    Krek griff nach der Hand und drückte sie. »Gut! So, wo ist Okasan jetzt?«
    Tristan hielt ihm den Peiler hin und deutete auf das rote Blinken. »Nach diesem Leuchtpunkt hier befindet sie sich etwa zwanzig Stockwerke tiefer in der Nord-West-Ecke.«
    »Hast du eine Ahnung, was dort ist?«
    »Vielleicht das Datencenter oder die Sicherheitswache – die sind beide im selben Komplex.«
    »Also ist sie jedenfalls in einem Nest von Rotköpfen.«
    »Ich fürchte ja. Sobald ich herausgefunden habe, auf welcher Etage wir uns im Augenblick befinden, werde ich eine bessere Vorstellung haben.«
    »Ausgezeichnet. Und ich verspreche dir, sobald wir -«
    »Seht euch das an!«, rief einer der Mimiks.
    Tristan folgte Krek zu der Stelle, wo ein Mimik, der anstelle einer rechten Hand eine Krebsschere hatte, mit seiner normalen linken Hand eine Laserlampe auf eine Vertiefung in der Wand richtete.
    »Sieht aus wie ein Energieverteiler«, sagte Callin.
    »Für die ganze Zitadelle?«, fragte jemand.
    »Nein«, antwortete Callin. »Wahrscheinlich bloß für dieses Stockwerk. Oder vielleicht auch nur für diesen Teil des Stockwerks.« Er sah Krek an. »Aber ein wenig Verwirrung kann uns ja nicht schaden, oder?«
    »Im Gegenteil, es hilft uns sogar«, sagte Krek. »Nur zu.«
    Callin hob seinen Pulser. »Alle zurücktreten.«
    Ein Schlurfen, Gleiten, Rascheln, Klappern und Klicken – dann zuckte ein roter Strahl auf den Verteiler. Ein kurzes, weißes Aufblitzen und dann …
    Zwei Paneele in der Ecke leuchteten schwach.
    »Notbeleuchtung«, sagte Krek und grinste. »Es hat funktioniert. Also, gut. Wir müssen weiter nach unten. Tristan hat den Peiler. Er übernimmt die Führung. Haltet eure Waffen bereit.«
    Tristan öffnete die Tür und spähte hinaus. Ein langer, verlassener Flur, schwach von den Leuchtpaneelen in der Decke erhellt, die innere Wand hier und da von Türen unterbrochen, dehnte sich in beide Richtungen.
    In der Hoffnung, dass die Vidplatten noch stromlos waren, winkte er den Proteanern, dass sie ihm folgen sollten, und führte sie nach links. Aus seiner VR-Ausbildung wusste er noch, dass nur die Zentralschächte bis hinunter zum Datencenter führten.
    Das Problem war nur, dass er weder wusste, auf welchem Stockwerk sie sich befanden, noch wie man von hier zu diesen Schächten kam.
    Er hastete den anderen voraus zur nächsten Ecke. Für ihn stand außer Zweifel, dass der Abschnittcomputer des Gebäudes die Problemzone bereits lokalisiert hatte und jetzt bemüht war, den Verteiler neu zu programmieren. Aber diese zerschmolzene Masse würde niemand reparieren können. Nach einigen gescheiterten Versuchen würde der Computer Energie von anderen Quellen umleiten und einen Inspektor schicken, um das Problem persönlich zu inspizieren.
    Tristan wollte bis

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