Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)
treiben prächtige Blüten. So soll Präsident Harry S. Truman «Majestic 12» ins Leben gerufen haben – eine selbstverständlich geheime Organisation, die sich mit UFO-Dokumentation beschäftigt. Ist also doch etwas dran an der Alien-Story? Graphologische Gutachten haben ergeben, dass zumindest eine Unterschrift Trumans gefälscht ist. Präsident Dwight D. Eisenhower soll sogar einen Deal mit Besuchern vom Zeta-Reticuli-Sternensystem gehabt haben: Die Außerirdischen dürfen die Landebahn und andere Einrichtungen von «Area 51» zu Untersuchungen an Menschen und Tieren nutzen; im Gegenzug erhalten die USA Einblick in die sensationelle Technik der Stellar-Wesen. In diesem Zusammenhang wird wieder eine Spezialtruppe «MJ-12» genannt, die sich mit den Funden von Roswell beschäftigt und der Militärs, Wissenschaftler und Regierungsvertreter angehören. Die 1984 aufgetauchten Dokumente, die Eisenhowers Initiative belegen sollen, sind allerdings umstritten, aber auch nicht eindeutig als Fake zu identifizieren. 1988 brachte der amerikanische Sender CBS zwei angebliche Mitglieder dieser Organisation vor die Kameras. Sie bestätigten die Vorfälle von Roswell und die Area- 51-Story . Da sie unter Pseudonymen auftraten, ist ihre wahre Identität bis heute ungeklärt. Man kann ihnen glauben oder eben nicht. Da haben Experten mit einem «Filmdokument» leichteres Spiel, als 1995 der britische Musikfilmer Ray Santilli vermeintlich sensationelles Exklusivmaterial veröffentlicht. Er will es vom ehemaligen Army-Kameramann Jack Barnett für 150 000 Dollar erworben haben. Barnett habe 1947 die Obduktionen der Alien-Leichen durch US-Militärärzte im Auftrag der Luftwaffe gefilmt. Der 16-Millimeter -Film zeigt in schwarz-weiß, wie Mediziner in Schutzkleidung Organe entnehmen, eine offene Wunde im rechten Oberschenkel untersuchen und den Schädel öffnen. Angeblich handelt es sich bei diesem Material um Filmteile minderer Qualität, die Barnett nach Abgabe der übrigen Bilder zur Überarbeitung zurückgehalten habe. Danach habe sich niemand mehr dafür interessiert.
Als Fälschung entlarvt: angeblicher Außerirdischer im Obduktionsraum inklusive Wandtelefon mit Spiralkabel, das erst später auf den Markt kommt
Dass ein Jack Barnett in keinem Personalverzeichnis steht und auch sonst nirgends zu finden ist, stört zunächst nur wenige Skeptiker. Er sei untergetaucht, weil sein Handeln ungesetzlich gewesen sei, kontern die Alien-Anhänger. Die Medien stürzen sich auf das Sensationsmaterial. Santillis Aufnahmen werden von Fernsehsendern in etwa 30 Ländern ausgestrahlt. Doch der anfänglichen Euphorie folgt bald Ernüchterung. Pathologen kritisieren das laienhafte, nicht fachgerechte Sezieren – für Experten ein deutlicher Hinweis auf ein Fake, aber ein schwaches Argument in den Augen der begeisterten Alien-Fans. Immerhin ergeben technische Prüfungen, dass das Zelluloid aus dem Jahr 1947 stammen kann. Doch bald entlarvt ein banales Detail den Film unwiderlegbar als Fälschung: ein Wandtelefon mit Spiralkabel, entworfen von Henri Dreyfuß, erst ab dem Jahr 1956 auf dem Markt und dennoch gut erkennbar im Obduktionsraum angebracht. Dieser Widerspruch lässt sich nicht auflösen. Santilli gibt schließlich zu, den Film 1995 selbst gedreht zu haben, allerdings anhand des schadhaften Originalmaterials. Dieses jedoch gibt er nicht heraus, sodass erhebliche Zweifel bleiben. Trotzdem glauben nach einer CNN-Umfrage immer noch 80 Prozent der Amerikaner,dass die US-Regierung Kenntnisse über Außerirdische besitzt, doch dieses Wissen geheim hält. Immerhin hat sie im Laufe der Jahrzehnte mehrere Untersuchungen in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse in dicken Berichten zu dem Urteil gelangen, dass es keine Havarie von fliegenden Untertassen in Roswell gegeben habe. Allerdings bleibt die Frage, weshalb von offizieller Seite zum Roswell-Zwischenfall immer wieder unterschiedliche, teils leicht als falsch zu erkennende Lösungen des Rätsels in Umlauf gebracht wurden. Vertuschung der Besuche aus dem All und der damit verbundenen dunklen Machenschaften von Regierung und Militär sei das Ziel eines kleinen konspirativen Geheimzirkels, mutmaßen Verschwörungstheoretiker. Tatsächlich riecht es stark nach bewusster Irreführung der Öffentlichkeit und Geheimniskrämerei. Doch sind es wirklich Aliens, die nicht publik werden sollen? Was könnte die US-Regierung sonst verbergen wollen?
Irrgarten für Fortgeschrittene
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