Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
Vom Netzwerk:
Callin. »Aber zuerst« – mit diesen Worten warf er Tristan die Pistole aus seinem Gürtel zu – »wollen wir noch einigen Schaden anrichten, ehe wir hier weggehen. Fang du hier an, ich beginne am anderen Ende des Korridors.«
    Er ging rückwärts zur Tür hinaus und verschwand.
    Tristan sah zuerst Lani und dann die Überreste von Streig an. »Es tut mir Leid, dass du das mit ansehen musstest. Ich habe die Beherrschung verloren und -«
    »Ist schon gut«, sagte sie, aber er glaubte ihr nicht ganz. »Wenn es jemanden gibt, der das verdient hat …« Sie sah sich um. »Die haben mir meine Kleider weggenommen.«
    »Ich habe im Vorraum welche gesehen. Hol sie, und ich zerstöre inzwischen ihre Datenbänke.«
    Tristan sah Lani nach, wie sie hinauseilte, und drehte sich dann wieder zu den Überresten Streigs um und starrte sie an. Eigentlich hätte es mehr Mühe bereiten müssen, einen so bösen und mächtigen Mann zu töten. Und doch hatte er geblutet und war genauso schnell und leicht wie der niedrigste DNS-Anpassling gestorben. An seinem Abgang war überhaupt nichts Besonderes gewesen, nur dass er, das hoffte Tristan zumindest, schmerzhafter gewesen war. Und das hatte sich Streig wahrlich verdient.
    Tristan schaltete seinen Pulser auf Maximalleistung und fing an zu feuern.

 
31
     
    »Die haben uns die Energie abgeschaltet«, sagte Krek.
    Tristan war gerade mit Lani aus der Aufzugkabine gestiegen. Er hatte erwartet, den Polizeiposten ebenso hell vorzufinden, wie er ihn verlassen hatte. Aber jetzt leuchteten nur die Notpaneele an der Decke.
    »Wann?«
    »Ist noch nicht lange her. Wir haben es kommen sehen. Auf den Displays konnte man sehen, dass sie sämtliche unterirdischen Etagen evakuieren, und dann sahen wir, wie sie die Energie abschalteten, eine Etage nach der anderen, bis es schließlich auch hier dunkel wurde.«
    »Verdammt«, sagte Callin und hob seinen Pulser. Er war vor Tristan und Lani allein mit dem Aufzug nach oben gefahren. »Ich wollte das Ding hier neu aufladen.«
    Sie hatten gemeinsam dem Datencenter beträchtlichen Schaden zugefügt, waren von Zelle zu Zelle gegangen und hatten sämtliche Lagerstätten für Katzenaugen und alle Übertragungs- und Replikationseinheiten zerstört, die sie hatten finden können.
    »Ich bin sicher, in den Waffenschränken gibt es genug aufgeladene Pulser«, sagte Tristan. Er drehte sich zu Krek um. »Ist Okasan schon frei?«
    Krek schüttelte den Kopf. »Nein, bis jetzt noch nicht. Es sind so viele Stangen, und das Schneiden geht so furchtbar langsam vonstatten.«
    »Kann ich sie sehen?«, fragte Lani.
    Sie hatte sich ihren Clingsuit zurückgeholt, und doch stand sie vielleicht einen Meter von ihnen entfernt, die Arme vor der Brust verschränkt, als wäre sie immer noch nackt, und starrte Krek und die anderen Mimiks mit einer Art ehrfürchtiger Scheu an. Tristan war aufgefallen, dass sie sich während der Fahrt in der Aufzugkabine an die Wand gelehnt hatte. Er hatte sich so danach gesehnt, sie in die Arme zu nehmen, es aber nicht gewagt – nicht mit diesen blutigen Schuppenarmen. Er hatte gehofft, gleich nach dem Eintreffen hier oben wieder in Trev zu fluxen, aber das schien jetzt nicht besonders klug. Die Situation verschlechterte sich schnell, und er würde jedes Quäntchen Kampfkraft brauchen, das diese Drachenmasque ihm bot.
    Tristan ließ Krek und Callin stehen und führte sie zu den Wartezellen. Als sie näher kamen, hörte er Okasan lautstark rufen:
    »Lasst mich, ich sage es euch! Jede Minute, die ihr mit mir verschwendet, verringert eure Chancen, hier lebend rauszukommen!«
    »Okasan!«, rief Lani und rannte auf die Zellentür zu, musste aber, bevor sie ihr Ziel erreichte, stehen bleiben, weil der Mimik immer noch mit dem Schneidlaser an den unteren Stangen arbeitete.
    Okasan lächelte erleichtert und zwängte ihren Finger zwischen zwei der waagerechten Stangen hindurch.
    »Lani! Die haben Ihnen nichts zu Leide getan! Oh, ich bin so froh! Ich hätte mich verantwortlich gefühlt.« Ihr Lächeln verblasste. »Und ich bin schon für so viel verantwortlich.«
    Lani strich zärtlich über die Finger der alten Frau.
    »Nein. Mir fehlt nichts. Tristan hat mich gerettet. Und, Okasan – das Loyalitätsgen … die einzige Kopie ist zerstört.«
    »Aber Streig -«
    »Den gibt es auch nicht mehr. Tristan … hat das erledigt.«
    Okasan sah ihn über Lanis Schulter hinweg an. »Das ist Tristan?«
    Der nickte. »Ja, ich bin es, Okasan. Und das Gen ist

Weitere Kostenlose Bücher