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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Dahlgren fest, als er zu Dirk stieß und den Krater musterte.
    »Mit Leichtigkeit. Das Boot muss im Nu untergegangen sein, als der Turm abgerissen wurde.« Schweigend stellten sich die beiden Männer die Wucht des Zusammenpralls beider Kriegsschiffe und die Verzweiflung der hilflosen Besatzung der
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vor, als das Unterseeboot sank.
    »Jack, warum schwimmst du nicht durch den Hangar und siehst nach, ob du irgendwelche Bewaffnung entdeckst?«, sagte Dirk und deutete auf einen Riss an der Oberseite der langen Röhre. »Ich gehe unter Deck und sehe mich dort um.«
    Dirk warf einen Blick auf das orangefarbene Zifferblatt seiner Doxa-Taucheruhr, ein Geschenk seines Vaters zu seinem letzten Geburtstag. »Wir haben nur noch acht Minuten Zeit. Beeilen wir uns.«
    »Wir treffen uns hier in sechs«, sagte Dahlgren und verschwand dann mit einem kurzen Flossenschlag durch den Spalt in der Hangarwand.
    Dirk drang zwischen den ausgezackten Rändern aus verbogenem und zerfetztem Stahl in die düstere Höhlung neben dem Hangar vor. Als er tiefer sank, erkannte er die beiden ungewöhnlichen, nebeneinander liegenden Druckkörper, die sich am Kiel entlangzogen. Er stieß auf eine offene Abteilung, bei der es sich, wie er anhand des großen, mit Rankenfußkrebsen überwucherten Ruderrades rasch erkannte, um den Kommandoraum handelte. An der einen Seite waren allerlei Funkgeräte angebracht, aus der anderen Wand und aus der Decke ragten diverse Hebel und Armaturen. Er richtete den Lichtstrahl auf eine Reihe von Ventilen, die mit weißen Lettern als BARASUTO TANKU gekennzeichnet waren, was vermutlich Ballasttanks hieß.
    Mit leichten Flossenschlägen bewegte sich Dirk behutsam voran, um keinen Schlick aufzuwirbeln. Er meinte förmlich die Stimmen der japanischen Seeleute zu hören, als er von einer Abteilung zur nächsten schwamm. Teller und Bestecke waren am Boden der engen Kombüse verstreut, auf den Regalen der Wohnräume standen noch Porzellanflaschen mit Sake. Er glitt durch einen geräumigen Messeraum, an den die Unterkünfte der Offiziere grenzten, und bewunderte einen kleinen Shinto-Schrein an der einen Wand.
    Obwohl er wusste, dass die Zeit ablief, drang er noch weiter vor und schaute sich alles genau an. Er schob sich an einem Wirrwarr aus Rohren, Kabeln und Hydraulikleitungen vorbei und stieß auf die Unterkunft des Chefmaschinisten im vorderen Teil des Boots. Schließlich näherte er sich seinem eigentlichen Ziel, dem vorderen Torpedoraum, der sich unmittelbar vor ihm auftat. Mit einem kräftigen Scherenschlag stieß er zum Eingang vor und wollte eindringen. Dann hielt er mit einem Mal inne.
    Er kniff die Augen zusammen, dachte zunächst, sie spielten ihm einen Streich. Dann schaltete er die Lampe aus und schaute noch mal durch die Luke. Es war keine Einbildung.
    Im tintenschwarzen Bauch des rostenden Kriegsschiffes, das seit über sechzig Jahren am Meeresboden lag, wurde Dirk von einem schwachen, aber deutlich erkennbaren, grün blinkenden Licht empfangen.
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    Dirk zog sich durch die Luke in den Torpedoraum, in dem es bis auf den schwachen Lichtschein stockfinster war. Als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte er das blinkende grüne Licht deutlicher erkennen. Offenbar handelte es sich um zwei Lämpchen, die in Augenhöhe an der entgegengesetzten Seite des Raumes angebracht waren.
    Dirk schaltete seine Unterwasserlampe wieder ein und untersuchte das Gelass. Er befand sich im oberen Torpedoraum, einem von zweien, die sich übereinander am Bug des Bootes befanden. Nahe dem vorderen Schott sah er die runden Klappen der vier jeweils einen Meter durchmessenden Torpedorohre. In den Gestellen zu beiden Seiten des Raumes lagerten sechs Torpedos vom Typ 95, ebenso große wie tödliche Aale, die sowohl zuverlässiger waren als auch eine höhere Sprengkraft hatten als ihre amerikanischen Pendants im Zweiten Weltkrieg. Dirk richtete den Lichtstrahl auf das Durcheinander am Boden und sah zwei weitere Torpedos, die sich aus ihren Halterungen gerissen hatten, als das U-Boot auf den Meeresboden geprallt war. Der eine war an die vordere Schottwand gerollt. Der andere war auf irgendwelchen Trümmern gelandet, sodass die Spitze schräg nach oben wies. Unmittelbar über diesem zweiten Torpedo blinkte das unheimliche grüne Licht.
    Dirk schwamm dorthin. Es war lediglich eine kleine, mit einem Magneten versehene Digitaluhr, die an dem Torpedogestell angebracht war. Fluoreszierende grüne Ziffern blinkten ein ums andere Mal,

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