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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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zerstört.«
    Okasans Blick schien ins Leere zu wandern. »Dann ist das Geheimnis von 662RHC wieder ein Geheimnis. Meines.«
    Tristan beugte sich vor, um zu sehen, welche Fortschritte die Schneidarbeit machte.
    Erst zwei von den unteren Stangen waren entfernt worden, und der Laser hatte die Dritte an einem Ende gerade erst zur Hälfte durchgeschnitten. Okasan würde die Beine bis zum Knie durchschieben können, aber ganz bestimmt nicht mehr.
    Tristans Stimmung, dem die Befreiung Lanis und die Zerstörung des 662RHC Mut gemacht hatten, sank wieder.
    Bei diesem Tempo würden sie alle getötet werden, bis Okasan frei war. Er zermarterte sich das Gehirn, suchte nach einer Lösung. Wie konnte man das hier beschleunigen?
    Krek glitt herein. »Die haben die Energiezufuhr zu den Schächten abgeschnitten.«
    Lani wandte sich von Okasan ab und sah sie an. »Dann sitzen wir hier in der Falle – genauso eingesperrt wie Okasan.«
    »Nicht unbedingt«, erwiderte Tristan. »Wir könnten Energie aus Notaggregaten in die Schächte leiten.«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen, Bruder«, sagte Krek.
    Tristan zuckte mit den Achseln und wandte sich ab. Um die Schächte würde er sich später kümmern. Im Augenblick gab es ein viel dringenderes Problem: Sie mussten Okasan befreien.
    »Ich habe eine Idee«, sagte Okasan. »In der Wand hier neben der Tür ist so eine Art Platte. Sie befindet sich genau gegenüber dem Schlossmechanismus auf eurer Seite. Wenn ich diese Platte öffnen kann, finde ich vielleicht eine Möglichkeit, das Schloss zu überbrücken.«
    »Tatsächlich?«, fragte Krek. »Wie ist die Platte an der Wand befestigt? Kann man sie wegstemmen?«
    »Das glaube ich nicht«, sagte sie. »Schiebt mir einen von euren Pulsern unter der Stange durch, dann versuche ich, einen Strahl darauf zu richten. Schlimmer kann ich es damit ja schließlich nicht machen.«
    »Man soll alles probieren«, erklärte Krek. Er zog eine Pistole aus dem Gürtel und reichte sie dem Egelmimik, der den Laserschneider bediente. »Da. Schieb sie unten durch.«
    Als der Egelmimik den Pulser unter der Stange durchschob, blickte Okasan auf. Ihre Augen blieben kurz an denen von Tristan hängen, und der schrie entsetzt auf, als er die schreckliche Entschlossenheit in ihrem Blick sah.
    »Nein! Gib sie ihr nicht!«
    Aber zu spät. Okasan hob die Waffe vom Boden auf und trat von der Tür zurück.
    »Warum nicht?«, fragte Krek. »Was ist denn?«
    Aber Okasan ließ Tristan nicht zu Wort kommen.
    »Ihr könnt mich nicht rechtzeitig hier rausholen«, sagte sie leise. »Ihr seid alle sehr tapfer, und ich bin zutiefst gerührt von eurer Loyalität, aber die traurige Wahrheit ist, dass ich, ganz gleich, was ihr tut, immer noch in dieser Zelle sein werde, wenn die Flagger diesen Posten zurückerobern. Und das werden sie. Die einzige Frage ist jetzt, wie viele von euch dabei sterben werden. Wenn ihr hier bleibt und mich zu befreien versucht, werdet ihr alle sterben.«
    »Wir verlassen dich nicht«, erklärte Krek.
    »Das weiß ich«, sagte Okasan. »Und deshalb muss ich euch verlassen.«
    Nein, dachte Tristan, der genau wusste, was Okasan vorhatte. Nicht jetzt, nicht nachdem ich erfahren habe, wer du bist.
    Lani, Krek und die anderen flehten sie im Chor an, als ihnen bewusst wurde, was Tristan bereits erraten hatte.
    Okasan schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Dank Tristan ist die Welt gerade vor 662RHC bewahrt worden. Aber wenn ich am Leben bin, wenn dieser Posten zurückerobert wird, wird jemand von der FA – ein anderer Streig – mich erneut sondieren lassen. Und dann wird Flagge Glom wieder den Schlüssel zur Herrschaft über die Welt haben. Ich darf nicht zulassen, dass das geschieht.«
    »Okasan«, sagte Tristan und hörte, wie seine Stimme zu einem Schluchzen wurde. »Mutter … bitte!«
    »Mutter …«, sagte sie und sah sie mit feuchten Augen an. »Ich habe mich so lange Zeit wegen des Missbrauchs meiner mDNS geschämt. Aber wenn ich euch jetzt ansehe, durch die schrecklichen Gestalten hindurchsehe, die ihr angenommen habt, sehe ich da etwas Gutes, Edles. Ich bin stolz auf euch – euch alle.«
    »Weiterschneiden«, wies Krek den Egelmimik an. »Wir holen dich raus.«
    »Das Beste, was ihr für mich tun könnt, ist überleben. Das ist das größte Geschenk, das ihr mir machen könnt. Lebt weiter und findet andere Mimiks und befreit sie. Wenn euer Aufstand sich herumspricht, wird das andere Mimiks nachdenklich machen. Ihr habt hier ein Feuer

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