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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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er vorbeigelaufen war, um sogleich wieder ins Haus zu schlüpfen und sein Werk zu beenden.
    Er verkniff sich einen Fluch und ging hinüber zu der zusammengesunkenen Gestalt auf dem Boden, neben der Penny bereits kniete.
    Sie schaute auf, als er zu ihr trat. »Nicholas.«
    Charles nickte bloß, denn er hatte nichts anderes erwartet.
    »Der Mann hat ihn mit seinem Messer getroffen – zwei Einstiche, denke ich.«
    Ein Fluch entschlüpfte ihm: »Dieser Idiot!« Mit der Stiefelspitze
schob er die Scherben um Penny zur Seite, hockte sich neben sie. »Zünd bitte die Lampe auf dem Schreibtisch an.«
    Penny stand auf, um zu tun, was er verlangte, während Charles den bewusstlos am Boden Liegenden an den Schultern fasste und ihn auf den Rücken rollte. Als das Licht der Lampe heller wurde, erkannte er zwei Stichwunden, eine in jeder Schulter.
    Das Muster sprach Bände. Der nächste Stich wäre dicht über dem Herzen erfolgt, hätte Nicholas vollends kampfunfähig gemacht und der letzte, zwischen den Rippen hindurch direkt ins Herz, ihm den Rest gegeben.
    Nur ein paar Sekunden später und Nicholas wäre jetzt tot.
    Beide Schulterwunden bluteten zwar, wenngleich nicht so, dass akute Gefahr bestand. Charles lockerte das Halstuch des Verletzten, öffnete den Knoten und zog es weg. Schüttelte es aus und riss es entzwei, faltete beide Teile zusammen und drückte sie auf je eine Wunde.
    Er schaute zu Penny, die weiß wie die Wand war. »Er wird nicht sterben«, beruhigte er sie. Ihr Blick glitt von Nicholas’ todbleichem Gesicht zu Charles, der zur Klingelschnur deutete. »Weck bitte den ganzen Haushalt. Wir brauchen Hilfe bei seiner Versorgung, und zudem muss eine Wache aufgestellt werden.«
    Die nächste Stunde herrschte organisiertes Chaos. Alle Mitglieder der Dienerschaft waren auf das Läuten hin herbeigeeilt. Es musste erklärt und beruhigt werden, Dienstmädchen eilten auf Befehl in die Küche, um Wasser abzukochen, während Mrs. Figgs sich persönlich um Nicholas kümmerte. Sie sorgte dafür, dass er zunächst nach oben, zurück in sein Zimmer, gebracht wurde.
    »Er hat es ja noch gar nicht benutzt!« Die Haushälterin drängte sich vor den Dienern ins Zimmer und schlug die Bettdecke zurück. »Sachte! Legt ihn ganz vorsichtig hin.«

    Charles setzte sich auf den Polsterstuhl beim Bett, Penny hockte sich neben ihn auf die Lehne, schmiegte sich an ihn. Gemeinsam beobachteten sie Mrs. Figgs, die heißes Wasser orderte, sauberes Leinen für den Verband und Salbe. Während die Mädchen sich eilends entfernten, um ihre Aufträge zu erledigen, machte sie sich daran, Nicholas Rock und Hemd auszuziehen. Sobald sie alles beisammen hatte, was sie brauchte, stellte sie die Schüssel mit dem Wasser neben das Bett und begann das Blut wegzuwaschen, nachdem sie die provisorischen Verbände behutsam entfernt hatte.
    Danach schaute sie Charles an. »Ich kann nicht behaupten, ich hätte viel Erfahrung mit Stichwunden, aber mir scheinen sie nicht so schlimm auszusehen.«
    »Das sind sie auch nicht.« Charles beugte sich vor und betrachtete sie genauer. »Zumindest sind sie nicht verunreinigt – einer der Vorteile, wenn man von jemandem attackiert wird, der vom Fach ist.« Die letzte Bemerkung wurde halblaut geäußert, allein für Pennys Ohren bestimmt, während er sich wieder zurücklehnte.
    Sie rückte dichter an ihn. »Hat er viel Blut verloren?«
    »Nicht sonderlich, seine Bewusstlosigkeit rührt höchstwahrscheinlich vom Schock her.«
    »Aye.« Mrs. Figgs wirkte entschieden grimmig.
    »Mylord?«
    Charles blickte zur Tür, wo Norris auf der Schwelle stand. Er trug einen brennenden Kerzenhalter in der Hand, schaute zu der Gestalt auf dem Bett, dann wieder zu Charles. »Eine Wache oder was meinen Sie, Mylord?«
    »Allerdings.« Charles stand auf, drückte Penny leicht die Schulter. »Warte hier, ich bin bald zurück. Ich muss mit ihm sprechen, sobald er das Bewusstsein erlangt.«
    Penny nickte. Sie band ihren Morgenrock fester zu, dankbar für die Wärme, besonders nachdem Charles aufgestanden
war. Sie hatte zwar ihre Hausschuhe aus ihrem Schlafzimmer geholt, aber selbst warme Füße reichten nicht aus, die Kälte in ihrem Innern zu bannen.
    Als Mrs. Figgs begann, Salbe auf die Verletzungen aufzutragen und Gaze darüberzulegen, gab sie sich einen Ruck, stand auf und half der Haushälterin. Gemeinsam befestigten sie die Verbände um Nicholas’ Oberkörper. Sie merkten, dass die Haut sich trotz des warmen Wassers eisig anfühlte.
    Die

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