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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Worten.
    »Gut geblufft, Mr. Pitt. Aber da Ihr NUMA-Schiff bei der Bergungsaktion keinen bewaffneten Geleitschutz hatte, gehe ich davon aus, dass sich die Regierung Ihres Landes bei der Entdeckung der
I-403
keine großen Gedanken gemacht hat. Und was Ihre Vermutung hinsichtlich des Einsatzes der biologischen Waffen angeht, liegen Sie weit daneben.«
    »Wo bitte … wollen Sie die Waffen denn einsetzen?«, stammelte Summer.
    »Vielleicht in Ihrem Land«, versetzte Kang spöttisch, während Summer kreidebleich wurde. »Vielleicht aber auch nicht. Das steht noch nicht fest.«
    »In den Vereinigten Staaten stehen genügend Pockenschutzseren zur Verfügung, um die gesamte Bevölkerung binnen kürzester Zeit zu impfen«, versetzte Dirk. »Zehntausende von Angestellten im öffentlichen Gesundheitswesen sind bereits dagegen geimpft. Mit Ihren Pockenviren können Sie die Menschen allenfalls beunruhigen. Aber eine Epidemie können Sie damit bestimmt nicht auslösen.«
    »Selbstverständlich würde ein Einsatz von
Variola major
, gemeinhin als Pocken bekannt, nur geringfügige Wirkung zeitigen. Aber gegen eine Chimäre könnten Sie mit Ihrem Impfschutz nichts ausrichten.«
    »Eine ›Chimäre‹? Ein Monster aus der griechischen Sagenwelt?«
    »So ist es. Ein Monster in der Tat, das beispielsweise durch die Verbindung zweier hochgradig ansteckender Erreger zu einem Kampfstoff entsteht, der die tödlichen Eigenschaften beider Komponenten in sich vereint. Eine biologische Waffe, gegen die Ihre Impfstoffe keinerlei Schutz bieten.«
    »Aber warum, um Gottes willen?«, rief Summer.
    Kang aß seelenruhig auf, faltete dann seine Serviette zusammen und legte sie auf den Tisch, bevor er antwortete.
    »Wissen Sie, mein Land ist seit Ihrem Eingreifen in den fünfziger Jahren geteilt. Ihr Amerikaner seid euch einfach nicht darüber im Klaren, dass alle Koreaner den Tag herbeisehnen, an dem unser Land wieder vereint wird. Die ständige Einmischung ausländischer Mächte aber hindert uns daran, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Solange fremde Truppen auf unserem Boden stationiert sind, wird dieser Tag in immer weitere Ferne rücken.«
    »Die militärische Präsenz der Amerikaner in Südkorea ist der Garant dafür, dass die Wiedervereinigung vom Norden nicht mit dem Bajonett erzwungen wird«, entgegnete Dirk.
    »Südkorea ist nicht mehr nach Kampf zumute, und die militärische Macht des Nordens verfügt über die notwendige Führungskraft und das Durchsetzungsvermögen, um während der Wiedervereinigung für Ruhe und Ordnung zu sorgen.«
    »Ich fasse es nicht«, murmelte Summer Dirk zu. »Wir essen mit einer Kreuzung aus Pestmarie und Joseph Stalin.«
    Kang, der den Einwurf nicht verstand, fuhr fort. »Die jungen Menschen in Südkorea haben die militärische Besetzung und die Misshandlungen unserer Bevölkerung satt. Sie fürchten sich nicht vor der Wiedervereinigung und werden das ihre dazu beitragen, um den Weg für eine rasche Lösung zu bereiten.«
    »Mit anderen Worten, sobald das amerikanische Militär abgezogen ist, werden die nordkoreanischen Streitkräfte im Süden einmarschieren und das Land mit Waffengewalt wieder vereinigen.«
    »Ohne Eingreifen der amerikanischen Truppen, so die Schätzungen der Militärs, können achtzig Prozent der südkoreanischen Halbinsel innerhalb von zweiundsiebzig Stunden überrannt werden. Opfer lassen sich natürlich nicht vermeiden, aber unser Land wird unter der Herrschaft der Arbeiterpartei vereint sein, bevor die Vereinigten Staaten, Japan oder irgendeine andere ausländische Macht reagieren können.«
    Dirk und Summer saßen schweigend und wie vom Donner gerührt da. Die Angst vor einem Terroranschlag mit Pockenviren war wohl begründet gewesen, aber sie hatten keine Ahnung vom Ausmaß der Bedrohung gehabt. Hier ging es um nichts Geringeres als die Unterwerfung der Republik Korea und den Tod von Millionen von Amerikanern.
    »Ich glaube, Sie unterschätzen die Entschlossenheit der Vereinigten Staaten, vor allem angesichts eines Terroranschlags. Unser Präsident hat bewiesen, dass er vor schnellen und harten Vergeltungsmaßnahmen nicht zurückscheut«, sagte Dirk.
    »Mag sein. Aber Vergeltungsmaßnahmen gegen wen? Der Ablauf der Ereignisse deutet nach wie vor auf eine japanische Urheberschaft hin …«
    »Schon wieder die Japanische Rote Armee«, warf Dirk ein.
    »Die Japanische Rote Armee. Sehen Sie, es gibt einfach niemand anderen, der in Frage käme. Ihre Militärs, Ihre

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