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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Rauchfahne aufsetzte. Anschließend rollte der Pilot zu dem für Privatjets bestimmten Terminal des modernen Narita International Airport von Tokio und stellte die heulenden Turbinen ab. Während das Bodenpersonal die Räder blockierte, fuhr eine schwarze Limousine vor und hielt genau am Fuß der Gangway.
    Chris Galvin blinzelte ins grelle Sonnenlicht, als er, gefolgt von einer Schar Assistenten und diverser Kollegen aus dem Management, aus dem Jet trat, die Treppe hinab und in den Wagen stieg.
    Als Vorstandsvorsitzender von SemCon Industries herrschte er über den größten Halbleiterhersteller der Welt. Der ebenso extravagante wie spendable Industrielle, der die Firma von seinem Vater, einem wahren Visionär, geerbt hatte, hatte es sich mit vielen seiner Landsleute in den Vereinigten Staaten verscherzt, als er profitable Betriebe geschlossen und kurzerhand tausende von Arbeitern entlassen hatte, um die Produktion ins billigere Ausland zu verlagern. Dort wären die Profite höher, versprach er seinen Aktionären, gleichzeitig aber genoss er es auch, seinem aufwendigen Lebensstil fortan auf weltweiter Bühne frönen zu können.
    Von dem rund sechsundsechzig Kilometer nordöstlich von Tokio gelegenen Flughafen aus fuhr der Chauffeur mit den Managern in seiner Limousine zunächst über den Higashi Kanto Expressway, der zur japanischen Hauptstadt führte. Zwanzig Minuten später, etwa zwanzig Kilometer vor Tokio, bog er von der Schnellstraße in Richtung Osten ab. Kurz darauf erreichte die Limousine das Industriegebiet von Tschiba, einer großen Hafenstadt an der Ostküste der Tokio-Bay. Sie fuhr an einer Reihe großer, schmuckloser Fabrikgebäude vorbei und hielt dann vor einem eleganten Glasbau mit Blick auf die Bucht. Das vier Stockwerke hohe Gebäude mit seinen golden schimmernden Spiegelglasfenstern wirkte eher wie die Verwaltungszentrale eines Unternehmens, nicht wie eine Fabrik. Auf dem Dach prangte in großen blauen Neonblockbuchstaben der Schriftzug SEMCON, der kilometerweit zu sehen war. Eine Menschenmenge, hauptsächlich Arbeiter, die allesamt blaue Laborkittel trugen, wartete ungeduldig auf die Ankunft ihres Vorstandsvorsitzenden, der die neue Produktionsstätte offiziell eröffnen wollte.
    Die Menge jubelte, als Galvin im Blitzlichtgewitter aus der Limousine stieg und der versammelten Arbeiterschaft und den Medien mit breitem Jacketkronenlächeln zuwinkte. Nach zwei langatmigen Begrüßungsansprachen durch den Bürgermeister und den Leiter der neuen Fabrik bedankte er sich mit ein paar Worten, wandte sich mit einer kurzen, aufmunternden Rede an seine Angestellten und schnitt dann mit einer überdimensionalen Schere ein dickes Band durch, das vor dem Eingang des Neubaus gespannt war. Als die Menge höflich applaudierte, ertönte irgendwo im Innern des Gebäudes ein dumpfer Knall. Manch einer dachte zunächst, jemand hätte zur Feier des Tages einen Feuerwerkskörper gezündet, doch dann wurde das Bauwerk von einer Reihe lauterer Explosionen erschüttert, und die versammelte Arbeiterschaft hielt verdutzt den Atem an.
    Im Herzen des Gebäudes, mitten in der Zentrale zur Silikonchip-Herstellung, war eine kleine, mit einem Zeitzünder versehene Sprengladung hochgegangen, die an einem Monosilantank angebracht war, einem leicht entzündlichen Stoff, der zur Herstellung von Siliziumkristallen diente. Der Tank zerbarst wie eine Bombe, sodass Metallsplitter mit hoher Geschwindigkeit auf einige weitere Monosilan- und Sauerstofftanks in der Nähe prallten, die nacheinander explodierten und einen gewaltigen Feuerball im Innern des Gebäudes verursachten. Unter der Hitze und dem Druck platzten schließlich die Fenster, worauf ein Hagel aus Glassplittern und Trümmern auf die fassungslose Menge herabprasselte.
    Als das Gebäude in seinen Grundfesten erschüttert wurde und Flammen aus dem Dach schlugen, rannten die entsetzten Angestellten in alle Himmelsrichtungen davon. Galvin, der noch immer die riesige Schere in der Hand hatte, stand da wie vom Donner gerührt. Plötzlich zuckte er zusammen, als er einen jähen, stechenden Schmerz am Nacken spürte. Unwillkürlich betastete er die Stelle und stellte erschrocken fest, dass sich eine kleine, mit Widerhaken besetzte Kugel in seine Haut gebohrt hatte. Als er das blutige Geschoss herauszog, schrie neben ihm eine Frau auf, aus deren Schulter eine große Scherbe Fensterglas ragte, und rannte an ihm vorbei. Zwei erschrockene Assistenten ergriffen Galvins Arme, führten ihn zu

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