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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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wollten so die Menschen aller Nationen in eine einzige Bruderschaft vereinigen. Sie taten sich mit den ‹Rittern des heiligen Johannes zu Jerusalem› zusammen, die sich dann im Abendlande Freimaurer nannten.»
    Ramsay adelt mit diesen Worten eine bis dahin recht unbedeutende, aber nun immer wichtiger werdende Subszene der Freimaurerei. In ihr wird ernsthaft daran geglaubt, die Logen stünden in einer direkten Nachfolge mythenschwangerer Ritterbünde. Die Anhänger dieses «Neo-Rittertums» lassen sich von der geheimnisvollen Welt der als Gotteslästerer verfemten Templer inspirieren – zum Entsetzen der katholischen Kirche. Die Logen werden in den Jahren nachRamsays Rede mehr und mehr zu «Sanktuarien okkulter Bestrebungen» voller Mystik und angeblich uralter, bis in biblische Zeiten zurückreichender Traditionen. In der Freimaurerei wimmelt es nun vor neuen Hierarchiestufen mit hochtrabenden Titeln und phantastischen Kostümierungen. Sie verwandeln auch den biedersten Kaufmann in einen beeindruckenden Schwertträger. Diese «Show-Freimaurerei» nährt den Vorwurf der Gegner, die Freimaurer seien Geheimbündler mit finsteren Absichten.
    Auch für die Freimaurerei hat diese neue Strömung fatale Auswirkungen. Sie bringt zwar viele neue Mitglieder, zerstört aber die rituale Einheit. Das klare Drei-Stufen-Modell der Johannismaurerei wird durch die sogenannten Hochgradsysteme mit ihren verwirrend vielen Hierarchiestufen aufgelöst. Sie werden heute noch von den Logen des «Alten und Angenommenen Schottischen Ritus» zelebriert. Damit nicht genug: Von Rängen bestehender Hochgradsysteme abzweigend, werden im Laufe der Jahre weitere Systeme entwickelt, die wiederum die schon bestehenden beeinflussen. Dieses kreative Chaos prägt die Freimaurerei bis heute – trotz mehrfacher Bemühungen, wieder zur ursprünglichen Einheit zurückzukehren. Viele Logen glichen damals «templerischen Erlebniswelten» – und einige Freimaurergrade stehen bis heute in dieser Tradition.
    Doch ist damit automatisch der Beweis erbracht, dass es keinerlei Berührungspunkte zwischen der Freimaurerei und den sagenumwobenen Tempelrittern gibt?

Von den Wüsten Palästinas in die Nebel Schottlands
    Die Grafschaft Argyll im Westen des schottischen Hochlandes, Anfang des 14. Jahrhunderts: Eine Flotte nähert sich der felsigen Küste des Hochlandes im Norden der britischen Insel. An Bord der Schiffe: Tempelritter aus Frankreich. Sie sind auf der Flucht vor Verhaftung, Folter und den Scheiterhaufen der Inquisition. Denn in Frankreich, wo der Orden der Templer schon immer die größte Macht besitzt und in dessen Hauptstadt Paris ihr Hauptquartier liegt, ist es König Philipp   IV. gelungen, den als unbesiegbar geltenden Ritterbund durch eine Intrige zu zerschlagen.
    Die Tempelritter haben sich in den 200 Jahren zuvor als Mönchskrieger auf den Kreuzzügen im Heiligen Land einen legendären Ruf erworben. Als die Kreuzfahrerstaaten Ende des 13. Jahrhunderts verlorengehen, konzentrieren sich die Templer darauf, Handels- und Finanzgeschäfte zu betreiben. Der wirtschaftliche Erfolg der elitären Kriegerkaste ruft bald mächtige Neider auf den Plan. Philipp   IV. entdeckt die einzige Schwachstelle des aufgrund seiner Nähe zum Papst als unantastbar geltenden Ordens: Der König wirft ihm Ketzerei vor. Denunzianten berichten von Teufelsanbetung, Hostienschändung und perversen sexuellen Praktiken. Im Oktober 1307 fallen Philipps Soldaten über die Templer her, verhaften Dutzende von ihnen und stürmen ihr Hauptquartier in Paris. Der politisch schwache Papst Clemens   V. wird von den Aktionen des Königs überrumpelt und lässt die Templer im weiteren Verlauf der Ereignisse fallen. Philipp ist ein zutiefst gläubiger Mensch, der möglicherweise tatsächlich glaubt, was ihm über die Templer zugeflüstert wird. Aber es geht ihm natürlich auch um Geld und Besitz. Doch der Legende nach sei es den Rittern gelungen, im letzten Augenblick ihre Reichtümer aus Paris zu evakuieren und auf Schiffe im Hafen von La Rochelle verladen zu lassen, die Kurs auf Schottland nehmen. Dort herrscht König Robert   I. Weil er vom Papst mit dem Kirchenbann belegt ist,macht ihn das gewissermaßen zum natürlichen Verbündeten der Tempelritter.
    Die Frage ist jedoch: Bestanden die Reichtümer der Templer wirklich aus Gold, Silber und Edelsteinen? Oder handelt es sich beim Schatz der Templer gar nicht um irdische Güter? Möglicherweise ist die ganze Legende von der Flucht

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