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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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«Höhlen» waren bekannt, aber nicht, was darin passierte. Vergleichbar den Freimaurern heute, auch ihre Tempel stehen mitten in den Städten, aber an den Zeremonien teilnehmen dürfen nur die Mitglieder und Eingeweihten. Und wie heute bei den Freimaurern wurden nur Männer als Mysten aufgenommen. Auf den Adepten warteten Reinigungsrituale, Prüfungen und Mutproben. Der Begriff Adept wird heute noch in den Logen und Initiantenorden wie Gold- und Rosenkreuzer verwendet. Die erregenden Kultszenen, das Nachspielen der Mithras-Legende, wurden nur von den Mysten verstanden. Das heilige Opfermahl verband sie mit der Gemeinschaft – und ihrem Gott. Die Rituale unterlagen absoluter Schweigepflicht.
    Die Verbote des Ausplauderns wurden über die Jahrhunderte so genau eingehalten, dass wir keine authentischen schriftlichen Zeugnisse von den geheimnisvollen Vorgängen haben. Nur christliche Empörungsschriften geben Hinweise auf die Abläufe, aber sie sind dort naturgemäß als böser, verdammenswerter Götzendienst mit sexuellen Orgien beschrieben. Bleiben also vor allem die Ergebnisse archäologischer Ausgrabungen als Zeugen. Und da hilft beträchtlich, dass alle Mithras-Tempel nach dem gleichen Schema errichtet wurden. Die Grabungsergebnisse sind so übereinstimmend, dass ein Mithras-Tempel leicht identifiziert werden kann.
    Oft weisen überlieferte Namen wie Heidenhöhle oder -kapelle den Weg. Oder noch einfacher – wie in Schwarzerden an der A62 – kann man der «Mithras-Straße» zum alten Heiligtum folgen. Derpersisch-römische Gott war dem Mythos nach aus dem Fels geboren und hatte in einer Höhle den Stier überwunden. Deswegen der Bezug zu steinernen Höhlen, in denen er verehrt wurde. War eine gerade nicht zur Hand, tat es auch eine entsprechend große Felsgrotte wie in Schwarzerden an der Grenze zwischen Saarland und Rheinland-Pfalz oder Aushub von Erde wie in Stockstadt am Main. Die Wissenschaftler unterscheiden entsprechend zwischen in Felsenhöhlen integrierten oder an Felsen angesetzten Bauten (Felsentempel) und künstlichen, kellerartig angelegten Bauten (Kellertempel).
    Und Mithras macht Archäologen glücklich: Seine Tempel sind die einzigen kultischen Bauten in römischer Zeit, die von den Ausgräbern auch ohne Funde von Bildnissen, Weiheinschriften oder rituellem Inventar sicher bestimmt werden können. Mithras-Forscher Andreas Hensen erklärt, warum: «Diese Sicherheit gründet insbesondere in zwei Merkmalen: Grundriss, Proportionen und innere Gliederung des Gebäudes folgen offensichtlich einem Grundschema. Hinzu kommt, dass die Mithräen hinsichtlich ihrer Erhaltungschancen einen deutlichen Vorteil gegenüber anderen Heiligtümern besitzen: Da sie in der Regel vertieft im Boden oder verborgen in einer Höhle angelegt wurden und bald nach ihrer Aufgabe durch Zerstörungsschutt, eingeschwemmtes Erdreich oder durch eine Nutzung als Abfalldeponie verfüllt wurden, blieben die baulichen Befunde sowie die Elemente der Tempelausstattung über die Jahrhunderte hinweg verhältnismäßig gut geschützt.» Und deswegen werden bis heute fast jährlich aus dem gesamten Imperium Romanum Neuentdeckungen von Mithras-Heiligtümern gemeldet.
    Das unverwechselbare architektonische Schema, die günstigen Erhaltungsbedingungen und oft zahlreichen Ausstattungselemente erlauben also eine leichte Identifikation. Die typischen charakteristischen Merkmale erkennen wir im Kellertempel am Rand eines Legionslagers von Stockstadt. Den Archäologen gelang es, eine beinahe vollständig erhaltene Kultausstattung freizulegen. Präzise können wir den Zeitpunkt des Tempelbaus bestimmen. Die Stiftungsinschrift gibt das Jahr 210 an. Bereits 1858 wurde das römische Kastellzur Sicherung der «nassen» Grenze, des Mainlimes, entdeckt. Die jahrzehntelangen Ausgrabungen beim Bau einer Papierfabrik enthüllten gleich zwei typische Tempelbauten des Gottes. Und der war tolerant: Auch andere Götter wurden in seinem Heiligtum verehrt, keltische und römische, das belegen die hier entdeckten Bildnisse und Weihealtäre. Ein ganzer Götterhimmel war in den beiden Mithras-Heiligtümern vertreten, wie die Archäologen in jahrelanger mühevoller Kleinstarbeit herausfanden. Die Ausstattungen waren zertrümmert, die Tempel angezündet worden.
    Es handelt sich immer um einen rechteckigen Bau mit ein bis zwei Vorräumen. Der Eingang war oft seitlich, damit man nicht gleich auf den Gott schauen konnte. Der eingetiefte steinerne Kultraum in Stockstadt

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