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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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neuen Leasingvertrag stand, da von ihrer Firma keine weiteren Glasfaserkabel verlegt werden sollten. Die Männer, die sich als Vertreter von NTT ausgaben, waren in Wahrheit Betrüger, die die Agenten von Kang Shipping Enterprises täuschten. Für die Leute, die die Papiere ausstellten, sah alles rechtens aus, auch wenn es seinerzeit ein Mitarbeiter sonderbar fand, dass NTT eine eigene Besatzung stellen wollte, was sie vorher nie gemacht hatten. Die Leute von Kang Shipping Enterprises sind derzeit offenbar darum bemüht, bei der Versicherung einen Schadensanspruch für das Schiff geltend zu machen.«
    »Klingt so, als ob da irgendwo interne Informationen geflossen sind. Weiß man, ob irgendeine Verbindung zwischen der Japanischen Roten Armee und der Nippon Telegraph and Telephone besteht?«
    »Nachweisen konnten wir nichts, aber wir kümmern uns weiter darum. Das Management von NTT war sehr entgegenkommend und ist allem Anschein um eine umfassende Aufklärung bemüht. Eine offizielle Unterstützung von Seiten der Firma ist unwahrscheinlich, daher konzentrieren sich die japanischen Behörden darauf, ob sich möglicherweise irgendwo innerhalb des Unternehmens eine radikale Gruppe von Arbeitnehmern gebildet hat.«
    Gunn schüttelte entmutigt den Kopf. »Wir haben es also mit einem über hundertdreißig Meter langen Kabelleger zu tun, der sich anscheinend in Luft aufgelöst hat, sowie einem Schiff der US-Regierung, das versenkt wurde, und wir haben nicht den geringsten Anhaltspunkt, wer dahinterstecken könnte. Zwei meiner Leute wurden gekidnappt, möglicherweise ermordet, und wir wissen nicht mal, wo wir nach ihnen suchen sollen.«
    »Wir sind ebenfalls unzufrieden, Rudi, aber wir werden sie kriegen. Manchmal dauert so was einfach eine gewisse Zeit.«
    Zeit, dachte Gunn. Aber wie viel Zeit blieb Dirk und Summer noch, wenn überhaupt.
    Die heiße Dusche war wunderbar. Summer ließ das dampfende Wasser mehr als zwanzig Minuten lang über ihren Körper rinnen, bevor sie die Dusche abstellte und nach einem Handtuch griff. Seit vier Tagen hatte sie sich nicht waschen können, rechnete sie nach, während sie die Ereignisse noch einmal Revue passieren ließ. Dann stieg sie aus der mit Marmorkacheln gefliesten Duschkabine, trocknete sich mit dem flauschigen Handtuch ab, schlang es dann um ihren Leib und steckte es unter der Achsel fest. Sie stellte sich vor die riesige Marmorkonsole mit den beiden Waschbecken und den glänzenden goldenen Armaturen, über denen sich ein schräger Spiegel bis an die hohe Decke erstreckte. Eins muss man diesen Schlägertypen lassen, dachte sie. Irgendjemand hat hier Geschmack.
    Nach einer ungemütlichen Nacht auf der Motoryacht, auf der sie und ihr Bruder abwechselnd mit auf den Rücken gefesselten Händen geschlafen hatten, waren sie morgens von drei bewaffneten Wachposten an Land gebracht worden. »Erinnert einen ein bisschen an den Berghof, nicht wahr?«, hatte Dirk mit einem Blick auf das protzige Herrenhaus bemerkt, das hoch auf der Felsklippe thronte. Der steinerne Bau mit Blick auf den Han hatte in der Tat eine entfernte Ähnlichkeit mit Hitlers Domizil in den deutschen Alpen. Die schwarz gekleideten Wachtposten ringsum trugen ein Übriges zu diesem Eindruck bei.
    Anschließend waren sie zu einem in die Felsen gehauenen Aufzug geführt worden und zu einem Korridor hochgefahren, der eine Etage unter den Wohnräumen lag. Dort brachte man sie in zwei Gästezimmer. »Sie vorbereiten auf Essen mit Mr. Kang um zwei Uhr«, hatte sie einer der Wachmänner in holprigem Englisch angeherrscht.
    Während Summer duschte, sah sich Dirk in seinem elegant eingerichteten Zimmer nach einer Fluchtmöglichkeit um. Die beiden fensterlosen Zimmer waren in die Klippenwand gehauen, und der einzige Ausgang führte auf den Korridor, wo zwei bewaffnete Posten vor der offenen Tür Wache standen. Von hier aus, dachte er, konnten sie jedenfalls keinen Fluchtversuch unternehmen.
    Während sich Summer die nassen Haare trocknete, ergab sie sich kurz dem Luxus und genoss ihre Umgebung. Sie schnupperte an den exotischen Körpercremes und Parfüms, die auf der Marmorkonsole aufgereiht waren, und entschied sich schließlich für eine Aloe-vera-Lotion und ein Eau de Toilette mit Lilienbukett. Ihr Blick fiel auf einen Ständer mit allerlei Seidenkleidern in der einen Ecke, ein verführerisches Angebot für weibliche Gäste. Als sie mit den Fingern über die leuchtend bunten Kleider und Kimonos streifte, die ihr alle viel zu

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