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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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wusste, dass das Schlimmste noch bevorstand.
    Tristan sah sich um, suchte eine Stelle, wo er sich hinsetzen, sich zusammenkrümmen und heulen konnte, während sein Körper pulsierte und sich in Krämpfen wand.
    Er musste … sich … hinlegen.
    Er biss die Zähne zusammen, als seine Knochenmasse sich verflüssigte und davontrieb, um in anderes Material umgeformt oder entlang der Knochenachsen für einen künftigen Flux gelagert zu werden.
    Er krümmte sich auf dem Boden zusammen und spürte, wie die Schmerzen seine Kiefer erfassten, ein zunächst stumpfer Schmerz, der immer stärker wurde, bis er das Gefühl hatte, jemand hätte ihm einen Fußtritt ins Gesicht versetzt.
    Bald flossen Schmerzimpulse durch jede einzelne Nervenfaser in seinem Körper, hundert wahnwitzige Chirurgen, die mit Nadeln und Messern an ihm herumarbeiteten.
    Ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle, und der Schweiß rann ihm aus allen Poren. Es war eine Sache, vom neutralen Zustand in eine Masque zu fluxen. Aber eine Masque gegen eine andere zu tauschen, ohne eine Pause dazwischen, war qualvoll. Nur Kampfmimiks, deren Nervensysteme von wiederholten Wechseln ziemlich ausgebrannt waren, kamen damit einigermaßen zurecht.
    Ein weiteres Stöhnen entwich seinen Lippen.
    »Alles – alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte jemand von der anderen Seite des Kistenstapels.
    Tristan versuchte zu antworten … und das war der Augenblick, in dem er spürte, wie die Brüste sich formten.
    Es war nicht das erste Mal, dass er in einen weiblichen Phänotyp gefluxt hatte, aber das plötzliche Anschwellen fühlte sich jedes Mal wieder eigenartig an. Die Brüste hoben sich weiter, während der Rest seines Körpers langsam zu einer exakten Kopie des Körpers von Lani Rouge wurde.
    Tristan lag zitternd auf dem Boden und wartete mit geschlossenen Augen, bis es vorbei war.
    Schließlich wich der Schmerz.
    Zitternd, wie in einem Nebel, stand Tristan auf und wankte wie ein Betrunkener. Er schnappte sich einen weiteren Behälter mit Konzentrat und sog seinen Inhalt gierig in sich auf. Als sein Bewusstsein langsam klarer wurde, blickte er an seinem neuen Körper herab – sah die weiße Haut, die vorstehenden Brüste mit den rosa Brustwarzen. Alles sah aus, als wäre es vollkommen, und er dachte auch wieder klar. Er lächelte. Die beschreibbare Schablone hatte perfekt funktioniert.
    Er warf sich den roten Clingsuit des Datameisters über die Schulter und schlenderte zurück in den vorderen Teil des Lagerraums.
    Die staunenden Blicke, die ihn begrüßten, ließen ihn den Fluxschmerz beinahe vergessen. Am besten war der starre Blick des Datameisters.
    Und das Staunen in diesen Augen, als sie sich selbst anstarrte, machte sie nur noch schöner.
    »Zauberei«, sagte er als Antwort auf die unausgesprochene Frage.
    Als er in ihren Clingsuit schlüpfte, sagte Casaluggi: »Sind Sie mit ihr fertig?«
    »Ich denke schon.«
    »Gut.« Er zog seine Pistole heraus. »Wir erledigen sie und kehren dann zu unserem -«
    »Warten Sie«, sagte Tristan, ohne das eigentlich zu wollen. »Nicht.«
    »So lautet unsere Anweisung«, sagte Casaluggi. »Es ist viel zu riskant, sie am Leben zu lassen.«
    Tristan brauchte ein paar Sekunden, um die plötzliche Panik zu begreifen, die ihn mit eisiger Faust packte, aber das half ihm auch nicht, sie zu überwinden. Die beschreibbare Schablone hatte funktioniert, aber dabei war eine ungeschrubbte Schablone herausgekommen – ein Genom, in das viel von Lani Rouge eingesickert war … Und Lani Rouge wollte nicht sterben.
    Tristan brachte es einfach nicht über sich, ihren Tod anzuordnen. Vielleicht würde er in ein oder zwei Stunden ihren Selbsterhaltungsinstinkt überwinden können, aber im Augenblick suchte sein Bewusstsein fieberhaft nach einer Alternative.
    »Nein«, sagte er und wandte sich Casaluggi zu. Er wünschte, er hätte jetzt seine alte Schablone – dann würde er viel imposanter als diese schlanke, hübsche Frau wirken. »Die Befehle wurden geändert. Sie könnte einen Vitalitätssensor implantiert haben, der einen Alarm auslöst, wenn sie stirbt. Außerdem könnte ich auf ein Problem stoßen … und sie hat möglicherweise die Lösung dafür. Wenn sie tot ist, wird sie uns nichts mehr sagen.«
    »Was sollen wir dann tun?«
    »Bleiben Sie hier. Bleiben Sie hier, und warten Sie, bis ich zurückkomme.« Er sah zu Lani hinüber. »Und dann können Sie mit ihr machen, was Sie wollen.«
    Alles in ihm bäumte sich selbst gegen diese angedeutete Drohung

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