Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimcode F

Geheimcode F

Titel: Geheimcode F Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Juergen u Swennen Klauss
Vom Netzwerk:
krochen schon verstört im Garten herum, würden sich sehr bald in der Wildnis verteilen und dann jämmerlich zugrunde gehen. Das war dem großen Tierfänger aber herzlich egal. Wenn er nur selber seinen Hals aus der drohenden Schlinge rettete! Er begann, ein fröhliches Liedchen pfeifend, die Käfige der Tiere zu Brennholz zu zersägen.

    Françoise erklärte es den Polizisten zum zweiten Mal. »Sie hat es uns doch gesagt, daß sie zu einer internationalen Tierschutzorganisation gehört und sich bei den Gangstern nur eingeschlichen hat!« Der Polizist schüttelte den Kopf: »Und warum ist die feine Dame dann abgehauen, wenn sie eigentlich unschuldig ist?« Rica baute sich in voller Größe vor dem Ordnungshüter auf: »Na, sie wird den General fangen wollen, der euch durch die Lappen gegangen ist!« Ungerechtfertigte Anschuldigungen konnte sie auf den Tod nicht ausstehen. »Der General hat nämlich all die Tiere geklaut, die in letzter Zeit verschwunden sind. Und unseren Hund hat er fast totgeschossen!« Das stimmte zwar nicht ganz, aber die näheren Umstände interessierten den Herrn von der Polizei ohnehin nicht. Der war nämlich auf der Suche nach einem weiblichen Obergangster. Und es würde schwer sein, ihn von Fabiolas Unschuld zu überzeugen.

    »Halt, sofort aufhören! Sie zerstören wertvolles Beweismaterial!« Die Polizei war in das Haus des Generals eingedrungen und hatte ihn bei seiner Sägearbeit ertappt. »Sie wollen uns doch nicht weismachen, daß da keine Tiere drin waren, Monsieur!« Von den Käfigen waren nur noch Fragmente zu erkennen. Der Alte hatte ganze Arbeit geleistet. »Aber natürlich waren da Tiere drin. Hier zum Beispiel eine Eule, da ein alter Fuchs, oder auch Iltisse und Marder. Alles verletzte Tiere, die sich nicht mehr helfen können. Sie wissen ja, diese unverantwortlichen Jäger mit den Fallen... Die Tiere sind oft schrecklich zugerichtet...« Der Polizist nickte: »Ein Tierfreund, also...«
    »Wenn wir der Natur nicht helfen, wird sie immer mehr zurückschlagen«, philosophierte der General. »Der Mistral wird ja auch immer stärker. Dann die Brände um Saint Tropez . Die Überschwemmungen. Das gab’s früher alles nicht! Das wenige, das ich beitragen kann, tu ich gerne...«
    »Sie werden beschuldigt, Katzen, Hunde und andere Haustiere einzufangen!«
    »Üble Nachrede. Warum sollte ich das machen?« Der General spielte den harmlosen, tierliebenden Zeitgenossen mit Bravour. »Wegen des Geldes. Es gibt viele Abnehmer, die einen guten Preis bezahlen. Für Versuchstiere zum Beispiel«, erklärte der Polizist. »Das ist doch unmoralisch«, ereiferte sich der General indigniert. »Und warum waren Sie bei dem Überfall auf Frau Rokosowskaja in der Nähe?« — »Ich lasse mir von ihr die Karten legen. Reiner Zufall, daß ich gerade heute zu ihr wollte. Dann sah ich die Polizei. Einer rannte mit erhobener Waffe auf mich zu. Da kriegte ich es mit der Angst zu tun. Ich hatte noch nie etwas mit der Polizei zu tun! Und so soll es auch bleiben!«
    »Und warum machen Sie jetzt Ihre Käfige kaputt?« Der Polizist ließ nicht locker. »Kommen Sie mit, mein Herr, Sie sind verhaftet! Vielleicht fällt Ihnen auf der Wachstube eine bessere Erklärung ein!« Trotz seiner Unschuldsbeteuerungen wurde der General in Handschellen gelegt und abgeführt. Mit den Worten »Sie dürfen mir glauben, Sie begehen einen furchtbaren Fehler!« stieg er in den Polizeiwagen.

    »Happy Birthday to you ...« schallte es vielstimmig, wenn auch nicht sehr harmonisch über den Hof des Landhauses Duffy.
    Rica wurde von der ganzen Familie begrüßt und beglückwünscht. Die Kinder fielen einander um den Hals, Ricas fünfzehnter Geburtstag war nicht der einzige Grund, zu gratulieren. Fabiola, die es mit letzten Kräften nach dem erfolglosen Versuch, den General in flagranti zu ertappen, bis hierher geschafft hatte, war ohnmächtig vom Pferd gefallen. Françoise, noch immer von Selbstvorwürfen gequält, kümmerte sich rührend um sie. Alle anderen umarmten Rica, jeder drückte ihr ein Geschenk in die Hand. »Ist doch noch ein aufregender Geburtstag geworden«, meinte sie lächelnd. »Am Meer wäre nicht so viel los gewesen, das muß ich wirklich zugeben.«
    » Ricalein ...?« Rica blickte aus ihren Gedanken auf. Das war Opa. »Hier, habe ich selbst für dich geschnitzt!« Er drückte ihr eine wunderschöne Flöte in die Hand und schaute verlegen.
    »Danke, Opa. So kenn ich dich ja gar nicht!« Opa lächelte gequält. »Ich hab

Weitere Kostenlose Bücher