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Geheimcode F

Geheimcode F

Titel: Geheimcode F Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Juergen u Swennen Klauss
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hereingeführt hatte, seinem Vorgesetzten. Der musterte die drei mit müden Augen. »General Pouillac ?« Seinem Gesichtsausdruck nach zu schließen hatten sie keinen guten Tag erwischt. Fabiola legte wortlos die Fotos auf den Tisch. Der Polizist warf einen kurzen Blick darauf, sah dann seinem Gegenüber fest in die Augen. »Wissen Sie, daß Sie belangt werden können wegen unbefugten Eindringens?« Fabiola blieb kurz der Mund vor Staunen offen stehen. »Ja, aber...«
    »Im Ernst, was Sie getan haben, ist eine strafbare Handlung, wenn auch gut gemeint... Recherchen hat man der Polizei zu überlassen. Und was diese Fotos angeht: Die beweisen gar nichts!« Er räusperte sich: »Tiere im Käfig. Welche Tiere? In welchen Käfigen? Wo überhaupt? Kein Gericht der Welt wird Pouillac deswegen verurteilen!«
    »Aber dann wird der Kerl einfach weitermachen! Und wir können nichts dagegen tun?« ereiferte sich Tobias. Françoise war den Tränen nahe. Fabiola drückte ihre Hand. »Warum sollte Frankreich eine Ausnahme machen? Es ist doch immer dasselbe...«
    Tobias wollte nicht so schnell aufgeben: »Was können wir tun?« Der Polizist überlegte: »Auf frischer Tat ertappen. Wenn er Ihnen sozusagen den Hund vom Schoß runtermopst!« Sein Grinsen sprach Bände. Dem Mann war dieser Fall offenbar völlig gleichgültig... »Ich glaube, mir wird schlecht«, murmelte Françoise im Hinausgehen und sah dabei aus, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. Fabiola zuckte hilflos mit den Schultern. Es war schließlich nicht das erste Mal, daß ihr der Amtsschimmel etwas wieherte.
    »Die wollen nur, daß wir aufgeben...«
    Tobias nickte. »Ich muß trotzdem noch zum Handwerkerladen. Opa braucht Leim und Schrauben. Kommt jemand mit?« Fabiola tätschelte den Windhund, der auf sie gewartet hatte, zärtlich am Hals.
    »Sei froh, daß du mit denen hier nichts mehr zu tun hast!« meinte sie. Und zu Tobias: »Einkaufen lenkt wenigstens ab! Ich komme mit, wenn du mit meiner Gesellschaft Vorlieb nimmst...«

    »Hier gibt’s schönes, klares Wasser, Marie-Antoinette!« Rica beugte sich über den Brunnenrand und schöpfte mit der hohlen Hand Wasser für das durstige Schwein. »Na siehst du, es schmeckt dir!« Marie-Antoinette schmatzte fröhlich. »Jetzt müßten wir eigentlich gleich da sein, wenn der nette junge Mann von vorhin uns nicht in die Irre geführt hat«, überlegte Rica laut und blickte sich um. Keine zehn Schritte entfernt zeigte sich das Universitätsportal in seiner ganzen modernen Pracht. »Das hab ich mir aber anders vorgestellt, und du?« murmelte Rica enttäuscht. Zumindest antik oder doch mit mächtigen Säulen, so richtig respekteinflößend. Das hier sah aber eher wie ein Volksbildungsheim aus der Nachkriegszeit aus. Nun ja, sie war ja nicht wegen des Gebäudes da, sondern weil sie Gerard finden wollte. Nach einigen Umwegen gelangte sie dann doch in den Hörsaal, in dem Gerard unterrichtete. »Diogenes 2000 — Ansichten und Reflexionen über den kategorischen Imperativ« war als Programm an der Tür angeschlagen. Rica hatte keine Ahnung, worum es dabei ging, möglicherweise hatte sie im Philosophieunterricht diesen Teil verschlafen... Sie öffnete die Tür und schlich leise zu einem freien Platz. Marie-Antoinette trappelte brav hinter ihr nach.
    Gerard stand am Rednerpult und war gerade voll in Fahrt. Er überschüttete die gebannten Zuhörer mit passenden und unpassenden Zitaten und Überlegungen, denen Rica, schon wegen der fremden Sprache, von der sie nur Brocken beherrschte, nicht folgen konnte. Gerard sprach wie ein Wasserfall, gestikulierte dabei mit dem ganzen Körper, war ständig in Bewegung. Das sah bisweilen so komisch aus, daß sich auch die ernsthaftesten Studenten zurückhalten mußten, nicht lauthals loszulachen. Das störte den Meister der Philosophie aber nicht im geringsten. Im Gegenteil: Er war nach dem fürstlichen Empfang durch seinen Freund und Kollegen, Professor Bouché , bester Laune und einfach durch nichts zu erschüttern. Der hatte es sich nicht nehmen lassen, ihn persönlich im Rolls-Royce zum Grand Hotel zu begleiten, wo für ihn eine wahrhaft fürstliche Suite bereitgestellt war. Gerard sollte hier zwar für Gottes Lohn seine Vorträge halten, aber was die Unterkunft und Verpflegung anging, ließ sich sein Gastgeber nicht lumpen! Er liebte diesen Auftrag schon jetzt. Und erst dieses zauberhafte Publikum! Es geschah selten, daß ein Vagabund wie er vor einer so großen Schar von gebannten

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