Geheimcode Makaze
Deckmitte montiert war. Keinerlei Rostfleck war an dem Metallgestell zu sehen, was darauf hindeutete, dass es erst unlängst aufgebaut worden war. Am Fuß des Gestells sah er einen sternförmigen, pulvergrauen Fleck, der aussah, als sei dort das Deck versengt.
Als der Helikopter näher kam, plapperten die beiden Männer am Deck aufgeregt miteinander und verschwanden dann in einem Niedergang, neben dem die Kadaver von fünf Seelöwen lagen, aufgereiht wie Ölsardinen in der Dose. Links daneben befand sich ein kleiner Stahlkäfig, in den drei lebende Seelöwen gepfercht waren.
»Seit wann ist denn Robbentran begehrter als Krabbenbeine?«, sagte Dahlgren.
»Keine Ahnung, aber ich glaube, Nanuk der Eskimo wäre alles andere als begeistert darüber, dass ihm diese Jungs sein Mittagessen klauen.«
Dann blitzte Mündungsfeuer auf. Dirk bemerkte es aus dem Augenwinkel, trat instinktiv das linke Steuerpedal durch und riss den Helikopter rasch herum. Das rettete ihnen das Leben. Als sich der Hubschrauber drehte, prasselte ein Kugelhagel gegen die Maschine. Doch statt frontal ins Cockpit einzuschlagen, drangen die Geschosse vor den Piloten ein und bohrten sich ins Instrumentenbrett. Die Konsole, die Armaturen und das Funkgerät wurden zertrümmert, doch die Piloten und die wichtigen technischen Teile blieben unversehrt.
»Vermutlich hat ihnen der Spruch von wegen Nanuk nicht gefallen«, sagte Dahlgren mit ausdrucksloser Miene, während er die beiden Männer in den Overalls betrachtete, die wieder an Deck aufgetaucht waren und mit Schnellfeuergewehren auf den Helikopter schossen.
Dirk sagte nichts, als er Vollgas gab und den Sikorsky außer Schussweite zu bringen versuchte. Die beiden Männer, die an der Backbordseite des Trawlers standen, feuerten unterdessen mit ihren russischen AK-74 weiter auf den Hubschrauber. Doch sie zielten auf die Zelle statt auf die weitaus empfindlicheren Rotoren. Im Inneren des Helikopters wurde das Rattern der Schnellfeuergewehre vom Heulen der Turbine und dem Knattern der Rotoren übertönt. Dirk und Dahlgren hörten lediglich leise Schläge, als die Kugeln hinter ihnen in den Rumpf einschlugen.
Dirk zog den Hubschrauber in weitem Bogen auf die Steuerbordseite des Trawlers und brachte das Ruderhaus zwischen sich und die Schützen. Sobald sie halbwegs geschützt waren, richtete er den Helikopter wieder aus und hielt auf die in der Ferne aufragende Insel Amukta zu.
Doch die Maschine war beschädigt. Während sich das Cockpit allmählich mit Rauch füllte, kämpfte Dirk mit der Steuerung. Der Geschosshagel hatte die Elektronik zertrümmert, hydraulische Leitungen zerfetzt und die Instrumente durchsiebt. Dahlgren spürte, wie ihm etwas Warmes über den Unterschenkel rann, tastete sein Bein ab und stellte fest, dass er ein Loch in der Wade hatte. Auch die Turbine hatte etliche Treffer abbekommen, aber der Rotor lief noch, wenn auch mit kleinen Aussetzern.
»Ich versuche zur Insel zu kommen, aber bereite dich schon mal auf ein Bad vor«, rief Dirk im Jaulen und Rattern der sich in ihre Einzelteile auflösenden Turbine. Stickiger blauer Rauch drang ins Cockpit, durchsetzt vom beißenden Gestank kokelnder Kabel. Vor lauter Qualm konnte Dirk kaum noch die Insel und den schmalen Strand vor ihnen erkennen.
Der Steuerknüppel in seiner Hand bockte wie ein Presslufthammer, sodass Dirk seine ganze Kraft aufbieten musste, um die allmählich auseinander fallende Maschine auf Kurs zu halten. Unmittelbar vor sich sah er den rettenden Küstensaum, während sich die qualmende Maschine, deren Fahrwerk fast die Wogen streifte, schlingernd und schwankend über die See schleppte. Doch kurz vor der Küste gab die zerschossene Turbine den Geist auf. Sie saugte eine Hand voll ihrer eigenen Teile an, jaulte dann auf und blieb mit einem lauten Knall stehen.
Als die Turbine ausfiel, brachte Dirk den Kollektivhebel sofort in die unterste Stellung und versuchte die Nase des Hubschraubers oben zu halten. Doch dann tauchte der Heckrotor ins Wasser und wirkte wie ein Anker, der die Vorwärtsbewegung der Maschine bremste. Einen Moment lang hing der Sikorsky in der Luft, bis die Zelle von der Schwerkraft nach unten gezogen wurde und auf die Wogen schlug. Der Hauptrotor peitschte das Wasser auf, als wollte er es zu Schaum schlagen, doch durch den Aufprall brach die Welle, und der ganze Rotor riss ab, wirbelte gut fünfzehn Meter seitlich davon und versank in einer Gischtwolke.
Die Zelle des Sikorsky überstand den Absturz
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