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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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Rabenmaske, seine Verkleidung bei rituellen Handlungen. Seine Funktion wird die eines Kultdieners bei dem gemeinsamen Opfermahl gewesen sein. Die dazugehörigen Becher und das Geschirr wurden im Mithräum Güglingen gefunden. Auch Speisereste der Kultmahlzeiten. Man bevorzugte auch hier das feine Geflügel.
    Der   II. Weihegrad: Der Bräutigam (Nymphus). Im Mosaik von Ostia erkennt man Symbole, die für die Göttin Venus stehen, und ein Öllämpchen – von denen man auch in Güglingen mehrere freilegte. Der Wechsel von Licht und Schatten spielte eine zentrale Rolle in der Liturgie. Die Kulträume waren ohne Fenster oder Lichtschächte gebaut und wurden nur durch künstliche Lichtquellen beleuchtet. In Güglingen war der Altar zur Beleuchtung von hinten durchbrochen. Das flackernde, geheimnisvoll diffuse Licht mag seinen Teil zur psychischen Beeinflussung beigetragen haben. Man nimmt an, dass es die Aufgabe des Nymphus war, das Licht in Form eines Öllämpchens während der Kulthandlung zu bringen.
    Der   III. Weihegrad: Der Soldat (Miles). Tertullian berichtet von einem Schwertritual: Der Soldat «wird bei der Aufnahme durch den Weiheakt in der Höhle, dem wahrhaftigen Heerlager der Finsternis, ermahnt, den (…) auf einem Schwerte steckenden und ihm sodann auf den Kopf gesetzten Kranz mit abwehrender Hand vom Kopf zu entfernen (…) mit den Worten: Mithras ist mein Kranz». In Güglingen wurde unter den Zeremonialgeräten ein Schwert gefunden, das diesem Ritual gedient haben kann. Das Symbol des Miles ist auch eine Leiter mit drei Stufen. Der Miles hat den dritten Grad seiner religiösen Laufbahn erreicht.
    Der   IV. Weihegrad: Der Löwe (Leo). Ebenso wie der Rabe ist derLöwe auf einem Kultbild in Bosnien dargestellt. Ein Mann mit Löwenmaske nimmt an einem heiligen Mahl teil. Es wird berichtet, dass die Mysten dabei «brüllen wie Löwen». Seine Funktion war das Darbringen des Weihrauchopfers. Der Löwe bildete eine wichtige Zwischenstufe zwischen den unteren und oberen drei Graden.
    Der   V. Weihegrad: Der Perser (Perses). Für ihn steht die Sense als Symbol für Fruchtbarkeit und Wachstum. Die im Güglinger Mithräum gefundene eiserne Pfeilspitze passt zu einem Graffito aus einem Mithräum in Dura Europos (Syrien): «Verehrung den Persern mit ihren Pfeilen». Damit sind natürlich nicht die zeitgenössischen feindlichen persischen Völker gemeint. Auch Cautopates, der Kultgefährte des Mithras, einer der beiden Fackelträger, soll für diesen Weihegrad stehen. Die gesenkte Fackel verkörpert die untergehende Sonne, den Winter, die Nacht und den Tod. Cautopates’ Skulptur fand sich auch in Güglingen.
    Der   VI. Weihegrad: Der Sonnenläufer (Heliodromus). Cautes, der Zwillingsbruder von Cautopates, wird mit erhobener Fackel dargestellt. Er verkörpert die aufgehende Sonne, den Tag und das Leben. Sein Symbol ist ein Strahlenkranz, der für den Sonnengott Sol steht. Die aufgefundene Strahlenkrone aus Eisen deutet auf eine Zeremonie zu Ehren von Sol.
    Der   VII. Weihegrad: Der Vater (Pater). Die höchste Stufe, die ein Mithras-Anhänger erreichen kann, der oberste Priester, der Stellvertreter des Mithras auf Erden. Sein Symbol ist die Opferschale. Im Sieben-Stationen-Weg heißt es: «Als Kopf der Kultgemeinschaft vollzog der Vater die Einweihung in den Kult als auch die einzelnen geheimen Kultrituale. Ihm war der vorderste Platz neben dem Kultbild vorbehalten. Davon zeugt im Mithräum II von Güglingen eine Treppe, die neben dem Altarbereich gelegen war und wohl ausschließlich der Benutzung durch den Vater diente.»
    Archäologische Funde sind also die wichtigste Erkenntnisquelle zum Mithras-Glauben. Gibt es noch weitere Indizien zum Geheimbund, die uns erlauben, seine große Anziehungskraft zu verstehen?

Mit Magie und Zauber
    Selbst Kirchenhistoriker Christoph Markschies, ordinierter Pfarrer und bis 2010 Präsident der Humboldt-Universität Berlin, kann eine gewisse Faszination nicht verbergen: «Das ist schon sehr eindrücklich, wenn Sie sich die dunklen Höhlen vorstellen und hinten am Ende der Höhle das Bild, wie Mithras den Stier tötet. In bunten Farben. Ein tief beeindruckender Kult.»
    Was passierte in den dunklen Höhlen? Wie in einem Puzzle setzen sich die Elemente zusammen, die uns einen Einblick geben in den vermutlichen Ablauf der Zeremonien.
    In den abgeschotteten Tempeln trafen sich die Anhänger eines Kultes, der ihnen ein schönes Leben nach dem Tod verhieß. So waren Leben und Tod

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