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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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angewiesen.
    1926 wurde im hessischen Dieburg, 15 Kilometer östlich von Darmstadt, in einer Baugrube ein Mithräum mit dem heute weltberühmten doppelseitigen Mithras-Stein entdeckt. Obwohl in fünf Teile zerschlagen, konnte das um die Längsachse drehbare Kultbild aus Sandstein wieder zusammengefügt werden. Seine schönen und reichhaltigen Abbildungen von außergewöhnlicher Qualität stellen verschiedene Szenen aus der Mythologie des Mithras-Kultes dar. Mithras als Jäger mit fliegendem Mantel, Vertreter Sols auf Erden, überwältigt den Stier, das Böse. Aus der Schwanzspitze des getöteten, geopferten Stiers wächst ein Ährenbündel als Zeichen der Fruchtbarkeit. Schließlich nehmen im letzten Bild Mithras und Sol, auf dem Fell des geopferten Stiers liegend, das Kultmahl ein, dann verschwindet Sol gen Himmel. Der Mithras-Stein ist im DieburgerMuseum Schloss Fechenbach zu bewundern. Obwohl es aufgrund des Schweigegebots keine authentischen Zeugnisse gibt, können wir davon ausgehen, dass diese heilige Legende in den Zeremonien nachgespielt wurde.
    Die Einweihungszeremonie des Mysten war wohl in Erinnerung an den orientalischen Gott mit sinnlichem Spektakel wie Rauch und Feuer, Licht und Dunkelheit, Beschwörungen und Musik verbunden und konnte auch schon mal schiefgehen, wie das Beispiel des Kaisers Commodus zeigt. Kaiser Marc Aurel und sein Sohn Commodus waren eifrige Mithras-Anhänger. Wobei es der aus dem Film «Gladiator» bekannte Commodus zu weit trieb: Bei einem Einweihungsritual, in dem das Töten ähnlich wie bei den Freimaurern nachgestellt wird, hat er in dem aufgeführten sakralen Drama einen Menschen tatsächlich erstochen und den Anschein des Schreckens nicht wie sonst üblich nur gespielt. Für das rituelle Spiel mit dem Tod gibt es handfeste archäologische Beweise, wie ein Fund aus dem Mithräum von Riegel am Kaiserstuhl zeigt: Ein eisernes Schwert, bestehend aus Griff und Spitze, wurde freigelegt, das, richtig am Körper platziert, so aussieht, als habe es den Probanden durchbohrt. Eine Scheinhinrichtung. Das Trickschwert war vermutlich die erforderliche Requisite für diese Theatralisierung. Solche Riten deuten auch die Fresken in einem Mithräum von Capua an, die einen nackten, knienden Mann zwischen zwei Agierenden mit orientalischer Mütze zeigen – mit verbundenen Augen und gefesselten Armen den (Schein-)Tod erwartend.
    Eisernes Kultschwert zur Scheinhinrichtung
    Im Vorraum des Mithräums von Riegel fand man neben dem eisernen Ritualschwert eine gesamte Kultausstattung wie Trinkbecher, Speisegeschirr, Lampen, Schlangenterrinen, eine Spardose und zahlreiche, zum Teil ineinander gestapelte Räuchergefäße. Nicht nur Geschirr und Kultrequisiten wurden in den Vorräumen gelagert, hier fand auch die Zubereitung des Mahls statt. Häufig konnten von den Ausgräbern Gruben mit Speiseabfällen direkt neben dem Tempeleingang nachgewiesen werden.
    Das gemeinsame Opfermahl war von zentraler Bedeutung für die Verbindung mit dem Gott, aber auch mit der Gemeinschaft. Und die Zoologen können uns seit der Entdeckung des Tempels von Tienen (Belgien) sogar sagen, was die Lieblingsspeise der Mysten war: junge Hähne.
    Wie heute bei den Freimaurern und Rosenkreuzern gab es verschiedene hierarchisch aufsteigende Weihegrade, die in verborgenen Initiationsriten im Tempel verliehen wurden. Alles beginnt mit dem Raben.

Der Sieben-Stufen-Weg der Einweihung
    Wir können ihn noch heute gehen, den Weg der sieben Weihegrade, zwischen Heilbronn und Pforzheim. Erst in den vergangenen Jahren wurden in Güglingen zwei zeitgleich genutzte Mithräen ausgegraben, wovon eines rekonstruiert wurde und besichtigt werden kann. Aufsehen erregte die intakte Ausstattung des Kultraums mit Altären und Weihesteinen, die bei der Zerstörung durch einen gezielt gelegten Brand unter der tonnenschweren Decke gut erhalten blieb. Der Tempel war von einem hohen, dichten Bretterzaun umgeben, wohl als Schutz vor neugierigen Blicken. Als Zeremoniengeräte fanden sich unter anderem ein Kultschwert und eine Strahlenkrone ausEisen. Im ebenerdigen Vorraum konnten die Gläubigen ihre Alltagskleidung ablegen und sich in das tieferliegende Heiligtum begeben. Dabei waren die Ränge streng hierarchisch gegliedert.
    Die archäologische Freilichtanlage führt in die Stufen der Einweihung mit kurzen prägnanten Texten ein: Der Rabe (Corax) ist der unterste Grad. In einem Mithräum in Bosnien entdeckte man das Relief eines stehenden Mannes mit

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