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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Haushälterin bemerkte ihre Sorge. »Es liegt nur am Schock, wie Lord Lostwithiel sagte.« Sie zog die Decke hoch und steckte sie um Nicholas herum fest. »Er hat es so angenehm wie nur möglich.«
    Sie sammelte die Tücher und Lappen ein, tat sie in die Schüssel und hob sie hoch. Mit einem letzten Blick zu Nicholas erklärte sie: »Ich werde einen Diener mit einem heißen Ziegelstein herschicken. Das wird das Bett rasch wärmen und dafür sorgen, dass er wieder zu sich kommt.«
    »Danke, Mrs. Figgs.« Penny sank wieder auf den Polsterstuhl, die Augen auf Nicholas’ regloses Gesicht gerichtet.
    »Ich werde Emma sagen, sie soll ihren berühmten Trank brauen, der wunderbar die Nerven beruhigen kann und zudem die Lebensgeister wieder weckt.«
    Penny lächelte. »Danke.«
    Die Haushälterin knickste und ging.
    In diesem Moment betrat Charles das Zimmer, kam zu Penny herüber, die ihn mit hochgezogenen Brauen anschaute.
    »Was hast du organisiert?«
    Er berichtete ihr, welche Anweisungen er erteilt hatte: zwei Männer je Patrouille, zwei Patrouillen auf den Fluren, die von einem Flügel in den nächsten wechselten. »Ein Mann alleine wäre zu gefährlich, aber zwei auf einmal auszuschalten? Vor allem wenn er keine Schusswaffen benutzt – und davon gehe ich aus, weil ihm das vermutlich zu laut ist.«

    Penny nickte. Alles schien so unwirklich. Dies war ihr Heim, ihr Zuhause, und trotzdem mussten Lakaien Wache halten, um sie gegen einen Eindringling mit Mordabsichten zu verteidigen.
    »Ich würde dich ja zu Bett schicken, aber es ist mir lieber, wenn du im selben Raum bist wie ich.«
    Sie blinzelte, schaute Charles an. »Ich habe nicht die Absicht, in mein Bett zurückzukehren. Ich möchte hier sein, wenn Nicholas aufwacht – ich will hören, was er sagt.«
    Er lächelte ironisch, resigniert und sagte nichts mehr.
    Aus der Küche wurde der stärkende, wärmende Trank gebracht, von dem sie beide eine Tasse nahmen, während eine Kanne für Nicholas unter einem gestrickten Teewärmer bereitstand. Lakaien brachten in Filz gewickelte heiße Ziegelsteine, und Charles gab genaue Anweisungen, an welche Stellen im Bett sie gesteckt werden sollten. Ein weiterer Lakai fachte das Feuer an, bis es hell und warm loderte – dann warteten Charles und sie alleine neben dem Bett.
    Die Uhr auf dem Kaminsims tickte. Eine Stunde verstrich, ehe Nicholas sich rührte.
    »Sie sind in Ihrem Bett«, sagte Charles. »Er ist weg.«
    Nicholas runzelte die Stirn. Es bereitete ihm Mühe, die Augen zu öffnen; er blinzelte und wollte sich bewegen, zuckte aber zusammen. »Er hat auf mich eingestochen.«
    »Zweimal.« Charles’ Tonfall war beißend. »Was hat Sie bewogen, sich ihm mutterseelenallein entgegenzustellen?«
    Nicholas verzog das Gesicht. »Ich habe es nicht bis zum Ende durchdacht – es war nicht genug Zeit.«
    Charles seufzte. »Was ist geschehen?«
    »Ich saß auf einem Stuhl in der Eingangshalle und wartete …«
    »Warum dort?«, fragte Charles verblüfft.
    »Weil ich mir gesagt habe, dass er durch die Bibliothek kommen würde. Und von meinem Platz aus konnte ich die Tür
zur Bibliothek sehen. Mir kam nicht der Gedanke, er könnte durchs Fenster eindringen. Das Erste, was ich von seiner Anwesenheit bemerkte, war ein lautes Krachen und Splittern, als er eine der Vitrinen zerschlug.«
    »Hm.« Charles kniff die Augen zusammen. »Was geschah dann? Woran können Sie sich erinnern?«
    »Ich bin ins Zimmer gelaufen – er hat mich gesehen und geflucht, doch ich war sofort bei ihm. Wir haben gekämpft, sind gestürzt.« Nicholas’ Blick richtete sich in die Ferne. »Es war so dunkel. Wir haben miteinander gerungen, uns umhergeworfen, dann hat er mich nach hinten gestoßen und zugestochen.« Er machte eine Pause, ehe er weitersprach. »Gleich darauf noch einmal. Es fühlte sich so kalt an …« Nach einem Augenblick schaute Nicholas Charles an. »Ich hörte einen Ruf, aber er schien von weither zu kommen.«
    »Das war ich – ich stand auf der Türschwelle.«
    »Ich muss das Bewusstsein verloren haben. Was geschah als Nächstes?«
    »Er hat mit dem Messer nach mir geworfen beziehungsweise nach uns«, Charles schaute leicht vorwurfsvoll zu Penny, »statt es Ihnen ins Herz zu bohren. Danach ist er geflohen.«
    »Konnte er entkommen?«
    »Das Gebüsch ist so verdammt nahe am Haus und ist ein perfekter Fluchtweg.« Charles musterte Nicholas’ Gesicht. »Ich muss Sie dringend bitten, mir alles zu erzählen, woran Sie sich erinnern können.

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