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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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Führung des Freimaurers Maximilien de Robespierre fällt 1793 nicht nur der König zum Opfer. Noch im gleichenJahr wird auch der Kopf des Großmeisters der Großloge «Grand Orient de France», Louis-Philippe d’Orléans, vom Rumpf getrennt. Insgesamt werden während der Revolution Hunderte Freimaurer enthauptet. Es ist eine brutale Ironie der Geschichte, dass dies mit Hilfe eines mechanischen Fallbeils geschieht, das ein Logenmitglied ersinnt: Joseph Ignace Guillotine, Mitbegründer des «Grand Orient» und Mitglied in «Les Neuf Sœurs». Unterm Strich ist die Wirkung der Französischen Revolution auf die Logen also verheerend. Die französischen Freimaurer helfen zwar mit, das Rad der Geschichte in Bewegung zu setzen. Aber die Richtung zu bestimmen, in die es letztlich rollt, übersteigt ihre Macht.
    Verschwörungstheoretiker sehen das jedoch völlig anders. Für sie offenbart die Französische Revolution die wahren Ziele der Freimaurer: den Aufbau eines von Logen beherrschten Staates, wie er jenseits des Atlantiks wenige Jahre zuvor bereits Realität geworden ist – durch einen Krieg, der von Freimaurern ausgelöst, geführt und gewonnen wurde.

Brüder, zu den Waffen! Die Gründung der USA
    Die britischen Kolonien in Nordamerika im Herbst des Jahres 1772 gleichen einem Pulverfass. Immer wieder ist es in den letzten Monaten zu militanten Aktionen von Kolonisten gekommen. Federführend ist dabei eine Gruppe namens «Sons of Liberty» . (Söhne der Freiheit), von denen einige auch Mitglieder der «St Andrew Lodge» in Boston sind. Im November des Jahres 1772 verzeichnet diese Loge auffällig oft eine geringe Beteiligung ihrer Brüder an den Versammlungen. Am 16. Dezember verlegt die Loge ihr Treffen auf den nächsten Abend. Der Grund der Vertagung wird verschlüsselt im Protokollbuch vermerkt. Über eine ganze Seite erstreckt sich der Buchstabe T. Was dieFreimaurer in den Wochen zuvor von ihrer Loge in der «Green Dragon Tavern» fernhält, sind die Vorbereitungen für den Startschuss zur amerikanischen Revolution: die Boston Tea Party.
    An jenem Donnerstagabend stürmen mindestens 50 als Mohawk-Indianer verkleidete Kolonisten im Hafen von Boston die «Dartmouth», ein Schiff der East India Company. Unter ihnen sind mindestens zwölf Freimaurer der Bostoner Loge. Aus Protest gegen die ungerechte Abgabenpolitik der britischen Krone werfen sie 342 Teekisten über Bord. Die «St Andrew Lodge» verzeichnet nach der Stürmung des Schiffes einen signifikanten Mitgliederzuwachs – wohl weil ihre Mitglieder unter den Aufrührern ordentlich Eindruck machen. Von der Freimaurerei scheint man noch einiges erwarten zu können. Zu Recht, wie sich im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg herausstellt. Nach langen Kämpfen siegen nicht nur die Kolonisten triumphal, sondern auch die Ideale der Freimaurer – wie ein Blick auf ein Ereignis zeigt, das sich 20 Jahre nach dem Zwischenfall im Hafen von Boston abspielt:
    Am 18. September 1793 überquert George Washington, Kriegsheld und erster Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, den Fluss Potomac an jener Stelle, an der sich heute die wohl wichtigste Stadt der Welt erstreckt: Washington D. C. Damals ist die Hauptstadt der Supermacht USA eigentlich nur Sumpfland, das gerade erst urbar gemacht wird. Am Ufer angelandet, ist Washingtons Ziel ein kleiner Hügel. Den Weg dorthin auf einem kaum Straße zu nennenden Pfad beschreitet der Präsident nicht allein. Die Lichtgestalt der amerikanischen Revolution flankiert eine große Eskorte «voller feierlicher Würde, von Musik, Trommelwirbel, wehenden Fahnen und dem Jubel der Zuschauer begleitet». Washingtons Begleitung besteht nicht aus Soldaten. Auch nicht aus Abgeordneten oder Mitgliedern seiner Regierung, sondern aus Freimaurern. Sie wollen einem Ritual ihres Triumphs beiwohnen. Auf dem ungefähr 30 Meter hohen Hügel angekommen, legt der US-Präsident unter den Augen der begeisterten Öffentlichkeit im vollen Ornat eines Mitglieds der Großloge von Maryland den Grundstein für das Kapitol, das prachtvolle Machtzentrum der US-Demokratie : Winkel, Lot und Wasserwaage werden angelegt, um den perfekt geschnittenen Stein auszurichten. Washington lässt Getreidekörner aus seiner Hand auf den Stein rieseln, Wein aus einer Karaffe darüberfließen und anschließend Öl. Alles getreu freimaurerischer Tradition. Und niemand nimmt Anstoß daran. Kein geifernder Konservativer, kein Evangelikaler pöbelt gegen die Freimaurer, die

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