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Geheimauftrag Phantom

Geheimauftrag Phantom

Titel: Geheimauftrag Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vielleicht etwas passiert.«
    »Das stimmt schon.« Tenero nickte. »Dennoch werde ich müde werden, nach einem Motiv zu suchen. Killen wie aus heiterem Himmel. Verdammt noch mal, wo gibt es denn so etwas?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    Der Leutnant nickte. »Das Monstrum haben Sie mit geweihten Kugeln vernichtet, wie Sie mir sagten. Das Phantom mit Ihrem Kreuz. Wer sind Sie, Mr. Sinclair?«
    »Jemand, der sich darauf spezialisiert hat, diese Monstren zu jagen. Sie können mich als einen Geisterjäger bezeichnen. Es ist übrigens ein Zufall, daß ich auf ein übersinnliches Phänomen gestoßen bin. Das war nicht vorgesehen.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Und ich habe es gespürt«, meldete sich Madame Sousa. »Ich wußte genau, daß etwas nicht stimmte. Es gibt Situationen, wo man Bescheid weiß. Die Karten haben es mir gesagt. Der Tod, der Sensenmann lag oben. Wissen Sie, was das bedeutet?«
    »Wir haben es erlebt«, sagte ich.
    »Eben.«
    Tenero erhob sich. »Ich werde mal nach den Schülerinnen schauen.«
    Mit einem Seitenblick auf die Rektorin meinte er: »Sie sollten dafür sorgen, daß hier anständig renoviert wird.« Er winkte mir zu. »Sehen wir uns gleich noch?«
    »Bestimmt.«
    Als er das Zimmer verlassen hatte, fragte Madame Sousa: »Was ist mit Angel geschehen?«
    »Ich kann Sie beruhigen, ihr ist nichts passiert. Nicht eine Verletzung.«
    Die Rektorin atmete auf. »Dann bin ich zufrieden«, flüsterte sie.
    »Andersherum wäre es schlimmer gewesen. Ich glaube, daß ich am meisten abbekommen habe.«
    »Das wird heilen.«
    »Natürlich, Mr. Sinclair. Es ist gut, es ist wirklich gut, daß es keine weiteren Toten gegeben hat. Ich glaube, ich hätte es nicht verkraftet, nein, das hätte ich nicht.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Wollen Sie denn noch ruhen?«
    »Das hatte ich eigentlich vor.«
    »Können Sie schlafen?«
    Ich lächelte schmal. »Sagen wir so, ich werde es zumindest versuchen. Oder wollen Sie, daß ich in Ihrer Nähe bleibe?«
    »Nein, jetzt ist doch alles vorbei.«
    »Natürlich.«
    Madame Sousa reichte mir zum Abschied noch einmal die Hand und schaute mir fest in die Augen. »Was hätten wir nur ohne Sie hier gemacht, Mr. Sinclair?«
    »Daran, meine Liebe, sollten Sie jetzt nicht denken.«
    »Es wird mir schwerfallen.«
    Den Satz hörte ich, als ich bereits an der Tür war. Ich traf noch viele Schülerinnen auf den Gängen.
    In ihren bangen Blicken lagen zahlreiche Fragen, nur traute sich niemand, mich auf irgend etwas hin anzusprechen.
    Bevor ich meinen Raum betrat, suchte ich Angel auf. Nach dem Anklopfen hörte ich ihr »Come in«.
    Sie saß im Schein einer kleinen Lampe am Tisch und trank Rotwein. Als sie meinen überraschten Blick bemerkte, hob sie nur die Schultern.
    »Danach werde ich wohl besser schlafen können, Mr. Sinclair.«
    »Das ist möglich.« Ich setzte mich auf den zweiten Stuhl. Über den Tisch hinweg schauten wir uns an. »Haben Sie den Schrecken einigermaßen verkraftet, Angel?«
    »Etwas. Bleibt es denn bei morgen?«
    Ich nickte heftig. »Ja, wir werden zurückfahren. In Zürich besteigen wir die Maschine nach London.«
    »Gut.«
    »Freuen Sie sich auf London?«
    »Jetzt ja. Ansonsten habe ich mich im Tessin sehr wohl gefühlt. Das Wetter ist hier wunderbar, einfach phantastisch. Wenn es irgendwie klappt, möchte ich in der Schweiz bleiben und studieren. Ich bin erwachsen, wissen Sie.«
    »Ihr Vater hat sich trotzdem Sorgen gemacht, als er von den schrecklichen Taten hörte.«
    »Das haben andere Eltern auch. Aber jetzt ist es vorbei.« Sie lächelte verloren und leerte den Rest Wein aus dem Glas. »Endgültig vorbei?«
    »Sie stellen es als Frage?«
    »Weil ich mir nicht sicher bin. Wissen Sie, ich kann es kaum glauben, daß es so ist.«
    »Sie werden sich bestimmt daran gewöhnen, Angel, glauben Sie mir.«
    Ich erhob mich. »So, jetzt möchte ich für den Rest der Nacht mindestens noch ein Auge zumachen.«
    »Das haben Sie sich auch verdient.«
    Auch Angel stand auf und hauchte mir einen Kuß auf die Lippen. »Danke«, flüsterte sie.
    Lächelnd verließ ich den Raum. Auf dem Flur nahm mein Gesicht wieder einen gespannteren Ausdruck an. Die Mädchen waren dabei, die Scherben zusammenzufegen. Ich hörte auch, wie ein Wagen gestartet wurde und abfuhr.
    Wahrscheinlich fuhr Leutnant Tenero zurück. Mitternacht war vorbei. Es hatte sich etwas abgekühlt, und im Park hingen noch immer die langen Dunstbahnen.
    Durch eine Seitentür gelangte ich ins Freie. Die kühle Luft

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