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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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lauter Nullen, was darauf hindeutete, dass die eingestellte Zeit vor mehr als vierundzwanzig Stunden abgelaufen war. Möglicherweise schon vor Tagen, Wochen oder Monaten, genau ließ sich das nicht mehr feststellen. Aber mit Sicherheit war die Uhr nicht seit sechzig Jahren hier.
    Dirk löste den Timer und steckte ihn in eine Tasche seiner Tarierweste, dann blickte er nach oben. Seine Luftblasen sammelten sich nicht wie erwartet unter der Decke, sondern stiegen durch einen Schacht auf, durch den fahles Licht einfiel. Er stieß sich mit einem Flossenschlag ab und stellte fest, dass eine große Luke am Oberdeck aufgestemmt worden war, durch die ein Taucher mühelos in den Torpedoraum gelangen konnte.
    Plötzlich drang eine knisternde Stimme aus seinem Kopfhörer.
    »Dirk, wo bist du? Wird Zeit, dass wir aufsteigen«, meldete sich Dahlgren.
    »Ich bin im vorderen Torpedoraum. Ich brauche noch eine Minute. Wir treffen uns am Bug.«
    Dirk blickte auf seine Uhr und stellte fest, dass die acht Minuten abgelaufen waren, dann schwamm er zu dem Torpedogestell zurück.
    Zwei Holzkisten waren von einem der heruntergefallenen Torpedos getroffen worden und aufgeplatzt. Die aus hartem Mahagoni gezimmerten Kisten hatten sowohl dem Salzwasser als auch den Mikroorganismen erstaunlich gut widerstanden und waren kaum verfault. Verwundert stellte er fest, dass die geborstenen Kisten nicht von Schlick bedeckt waren, im Gegensatz zu allen anderen Gegenständen in dem Unterseeboot. Jemand musste unlängst die Ablagerungen weggewischt haben, um den Inhalt der Kisten freizulegen.
    Dirk schwamm zur nächsten Kiste und schaute hinein. Sechs Fliegerbomben lagen in passgenau gefertigten Fächern, wie Eier in einem Karton. Jede Bombe war knapp einen Meter lang, rund wie eine Wurst und hatte hinten Flossen. Die Hälfte der Bomben war noch immer unter dem Torpedo eingeklemmt, aber alle sechs waren unter dem Gewicht des Aals zerbrochen. Seltsamerweise waren sie offenbar nicht zermalmt worden, sondern zersprungen. Dirk fuhr mit der Hand über eine unbeschädigte Stelle, die sich zu seiner Überraschung glatt wie Glas anfühlte.
    Mit leichten Flossenschlägen schwamm er zur anderen Kiste, wo sich ihm ein ähnlicher Anblick bot. Auch die Bomben in diesem Behältnis waren von dem herunterfallenden Torpedo zerschlagen worden. Aber in dieser Kiste zählte er nur fünf Bomben, keine sechs. Eines der Fächer war leer. Dirk ließ den Strahl seiner Lampe umherwandern und suchte den Boden ab. Nirgendwo war etwas zu sehen, nicht einmal Bruchstücke fand er in dem leeren Fach. Eine der Bomben fehlte.
    »Der Aufzug fährt nach oben«, meldete sich Dahlgren.
    »Halt die Tür auf, ich bin gleich da«, erwiderte Dirk, warf einen Blick auf seine Uhr und sah, dass sie ihre Tauchzeit um fast fünf Minuten überzogen hatten. Er musterte ein letztes Mal die zertrümmerten Kisten, zog dann an einer der weniger beschädigten Bomben. Sie glitt aus dem Fach, zerbrach aber in drei Teile. Er verstaute die Trümmer, so gut es ging, in einem Netzbeutel, dann brachte er sich mit einem Flossenschlag nach oben, zu der offenen Luke. Nachdem er den Beutel hinter sich durch die Öffnung gezogen hatte, sah er Dahlgren, der ein paar Meter vor ihm über dem Bug des U-Boots schwebte. Er schwamm zu ihm, worauf die beiden Taucher unverzüglich zu ihrer ersten Dekopause aufstiegen.
    Nach einem kurzen Blick auf den Tiefenmesser breitete Dirk bei zwölf Metern Arme und Beine wie ein Fallschirmspringer aus, um seinen Aufstieg zu verzögern, und ließ etwas Luft aus seiner Tarierweste ab. Dahlgren tat es ihm gleich, bis sie in sechs Metern Tiefe innehielten, um den erhöhten Stickstoffanteil in ihrem Blut abzubauen.
    »Die fünf Minuten, die wir überzogen haben, kosten uns zusätzliche dreizehn Minuten Dekompressionszeit. Mein Tank ist leer, bevor die achtunddreißig Minuten um sind«, sagte Dahlgren mit einem Blick auf seinen Finimeter. Bevor Dirk antworten konnte, hörten sie ein dumpfes, metallisches Scheppern.
    »Keine Angst, Leo ist auf Zack«, stellte Dirk fest und deutete nach rechts.
    Zwölf Meter neben ihnen hingen zwei silberne Pressluftflaschen, die an einer Leine befestigt waren. Das andere Ende des Seils hatte Delgado in der Hand, der eine Banane mampfend am Achterdeck der
Grunion
stand, die Blasenspur der Männer verfolgte und sich davon überzeugte, dass sie sich nicht zu weit vom Boot entfernten. Nachdem sie in sechs Metern Tiefe ihre fünfzehnminütige Dekopause eingelegt hatten,

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