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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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Schmerzen waren qualvoll. Er stöhnte, ging in die Knie, und gewaltige Zuckungen durchliefen seinen ganzen Körper.
    Als es vorbei war, blickte er zu Krek auf. »Aber warte. Ich kann ja gar nicht reisen. Er -« Tristan deutete auf Eel, den sich ein großer Mimik gerade über die Schulter legte. »Er hat mein Roaming Grid gelöscht.«
    Krek rieb sich über das Kinn. »Wenn wir zu Hause wären, könnte ich dir vielleicht helfen, aber hier -«
    »Warte!«, sagte Tristan. »Er hat gesagt, dass er einen Aktivierungsschlüssel hat.«
    Tristan rannte zu dem großen Mimik hinüber, der sich Eel auf die Schultern geladen hatte, und durchsuchte den Beutel des Gladiators.
    »Ja.« Er zog einen kleinen, weißen, kugelförmigen Gegenstand heraus. »Ich habe ihn.«
    Es gab zwar keine Garantie, dass der Schlüssel sein Gitter wieder ganz herstellen würde, aber er hoffte, dass er ihm zumindest die Rückkehr nach Kaze Glom ermöglichen würde.
    Er hielt die Kugel vor sein rechtes Auge und drückte zu. Ein Aufblitzen, dann flackerte Licht aus der winzigen Öffnung, und sein Roaming Grid tauchte wieder auf. Das Bild flackerte, drohte auseinander zu brechen, stabilisierte sich dann aber und explodierte in einem Netzwerk grüner, ineinander verschlungener Linien.
    Alle grün. Keine Rote.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis ihm klar wurde, was die ihm nicht vertraute Gleichförmigkeit der Farbe bedeutete.
    »Das ist ein Universal!«
    »Was? Was meinst du?«
    »Ein Universal. Ich kann damit überallhin, aus der Freizone heraus in jedes Glom. Das ist ein Universalschlüssel.«
    »Ein gutes Gefühl, nicht wahr?«, sagte Krek. »Wir haben auch einen. Sobald jemand uns beitritt, lassen wir ihn immer einen Blick darauf werfen.«
    Tristan starrte Krek an und sah dann Eel nach, den man wegschleppte, um ihn wieder zusammenzuflicken, und verspürte ein Gefühl, das er nicht ganz identifizieren, geschweige denn in Worte kleiden konnte. Was auch immer es war, er spürte, wie es sich ausbreitete, Räume in ihm füllte, von deren Existenz er gar nichts gewusst hatte.
    »Danke, Krek.«
    »Wofür denn?«
    »Dafür, dass du mich gerettet hast.«
    »Dafür, dass wir ein paar Bluts die Köpfe eingeschlagen haben, braucht es keinen Dank. Das tun wir gratis. Zur Hölle, wir würden sogar dafür bezahlen.«
    »Nun … trotzdem vielen Dank.«
    Krek trat einen Schritt näher an Tristan heran und legte ihm den Arm um die Schulter. »Geh du nur nach Hause, Bruder. Und denk daran – wenn du dieses Katzenauge hast, dann bringst du es zu Okasan. Wenn du das nicht tust, führen wir das zu Ende, womit diese Bluts angefangen haben.«
    Tristan wollte gerade etwas sagen, als die Bahn lautlos in die Station glitt. Die Gesichter der Passagiere ließen ihr Erstaunen über die auf der Plattform herumliegenden Leichen erkennen. Krek starrte die Passagiere an und lachte.
    »Gehört alles mit zur Vorstellung, Ladys und Gentlemen.« Er schlug Tristan freundschaftlich auf den Rücken. »Geh nach Hause.«
    Die Bahn öffnete sich, und Tristan stieg ein, endlich auf dem Weg zurück nach Kaze Glom, zu Cyrill und – obwohl er das kaum glauben konnte – zur Selbstheit.

 
20
     
    Was mache ich hier?, fragte sich Lani, als sie diesem korpulenten Fremden durch einen muffigen Tunnel unter der Freizone folgte.
    Den größten Teil der Nacht war sie durch die Freizone gewandert, in ihren Gefühlen hin und her gerissen zwischen der Freude, die Grenzen von Flagge Quarter hinter sich gelassen zu haben, und der Angst, dass man sie wieder einfangen könnte. Und wohin sie auch ging, überall fragte sie, ob man je etwas von Okasan gehört hatte.
    Das wollte niemand zugeben, aber offenbar hatten nicht alle die Wahrheit gesagt, denn nach einer Weile schloss sich ihr ein ziemlich korpulenter Mann mit einem Saur an. Er trug einen bunten Umhang, und diese Farbenpracht wirkte ein wenig übertrieben. Zunächst hatte sie den Eindruck, es handle sich bloß um eine der vielen exzentrischen Gestalten, die es in der Freizone gab, jemanden, der Gesellschaft suchte.
    Aber dann ließ er einen Namen fallen.
    Okasan.
    Und jetzt folgte sie ihm durch dieses unterirdische Labyrinth.
    »Bleiben Sie einfach in meiner Nähe«, sagte der dicke Mann. »Es ist nicht mehr weit.«
    Ich werde Okasan begegnen, sagte sie sich. Zumindest hoffe ich das. Sie erinnerte sich an das Gefühl, beobachtet zu werden, das sie in dem Lagerhaus gehabt hatte. Beobachtete sie tatsächlich jemand? Brachte dieser Mann sie wirklich zu der

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