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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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haben.
    Der Vormarsch der «Soldaten Christi» geschieht heimlich, still und leise, ganz im Sinne Escrivás, der seinen Anhängern die Worteins Aufgabenheft schrieb: «Ich habe dir die Bedeutung der Diskretion ans Herz gelegt. Vielleicht ist sie nicht die Spitze deiner Waffe, aber zumindest der Griff.» . («Der Weg», 655) Stellt sich bloß die Frage: Wenn Diskretion nicht das Schwertblatt ist, was ist es dann? Und gegen wen wendet sich die Waffe? Wie vernichtend sind die Hiebe, die sie austeilt?

    14. September 2005: Papst Benedikt   XVI. segnet die fünf Meter große Statue Escrivás nach ihrer feierlichen Enthüllung in einem Alkoven des Petersdoms.
    Wer versucht, in die weltliche Basis des Opus Dei vorzudringen, stößt ins Leere. Die einzigen sichtbaren Teile der Organisation sind die Zentren, die mit Genehmigung des Bischofs in den Diözesen errichtet werden. In diesen Kaderschmieden erhalten die Mitglieder ihre religiöse Unterweisung zur «Alltagsheiligung».
    Die darunterliegende Ebene der apostolischen und korporativen Werke hat formalrechtlich nichts mit dem Opus Dei zu tun. Weder Studien- noch Universitätszentren, Wohnheime, Kulturzentren, Gymnasien oder andere Bildungseinrichtungen weisen in ihren Satzungen eine Verbindung mit dem Opus Dei auf. Stets heißt es, das Werk würde lediglich die geistliche Betreuung durchführen.
    Noch schwieriger ist es, die Stiftungen zu enttarnen, zu deren Gründung Opus-Dei-Mitglieder angehalten werden. Denn die Stifter machen im Allgemeinen ihre Mitgliedschaft nicht bekannt. «Das System arbeitet perfekt im Sinne von Opus Dei. Nach außen kann sie als rein spirituell wirkende Glaubenseinrichtung auftreten, die quasi nichts besitzt außer ihren Auftrag Gottes», sagt Peter Hertel. «Natürlich kostet der Apparat eine Menge Geld. Das kommt u.   a. von den Stiftungen, die selbstverständlich nur im Sinne des Opus Dei tätig sind. Werden Unregelmäßigkeiten bekannt, kann das Gotteswerk leicht jegliche Verbindung abstreiten. Denn schließlich kann sie ja nichts dafür, wenn einige ihrer Schafe sich verirren.»
    Ein aktuelles Beispiel für die Vorgehensweise des Opus Dei in Deutschland: Seit Jahren will es in Potsdam ein Jungengymnasium gründen. Zum Hintergrund: Höhere Schulen sind eines der bevorzugten Reviere des Opus Dei, um nach potenziellen Mitgliedern für das Werk zu fahnden. Denn das Werk konzentriert sich bei seiner Suche nach «berufenen» Kandidaten besonders auf intellektuelleMilieus. Wie üblich tritt das Opus Dei auch in Potsdam nicht als Körperschaft in Erscheinung. Stattdessen sorgt die Opus-Dei-nahe «Fördergemeinschaft für Schulen in freier Trägerschaft e.   V.» dafür, dass Supernumerarier die «Initiative Freie Schulen Brandenburg» gründen. In der Fördergemeinschaft, die zusammen mit der Initiative eine gemeinnützige GmbH bildet, geben jedoch Opus-Dei-Mitglieder den Ton an. 60 Prozent der Gmb H-Anteile sind in der Hand der Fördergemeinschaft, 40 Prozent gehören interessierten Eltern.
    Nach außen wird die zukünftige Rolle des Opus Dei systematisch klein gehalten. Das Werk bescheidet sich wieder darin, lediglich die seelsorgerische Betreuung übernehmen zu wollen. «Die Schulinitiative in Potsdam ist keine Initiative der Prälatur Opus Dei. Antragsteller ist die Fördergemeinschaft für Schulen in freier Trägerschaft, die auch ein Mädchengymnasium in Jülich verantwortet. In beiden Initiativen engagieren sich eigenverantwortlich Mitglieder der Prälatur», heißt es auf der Homepage der Stiftung Freie Schulen Berlin-Brandenburg.
    Wie lange wird diese Zurückhaltung noch andauern? Nach jahrelangem politischen Streit unterliegt Anfang 2013 das Land Brandenburg vor dem Bundesverfassungsgericht letztinstanzlich, die Gründung eines Jungengymnasiums zu verhindern. Gesucht wird jetzt ein Baugrundstück – und geplant ist auch ein Mädchengymnasium. Wie heißt es bei Escrivá? «Die Ebene jener Heiligkeit, die der Herr von uns erwartet, ist durch diese drei Punkte zu bestimmen: heilige Unnachgiebigkeit, heiliger Zwang und heilige Unverschämtheit.» . («Der Weg», 387)

Die langen Arme des heiligen Kraken
    Natürlich ist ein Jungengymnasium nur ein winziger Baustein im Glaubensgebäude Opus Dei. Aber auch der kostet Beträge im zweistelligen Millionenbereich. Einen großen Teil der Kosten scheint die Fördergemeinschaft decken zu wollen. Doch woher stammt das Geld, mit der sie die Schule realisieren will?
    Korporative Einrichtungen des

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