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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Boden, wie ein eisernes Mausoleum für die Seeleute, die darin umgekommen waren. Es war auf dem Kiel gelandet, als es gesunken war, und stand stolz und aufrecht am Meeresgrund, als wolle es jeden Moment auf große Fahrt gehen. Als Dirk und Dahlgren näher kamen, staunten sie zunächst über die Ausmaße des Bootes. Vom Bug aus konnten sie kaum ein Viertel des Rumpfes überblicken, dessen gesamter hinterer Teil in der trüben Dunkelheit verschwand. Dirk schwebte einen Moment lang über dem Bug und bewunderte dessen Umfang, dann nahm er sich die Katapulte vor, deren Rampen schräg vom Hauptdeck aufragten.
    »Dirk, da drüben liegt eine der Maschinen«, sagte Dahlgren und deutete auf einen Haufen Trümmer, die backbords neben dem Bug lagen. »Ich schau sie mir mal an.«
    »Die zweite Maschine müsste den Sonaraufzeichnungen zufolge weiter hinten sein«, erwiderte Dirk und schwamm über dem Deck entlang.
    Dahlgren stieß mit ein paar Flossenschlägen zu dem Wrack vor, bei dem es sich, wie er trotz der dicken Schlickschicht sofort erkannte, um die Überreste eines einmotorigen Wasserflugzeugs handelte. Die Aichi M6A1 Seiran war ein schnittig wirkender Einsitzer, ein Bomber, der eigens für den Einsatz von U-Booten aus umgerüstet worden war. Doch die kühne, an eine Messerschmitt erinnernde Konstruktion, wurde durch zwei große, unter den Tragflächen angebrachte Schwimmer verhunzt, die wie zwei überdimensionale Clownsschuhe nach vorn ragten. Dahlgren konnte allerdings nur einen Bruchteil des einen Schwimmers sehen, da der andere mitsamt der linken Tragfläche von dem angreifenden amerikanischen Zerstörer abrasiert worden war. Der Rumpf war ebenso unversehrt wie die schräg aufragende rechte Tragfläche. Dahlgren sank zum Meeresboden hinab und sah sich Rumpf und Tragfläche von unten an. Er schwamm näher und wedelte den Schlick weg, unter dem mehrere Bombenhalterungen zum Vorschein kamen. In keiner hing eine Bombe.
    Dahlgren glitt am Rumpf entlang, schwamm zu dem eingedrückten Cockpit und wischte den Schlick von der Kanzel. Als er den Lichtstrahl durchs Glas richtete, schlug sein Herz einen Takt schneller. Ein menschlicher Schädel glotzte ihn vom Pilotensitz aus mit grausigem Grinsen an. Er ließ den Lichtstrahl durchs Cockpit wandern und sah ein Paar halb verrottete Fliegerstiefel am Boden liegen, samt einem ziemlich großen Knochen, der aus dem einen ragte. Der Pilot war offenbar in seiner Maschine gestorben, als sie mitsamt dem Boot untergegangen war.
    Dahlgren zog sich langsam von der Maschine zurück, dann meldete er sich per Funk bei Dirk.
    »Sag mal, mein Guter, ich habe hier eins der Wasserflugzeuge vor mir, aber allem Anschein nach hatte es keine Bomben geladen, als es unterging. Flieger Blankschädel lässt aber schön grüßen.«
    »Ich habe die Überreste der zweiten Maschine gefunden, und die ist auch nicht beladen«, erwiderte Dirk. »Wir treffen uns beim Kommandoturm.«
    Dirk hatte den zweiten Bomber knapp dreißig Meter neben dem U-Boot entdeckt, wo er umgekippt am Meeresboden lag. Die beiden Schwimmer der Seiran waren offenbar beim Rammstoß des Zerstörers abgerissen worden, und der Rumpf samt den Tragflächen war mit dem Boot gesunken. Er sah sofort, dass die Maschine nicht munitioniert war, und fand auch keinerlei Anzeichen dafür, dass sich eine Bombe oder ein Torpedo gelöst hatte, als sie untergegangen war.
    Er schwamm zum Oberdeck des U-Bootes zurück und an der gut fünfundzwanzig Meter langen Katapultrampe am Bug entlang, bis er auf eine große, runde Luke stieß. Die vertikal angebrachte Luke befand sich am Ende einer etwa dreieinhalb Meter durchmessenden und über dreißig Meter langen Röhre, die am Fuß des Kommandoturms montiert war. Die wasserdichte Röhre war der Hangar gewesen, in dem die zerlegten Seiran-Maschinen verstaut waren, bis sie einsatzbereit gemacht wurden. Auf dem hinteren Teil der Röhre befand sich eine kleine Plattform mit einem 25-mm-Flugabwehrgeschütz, dessen Drillingsläufe zum Himmel gerichtet waren, als erwarteten sie einen unsichtbaren Feind.
    Statt eines hohen Metallaufbaus fand Dirk mittschiffs der
I-403
nur ein riesiges Loch und die ausgezackten Überreste des Kommandoturms, der beim Rammstoß abgerissen worden war. Ein kleiner Schwarm Seehechte, die sich von kleinerem Meeresgetier ernährten und etwas Farbe in die Düsternis brachten, schwamm um den ausgefransten Kraterrand.
    »Wow, durch das Loch könntest du glatt mit deinem Chrysler fahren«, stellte

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