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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Entwicklungszentrum, das über die modernsten Superrechner verfügte. Im Erdgeschoss und in den oberen Etagen wurden die Hightech-Geräte für Kangs Satellitenkommunikationsunternehmen entworfen. Eine Reihe erstklassiger Ingenieure war hier damit beschäftigt, gut versteckte Abhör- und Ausspähvorrichtungen in herkömmliche Telekommunikationssatelliten einzubauen, die anschließend exportiert und im Auftrag von Regionalregierungen oder Privatfirmen in die Erdumlaufbahn geschossen wurden. Im Untergeschoss hingegen befand sich ein ebenso geheimes wie schwer bewachtes mikrobiologisches Laboratorium, von dessen Existenz nur wenige von Kangs Untergebenen wussten. Die kleine Gruppe von Wissenschaftlern, die hier arbeitete, war größtenteils aus Nordkorea eingeschleust worden. Da ihre Angehörigen nach wie vor in den nördlichen Provinzen lebten und man ihnen nachdrücklich klar gemacht hatte, dass sie im Auftrag ihres Vaterlandes handelten, blieb ihnen gar nichts anderes übrig, als die gefährliche Arbeit mit biologischen Kampfstoffen zu akzeptieren.
    Die tödlichen Bomben aus der
I-411
waren heimlich in das Labor gebracht worden, wo ein Munitionsexperte den Biologen half, das Pockenvirenpulver den sechzig Jahre alten, in verschiedene Kammern unterteilten Behältnissen zu entnehmen. Die Viren waren von den Japanern gefriergetrocknet worden, damit sie gelagert werden konnten und während der Überfahrt des U-Bootes ihre tödliche Wirkung beibehielten, die sich erst entfalten sollte, wenn sie beim Abwurf mit Wasserstoff vermischt wurden. Über sechzig Jahre lang hatten die am Meeresgrund liegenden Bombenhüllen der zerstörerischen Kraft des Salzwassers getrotzt, sodass die Ladung noch genauso gefährlich war wie zu der Zeit, als sie abgefüllt worden war.
    Jetzt gaben die Biologen Proben des cremefarbenen Pulvers in ein hermetisch verschlossenes Gefäß und leiteten durch die Beigabe eines sterilen, hauptsächlich aus Wasser bestehenden Verdünnungsmittels eine kontrollierte Wiederbelebung ein. Unter dem Mikroskop konnten sie verfolgen, wie die reglosen, miteinander verklumpten Mikroorganismen aus ihrer langen Erstarrung erwachten und sich gegenseitig abstießen wie Autoscooter, als sie ihre tödliche Wirkung zurückgewannen. Trotz der langen Ruhephase ließ sich nur ein kleiner Prozentsatz der Viren nicht wiederbeleben.
    Das Forschungslabor wurde von einem hoch bezahlten ukrainischen Mikrobiologen namens Sarchow geleitet. Sarchow, der einst als Wissenschaftler für
Biopreparat
tätig gewesen war, eine Zivilbehörde der ehemaligen Sowjetunion, unter deren Deckmantel ein militärisches Forschungsprogramm zur Herstellung biologischer Waffen lief, hatte nach dem Zerfall der UdSSR sein Wissen um genmanipulierte Biokampfstoffe an den Meistbietenden verkauft. Zwar hatte er seine Heimat nicht verlassen wollen, doch der gute Ruf, den er als angehender wissenschaftlicher Leiter der Behörde genossen hatte, war beschädigt worden, als man ihn mit der Frau eines Politbüromitglieds im Bett ertappt hatte. Da er um sein Leben fürchtete, hatte er sich über die Ukraine nach Rumänien abgesetzt und in einer Hafenstadt am Schwarzen Meer an Bord eines Kangschen Frachters begeben. Dort hatte er den Kapitän bestochen und sich so Kontakte zur Führungsebene der Firma verschafft, wo man seine wissenschaftlichen Fähigkeiten sofort erkannte und sich zunutze machte.
    Mit großzügigen Mitteln ausgestattet, baute Sarchow ein hochmodernes Forschungslabor auf, das mit allen Geräten und Apparaturen ausgestattet war, die ein geschickter Genetiker benötigte, um die DNA von Mikroorganismen zu isolieren, zu spalten und mit anderem Erbmaterial zu verbinden. In Sarchows Geheimlabor lagerte eine Vielzahl gefährlicher Bakterien- und Virenkulturen, die er hegte und pflegte wie Saatgut für einen Garten des Todes. Dennoch war er unzufrieden. Er hatte zwar eine ganze Reihe leicht erhältlicher Erreger zusammengetragen, wie das Hepatitis-B-Virus und Tuberkelbakterien, aus denen sich durchaus tödliche Kampfstoffe herstellen ließen, aber mit den potenten Ebola-, Pocken- und Marburg-Viren, mit denen er seinerzeit in dem sowjetischen Labor in Obolensk gearbeitet hatte, ließen sie sich nicht vergleichen. Sarchows fieberhafte Versuche, mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln einen hochwirksamen Killerkampfstoff herzustellen, schlugen allesamt fehl. Er kam sich vor wie ein Boxer, dem man eine Hand auf den Rücken gefesselt hatte. Was er dringend

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