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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Jahren geschafft hatte, dann würde es auch jetzt nicht passieren. Schließlich war sie mittlerweile stärker und reifer geworden.
    Sie bereute nichts und bedauerte nichts, wollte nichts von dem Erlebten vermissen – nichts von dem, was zwischen ihnen entstanden war. Damals hatte sie praktisch die Flucht ergriffen, war davor zurückgeschreckt, ihn zu lieben, weil er sie nicht liebte. Nicht dieses Mal. Inzwischen verstand sie nicht nur, was Liebe bedeutete, sondern auch was es hieß zu lieben
– und wie tief das gehen und wie befriedigend das sein konnte. Sie würde auf keinen Fall freiwillig das Wunder ihrer Liebe aufgeben. Sie ganz bestimmt nicht. Wenn jemand zurückscheute, dann höchstens er.
    Aber würde er das tun?
    Sie kniff die Augen zusammen, schaute ihm wieder ins schlafende Gesicht. Sie hatte angenommen, dass er auf der Suche nach einer Affäre war, einer Geliebten für die Wochen, die er auf dem Land verbrachte. Und sie war nur deshalb in seine Arme gekommen, weil sie es für ein Arrangement auf Zeit hielt.
    Doch ihre Sicht der Dinge war falsch.
    Mit den Augen fuhr sie die Linien in seinem Gesicht nach, die sinnlichen Lippen, das kantige Kinn. In der letzten Stunde hatte sie bewusst versucht, hinter die selbst auferlegte Fassade seiner Zurückhaltung zu blicken, seine Fesseln zu lösen. Sie hatte erfahren, was sie wissen musste: Der Wolf war nicht in den Schafspelz geschlüpft. Im Gegenteil. Gleichgültig, wie er sich gab, Charles war im Grunde ein normannischer Eroberer, herrisch, beherrschend und besitzergreifend, wenigstens wenn es um sie ging.
    Warum also hatte er sich bis jetzt ihr und ihren Wünschen untergeordnet, ohne dass sie es verlangt hatte?
    Darauf gab es nur eine Antwort. Er wollte etwas von ihr - oder besser, er wollte sie.
    Der verflixte Mann umwarb sie, machte ihr den Hof.
    Diese Erklärung war das Einzige, was einen Sinn ergab, wenn sie sein Verhalten rückblickend betrachtete. Genau genommen hatte er ihr sogar gesagt, sie sei die perfekte Frau für ihn. Und es ernst gemeint, nur dass sie es nicht begreifen wollte und eine engere Bindung kategorisch ausschloss. Darum also musste er sich etwas einfallen lassen, um sie umzustimmen.
    Irgendwann demnächst würde er sie sicherlich bitten, ihn zu heiraten. Welche Antwort sollte sie ihm dann geben?

    Innerlich fluchte sie, machte ihren Gefühlen Luft, indem sie ihn finster anstarrte – doch glücklicherweise schlief er noch, und so schaute sie wieder aus der Fensterhöhle.
    Warum wollte er sie heiraten? Er hatte einige Gründe aufgezählt, die sie in seinen Augen zu einem perfekten Paar machten, aber keinen davon konnte sie wirklich akzeptieren.
    Sie liebte ihn, wusste jedoch nicht, was er für sie empfand. So ein mildes, unbeständiges Gefühl von Zuneigung, in das sich Lust und Begehren mischten, das war es nicht, was sie sich vorstellte. Da würde sie lieber den Rest ihres Lebens ledig bleiben, denn es wäre ihr unerträglich, mit ansehen zu müssen, wie diese Zuneigung verblasste und schließlich erlosch – zu erleben, dass ihre Liebe nicht länger erwünscht war …
    Solange sie nicht verheiratet waren, konnten sie in einem solchen Fall wieder getrennte Wege gehen. Anders aber bedeutete das den Untergang. Es wäre für sie kein Problem, auf Dauer seine Geliebte zu bleiben, doch in eine Ehe, die nicht auf Liebe gründete, wollte sie nicht gezwungen werden. Das kam für sie nicht infrage.
    Aber liebte er sie? Vor dreizehn Jahren war sie sich der Antwort auf diese Frage ganz sicher gewesen. Jetzt wusste sie es nicht …
    Ihre Unsicherheit fühlte sich seltsam an und zugleich echt. Nicht zu wissen, was hinter seinem Wunsch stand, sie zur Frau zu nehmen, vermittelte ihr das Gefühl, gefangen zu sein, und machte es ihr unmöglich, ihn zu akzeptieren. Deshalb fand sie es so wichtig, die Wahrheit zu erfahren – zu wissen, ob es Liebe war, was sich hinter seiner Maske verbarg.
    Um nichts in der Welt durfte diese Frage unbeantwortet bleiben. Vor dreizehn Jahren hatte sie ihren Traum begraben, ihn zu lieben und von ihm geliebt zu werden, und nie einen Ersatz gefunden. Bis er plötzlich wieder auftauchte in ihrem Leben. Allerdings hatte sie sich bislang nicht der Tatsache wirklich
gestellt, dass die einzige Option für die Zukunft, die sie kannte, nicht denkbar war ohne ihn: als seine Frau, seine Geliebte, seine Freundin.
    Jetzt allerdings, die Augen blicklos in die Ferne gerichtet, wurde sie sich dieser Realität bis ins Mark

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