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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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nicht schnell genug schießen könnt.«
    »Gut«, sagte Callin. »Je mehr, desto besser.«
    »Seid ihr alle verrückt geworden?«, fragte der Beamte. »Ihr Missgeburten seid schon so gut wie tot. Was glaubt ihr eigentlich, was ihr hier erreichen könnt?«
    »Wir sind gekommen, um unsere Mutter zu holen«, sagte Krek.
    Der Polizist sah sich benommen um. Herunterhängende Kinnladen von Flagge-Bürgern wurden allmählich ein vertrauter Anblick.
    »Eure was?«
    »Okasan«, sagte Krek und glitt näher. »Wo ist sie?«
    »Nie von ihr gehört.«
    Krek stieß den Mann ohne Warnung zu Boden und sprang dann auf ihn und wand das Schlangenende seines Körpers um die Brust des Mannes.
    »Bitte!«, stieß der Polizist hervor, und sein Gesicht wurde rot. »Bekomme keine Luft!«
    »Genau das wollte ich«, sagte Krek. »Ich musste Mimikbrüder auf die Weise töten, als ich in der Arena war. Keine angenehme Art zu sterben.«
    Tristan sah zu, wie der Druck des Schlangenleibes auf die Brust des Mannes zunahm.
    »Die alte Frau«, sagte Krek. »Wo? Sag es mir, dann lass ich dich leben.«
    Das Gesicht des Polizisten war inzwischen dunkelrot angelaufen; er brachte nur noch ein Flüstern zustande. »Das muss … Streigs Gefangene sein.«
    »Streig? Wer ist das?«
    »FA … sie ist … in der … Interimszelle.«
    »Gut«, sagte Krek, lockerte seinen Griff und ließ den Mann los. »War das nicht einfach?«
    »Verdammte Missgeburten!«, stieß der Polizist hervor. »Die hätten diesen Virus auf euch alle ansetzen sollen!«
    Callin trat an Tristan vorbei und jagte dem Polizisten einen Schuss aus seinem Pulser in den Kopf.
    »Ich habe ihm gesagt, dass wir ihn leben lassen«, sagte Krek ärgerlich.
    »Er hat nach seinem Pulser gegriffen«, sagte Callin. Als Krek ihn weiterhin anstarrte, zuckte er mit den Achseln. »Also gut, er hat daran gedacht, nach seinem Pulser zu greifen.«
    Tristan ging der Tod des Mannes nicht nahe, aber trotzdem musste er es sagen: »Er trägt keinen Pulser.«
    Callin blickte auf den toten Beamten hinab und sah dann wieder Krek an. Er grinste. »Ja schon, aber wenn er einen getragen hätte, hätte er daran gedacht, danach zu greifen.«
    Die anderen Proteaner lachten.
    Krek schüttelte den Kopf. »Bleibt hier, und sichert diesen Bereich.« Er wandte sich wieder an Tristan. »Gehen wir.«
    Dem Peilsignal folgend, führte er Krek und zwei weitere Proteaner durch eine Tür in einen kleinen Raum mit zwei weiteren Türen. Eine stand offen, die andere war durch vierzig oder fünfzig Querstangen versperrt, die alle etwa zwei Zentimeter dick und ungefähr genauso weit voneinander entfernt waren.
    Tristan rannte zur Tür und packte die Stangen, als er hindurchspähte. Und sah …
    Okasan, immer noch in ihrem langen, schwarzen Gewand, auf einem Bett sitzend und zu Boden starrend.
    Er spürte, wie sich seine Kehle bei ihrem Anblick verengte. Das letzte Mal, als er sie gesehen hatte, war sie eine nette, alte, menschliche Frau gewesen, sonst nichts. Jetzt war sie so viel mehr.
    »Okasan!«
    Die Frau hob langsam den Kopf und starrte ihn verständnislos an, als würde sie ihn nicht erkennen, und einen Augenblick, in dem ihm das Herz stockte, dachte er: Die haben sie sondiert und dabei ihren Verstand kaputtgemacht. Aber dann trat ein Leuchten in ihre Augen. Sie keuchte und erhob sich ein wenig zittrig.
    »Nein. Das kannst nicht du sein.«
    »Ich bin es aber, Okasan.«
    Tristan spürte, wie die Proteaner sich um ihn drängten; alle wollten ihre Mutter sehen.
    »Nein«, sagte sie, und jetzt flackerte Zorn in ihren Augen, als sie vortrat. »Das ist ein Trick, und ich werde nicht -«
    Aber dann hielt sie inne, und ihre Augen weiteten sich, als sie die Proteaner sah.
    »Oh, nein! Du bist es wirklich. Und du hast die anderen mitgebracht!«
    »Nun, sie haben mich mitgebracht.«
    »Tristan, du hättest nicht hierher kommen sollen! Keiner von euch!«
    Jetzt meldete sich Krek zu Wort. »Wir wissen, wer du bist, Okasan. Wir konnten unsere Mutter nicht im Gefängnis lassen.«
    »Mutter?« Sie trat einen Schritt zurück.
    »Ja, Dr. Goleman. Mung hat es uns gesagt.«
    »Mung! Er hat geschworen, dass er nie -«
    »Er hatte Angst, panische Angst, was sie mit dir tun könnten, um das Loyalitätsgen zu bekommen.«
    »Das hat er euch gesagt? Helix! Gibt es irgendetwas, was er euch nicht gesagt hat?«
    »Darüber kannst du mit Mung reden, sobald wir dich hier rausgeholt haben. Zum Reden ist jetzt keine Zeit.« Krek beugte sich vor und studierte das

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