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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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Stimmen.
    »Weshalb kommen die hierher?«, fragte die alte Frau Mung.
    »Oh – die wollen dir etwas zeigen, Okasan. Sie haben einen Blut geschnappt.«
    Lani war verwirrt. Wer waren diese Leute, die hier unter so viel Lärmentwicklung auftauchten?
    Als sie zu sehen waren, ahnte Lani, wer sie waren … Mimiks, aus der Arena. Sie hatte ihresgleichen schon früher gesehen, lebende Kampfmaschinen.
    Einer der Mimiks hielt einen blutüberströmten Gefangenen, der von seinem mächtigen Arm baumelte.
    »Okasan«, sagte der Mimik, »es ist uns eine Ehre, dir das hier« – er schüttelte seinen Gefangenen, der wie eine Marionette an seinem Arm hing – »zu bringen.«
    »Krek, es ist immer eine Freude, dich und deine Gruppe zu sehen.«
    Mung deutete auf den Gefangenen. »Ist das einer der Bluts, die Tristan angegriffen haben?«
    »Tristan?«, platzte es aus Lani heraus. »Ist er -«
    Krek warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Ob er okay ist? Ein wenig blutig vielleicht, aber für einen Mimikagenten hat das nichts zu bedeuten. Nein …« Krek schüttelte den blutigen Gefangenen erneut. »Das ist kein Blut.«
    »Was?«, sagte Mung.
    »Er hat den Pulserschuss abgegeben, der Tristan gerettet hat. Tristan wäre von diesem Echsenmimik, mit dem er gekämpft hat, getötet worden. Wenn der da ihm nicht ein Loch durch die Haut gebrannt hätte.«
    »Vielleicht«, sagte Mung, »wollten die einen Mimik töten und mit dem anderen spielen -«
    Lani sah, wie der große Mimik den Kopf schüttelte. Dieser Gladiator machte ihr Angst. Sie war noch nie etwas so Brutalem, Wildem, Primitivem so nahe gewesen. Sie wünschte, sie wäre wieder in ihrem mit Kram überfüllten Apartment.
    Sie trat neben Okasan.
    »Sag es ihnen!«, brüllte Krek.
    Aber der Mann sagte nichts.
    »Sag es ihnen, oder wir bringen dich noch mal zu den Wohnern.«
    Der Mann zuckte zusammen und fing an zu zittern. Wer auch immer »die Wohner« waren, sie schienen ihm sichtlich Angst zu machen.
    »Nein … bitte.« Er sah zu Okasan auf. »Ich bin kein Blut.«
    Lani hörte hinter sich einen Schritt, drehte sich um und sah, dass Okasan aufgestanden war und jetzt auf den Gefangenen zuging. Ihr Gesicht wirkte besorgt, und die vielen Falten wurden tiefer, als sie unter dem grellweißen Licht hindurchging.
    »Kein Blut?«, fragte sie mit leiser Stimme.
    Der Gefangene schüttelte den Kopf.
    »Und die anderen, die Tristan angegriffen haben?«, wollte Mung wissen.
    »Oh, das waren vermutlich Bluts«, sagte Krek. »Aber dieser hier ist ein Glomagent. Wir haben gleich gewusst, dass da etwas nicht stimmte … warum auf einen Mimik schießen und den anderen verschonen?«
    »Ein Agent? Für Kaze? Einer, der dem Mimik seines eigenen Glom hilft?«
    Krek lachte. »Oh, Agent ist er schon, aber einer von Flagge. Er war hinter Tristan her.« Krek schüttelte den Agenten, um ihn zum Reden zu bringen. »Stimmt das etwa nicht?«
    »Ja, es stimmt.«
    »Flagge wollte, dass Tristan entkommt?« Okasan ging jetzt langsam um die kleine Gruppe herum und rang dabei die Hände. Sie trat vor den Agenten. »Was war Ihr Auftrag?«
    Der Agent räusperte sich. Rötlicher Schaum trat aus seinem Mund. Er spuckte auf den Boden.
    »Ich hatte die Anweisung, dafür zu sorgen, dass der Mimikagent entkommen konnte. An allen Rohrbahnknoten waren Scharfschützen aufgestellt, die sicherstellen sollten, dass niemand ihn aufhält.«
    Okasan wandte sich ab.
    »Die wollten, dass er entkommt«, sagte Krek und wies damit auf etwas hin, was inzwischen offenkundig war.
    Okasan ging zum Tisch zurück. Lani verstand das alles nicht. Was ging hier vor? Da war offenkundig etwas Schreckliches im Gange, und Tristan steckte mittendrin. Und jetzt war – irgendwie – auch sie mit hineingezogen worden.
    Okasan ließ sich langsam auf ihren Stuhl sinken. »Können wir ihn erreichen?«
    Mung schüttelte den Kopf. »Nein. Tristan ist nach Kaze unterwegs. Aber er hat seinen Auftrag nicht ausgeführt, ist gescheitert. Er hat die Probe von dem -«
    »- dem Katzenauge nicht bekommen?«, sagte Okasan. »Ja, das hat er gesagt. Aber, hat er die Wahrheit gesagt?« Sie schloss die Augen. »Und wenn er gelogen hat, wenn er es tatsächlich geschafft hat, ein Muster in seinen Besitz zu bringen, weshalb sollte Flagge ihm dann nicht nur die Flucht ermöglichen, sondern sich sogar solche Mühe geben, um sicherzustellen, dass er unbehindert nach Kaze …«
    Ihre Haltung wurde plötzlich starr, und ihre Augen weiteten sich.
    Okasans Stimme war jetzt nicht mehr

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