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Geheimcode F

Geheimcode F

Titel: Geheimcode F Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Juergen u Swennen Klauss
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Umrisse der Aufnahmen waren deutlich zu erkennen. »Damit kriegen wir den Alten doch noch hinter Gitter!« freute sich Tobias. »Gut, daß Fabiola die Fotos von den gefangenen Tieren im Keller des Generals gemacht hat! Das beweist endgültig, daß er ein Tierfänger ist!« überlegte Françoise. Sie hielt das fertig entwickelte und fixierte Foto ins Licht. »Alles da!« — »Gut, dann bringen wir die Fotos mal zu Fabiola. Die ist ohnehin schon ganz gespannt!« Tobias sammelte die verschiedenen Aufnahmen ein. »Ich hoffe nur, daß die französische Polizei das als Beweis anerkennt!«

    Ein wenig außer Atem stießen Rica und Alain wieder zur fröhlichen Geburtstagsrunde. Neugierige Blicke verfolgten sie bis zu ihrem Platz. Rica trug noch immer die herrliche Brautrobe, und auch Alain gefiel sich in seinem Frack so gut, daß er ihn nicht ablegen wollte. Alains Mutter musterte ihn eingehend und meinte: »Sag, hast du nicht etwas vergessen?« Alain sah einen Moment aus wie das leibhaftige schlechte Gewissen. »Nein, wieso?«
    »Nun, man fragt doch seine Eltern, wenn man heiratet!« mischte sich Madame Duffy ein. Beide mußten über sein komisches Gesicht lachen. Rica merkte von alledem nichts, sie war ganz in ihrem schauspielerischen Element. Alle bewunderten sie, und sie fühlte sich in ihrer neuen Rolle ausgesprochen wohl. Sie packte einige Köstlichkeiten auf ein Tablett und meinte: »Ich gehe nur schnell einmal zur Signora.« Fabiola empfing sie freundlich lächelnd. Alle waren so lieb und hilfreich zu ihr. Erst vorhin hatte Anastasia sie besucht, und Françoise war auch ein Schatz. Sie war beruhigt, gut versorgt und um eine große Sorge erleichtert, seit Françoise mit ihrer Zentrale Verbindung aufgenommen und einen kurzen Lagebericht gegeben hatte. Jetzt konnte sie sich zurücklehnen, pflegen lassen, gesund werden. Wenn die französische Polizei auch noch die Fotos als Beweis anerkennen würde, wäre die Aktion trotz einiger Kopfschmerzen doch noch ein Erfolg!
    »Danke, meine Liebe.« Der Anblick des köstlichen Menüs weckte ihre Lebensgeister.
    »Schade, daß du nicht bei meiner Geburtstagsfeier dabeisein kannst«, bedauerte Rica. »Du siehst glücklich aus.« Fabiola musterte Ricas ungewohnten Aufzug und lächelte nachdenklich. »Hast wohl geheiratet?« Rica spürte, wie sie rot wurde. »Es ist der schönste Geburtstag, den ich je hatte«, antwortete sie lachend und warf einen Blick auf die Uhr: »Ich muß wieder zu den anderen. Schlaf ein bißchen, das tut gut.« Fabiola lächelte: »Ich bin in Gedanken mit dabei. Viel Spaß noch!« Gut, daß alles so glimpflich abgelaufen war. Die Kinder hätten ja auch zu Schaden kommen können. Mit dem guten Gefühl, etwas geleistet zu haben, schlummerte Fabiola friedlich ein.

    Im Haus war die Hölle los: Viele Freunde aus dem Ort, Kinder, Hunde und Katzen hatten sich zu einem Geburtstagstänzchen eingefunden. Aus den Lautsprechern knarrte ein altes, romantisches Chanson, und Rica schwebte in Alains Armen gerade in den siebten Himmel.
    » Grandmère liebt diese altmodischen Lieder«, erklärte Alain. »Habt ihr auch was Modernes?« fragte Rica, der die Sache ein bißchen zu kitschig wurde. »Aber ja!« Alain legte eine neue Platte auf. Laute Rock ‘n’ Roll-Musik röhrte los. Rica wirbelte herum. Mitten im schönsten Tanzvergnügen wurde Alain zum Telefon gerufen. Tobias stolperte auf seine Schwester zu. »Darf ich zur Abwechslung mal?« fragte er und verbeugte sich übertrieben höflich. Rica nahm ihn an der Hand. »Okay, Brüderchen, dann leg mal los!«
    Alain erkannte sofort Carmens Stimme. Sie klang aufgeregt, verärgert. Verdammt, ja richtig, im Trubel der Ereignisse hatte er Carmens Rückkehr völlig vergessen. Nun stand sie schon seit einer Stunde am Bahnhof, bestellt und nicht abgeholt... Alains schlechtes Gewissen regte sich. Er flüsterte einige Entschuldigungen und sauste mit seinem Motorrad los, um seine Freundin abzuholen. Rica verfolgte seine überstürzte Abfahrt aus den Augenwinkeln, nahm seinen Aufbruch aber nicht weiter wichtig. Vielleicht mußte er noch dringend etwas besorgen...
    Er würde sicher gleich wiederkommen. Schließlich hatte er sie mitten im schönsten Rock ‘n’ Roll stehenlassen. Einen halben Tanz war er ihr also noch schuldig... Inzwischen waren genügend andere Tanzpartner da, zur Not auch Bruder Tobias, der gar keine so schlechte Figur dabei machte.

    Aus der wilden Party war ein romantisches Gartenfest geworden. Die Musik spielte

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