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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Gewichte daran, doch das war nichts gegen das tobende Stechen in seinem Schädel. Etwas verwirrender war das Gefühl, das er in den Füßen und Beinen hatte – als stünde er in einem Eimer Wasser. Als sich der Nebel allmählich lichtete, schlug er die Augen auf und sah, dass er sich in einer nassen, dunklen Höhle befand.
    »Willkommen im Reich der Lebenden.« Summers Stimme hallte in der düsteren Kaverne wider.
    »Du hast dir nicht zufällig die Autonummer von dem Laster gemerkt, der mich überfahren hat?«, sagte er benommen.
    »Doch, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht versichert war.«
    »Wo, zum Teufel, sind wir?«, fragte Dirk, als sein Zeit- und Raumgefühl allmählich wiederkehrte.
    »In einer Höhle neben Kangs schwimmendem Bootsanleger. Das kühle Wasser, das um deinen Nabel leckt, ist der Han.«
    Der Wassereimer, in dem er zu stehen meinte, entpuppte sich als ein Kavernenboden voller Wasser, das stetig stieg. Nachdem sein Blick wieder klarer geworden war, sah Dirk im schummrigen Licht, dass Summer mit ausgebreiteten Armen an zwei große Lastkahnanker gekettet war. Eher schwere Gewichte als richtige Anker, waren sie doch nichts weiter als Betonwürfel mit knapp einem Meter Kantenlänge. Die grauen Quader, aus deren Oberseite ein rostiger Eisenring ragte, waren mit einer dicken Schicht glitschiger, hellgrüner Algen überzogen. Dirk stellte fest, dass in der Höhle fast ein Dutzend dieser Gewichte aufgereiht war. Er und Summer standen nebeneinander, die Arme ausgebreitet und mit Handschellen an jeweils zwei Blöcke gefesselt.
    Dirk ließ den Blick durch die Höhle schweifen. Im fahlen Licht der Abenddämmerung, das durch den Höhleneingang drang, entdeckte er schließlich die Linie, nach der er Ausschau gehalten hatte. Es war die Hochwassermarke, die sich gut einen halben Meter über ihren Köpfen befand, wie er mit einem mulmigen Gefühl bemerkte.
    »Langsamer Tod durch Ertrinken«, sagte er.
    »Der Fu-Manchu-Typ, unser Freund Tongju, hat ausdrücklich darauf bestanden«, erwiderte Summer grimmig. »Er hat sogar einen Wachmann daran gehindert, dich zu erschießen, damit wir hier unten gemeinsam baden können.«
    »Erinner mich dran, dass ich ihm ein Dankesschreiben schicke.« Dirk blickte nach unten und sah, dass das Wasser mittlerweile um seinen Brustkorb schwappte.
    »Das Wasser steigt ziemlich schnell.«
    »Wir sind in der Nähe der Hanmündung, daher herrscht hier ein ziemlich starker Tidenhub.« Summer warf ihrem Bruder einen bangen Blick zu. »Meiner Schätzung nach ist das Wasser in der letzten Stunde gut dreißig Zentimeter gestiegen.«
    Auf den verzweifelten Blick seiner Schwester hin überlegte Dirk noch fieberhafter, wie sie entrinnen könnten. »Wir haben noch anderthalb Stunden Zeit, höchstens.«
    »Mir ist gerade etwas eingefallen«, sagte Summer stirnrunzelnd. »Ich habe eine kleine Nagelfeile in der Tasche. Vielleicht nützt sie uns was, auch wenn es möglicherweise so ähnlich ist, als wollte man mit einer Fliegenklatsche einen Flugsaurier erschlagen.«
    »Klar, schmeiß sie rüber«, erwiderte Dirk.
    »Der eine Eisenring hier sieht ziemlich rostig aus«, sagte sie und zerrte an ihrer linken Handschelle. »Wenn ich wenigstens eine Hand frei bekäme.«
    »Vielleicht kann ich dir helfen.« Dirk schob seine Füße auf Summer zu und stützte sich dabei gegen den Betonblock. Dann hob er ein Bein, bis er mit der Schuhsohle den Eisenring berührte, und stemmte sich mit aller Kraft dagegen.
    Nichts tat sich.
    Er schob den Fuß weiter vor, bis er den Ring unter seiner Ferse spürte, dann drückte er noch mal dagegen. Diesmal bog sich der Ring ein kleines Stück auf Summer zu. Jetzt warf er sich ein ums andere Mal mit seinem ganzen Körpergewicht gegen den Verankerungsbolzen, bis sich der Ring nach und nach um fast neunzig Grad verbog.
    »Okay, du musst mir jetzt helfen, ihn wieder zurückzubiegen«, sagte er. »Bei drei geht’s los.«
    Er schob den Fuß unter die Rückseite des Rings, zählte bis drei und zog dann sein Bein an. Gleichzeitig zerrte Summer mit ihrer angeketteten Hand, bis der Ring wieder aufrecht stand.
    »Na, das hat doch Spaß gemacht«, sagte Dirk, während er seinem Bein eine kurze Pause gönnte. »Versuchen wir’s noch mal.«
    Zwanzig Minuten lang bogen sie den Ring hin und her, und nach einer Weile, als das alte Eisen erste Ermüdungserscheinungen zeigte, ging es immer leichter. Als Dirk schließlich ein letztes Mal kräftig dagegen trat, brach der Ring ab, und

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